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Full text of "Zoologisches Magazin"

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Zoologiſ ches Magazin. 


Herausgegeben 
von 
Dr. C. R. W. Wiedemann, 


Koͤnigl. daͤniſchem Juſtizrathe; ordentlichem Profeſſor der Arz⸗ 
neikunde; mehrerer gelehrter Geſellſchaften Mitgliede. 


Band I. Stuck III. 


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in Commiſſion bei J. F. Hamme rich. 


er 1819. 


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Inhalt 


des erſten Bandes dritten Stücks, 


I. Beſchreibung neuer Zweifluͤgler aus Oſtindien und Afrika. 


om Herausgebee nr 
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II. Braſilianiſche Zweifluͤgler; beſchrieben vom Herausgeber 


III. ueber einige neue Arten von Fiſchen aus der Gattung 
Silurus; vom Profeſſor Lichtenſtein zu Berlin. 


. Die Blattweſpen (Tenthredo Linn.) der Jabrieischen 


Sammlung; en Kind: e e eee 


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Seite 


v. Bemerkungen über zu den Temminkſchen Ordnungen 
cursores, Grallatores, Pinnatipedes und Palmipe- 
des gehörige Vögel, mit befonderer Ruͤckſicht auf die 
Herzogthuͤmer Schleswig und Holſtein; vom Juſtitiarius 
F. Doie zu Kill!!! N Re 


VI. Neue Kaͤfer aus Bengalen und Java; beſchrieben vom 
Herausgeber 4 * * * * * . 6 * * * „ * „ 0 


I. 


Befhreibung neuer Zweiflügler aus Oſtin⸗ 
dien und Afrika. Vom Herausgeber. 


Selten bringen Reiſende, die ſich nur kurze Zeit in ein⸗ 
zelnen Gegenden der heißen Erdſtriche aufhalten, irgend be⸗ 
deutende Sammlungen von Inſecten zuſammen, weil ſie 
gewöhnlich gar zu verſchiedenartige Zwecke zu vereinigen ſu— 
chen muͤſſen, und meiſtens nur das Auffallendſte und Ge- 
meinſte erhaſchen; aber auch weil die Inſectenfaune in den 
heißen Erdſtrichen faſt mit jedem Monate wechſelt, im gera— 
den Verhaͤltniſſe mit der ſchnell aufbluͤhenden und hinſter— 
benden Flora der verſchiedenartigſten Gewaͤchſe, die dort in 
uͤppigſter Folge gedeihen. Nur wer Jahre lang in demſel— 
ben Lande weilt, und in allen Monaten zu ſammeln Luſt 
und Gelegenheit hat, bringt einen reichen Schatz zuſammen, 
der uns durch ſeine Mannigfaltigkeit in Erſtaunen ſetzt. 
Aber nur zu felten trifft es ſich, daß Männer, welche ander: 
weitiger Geſchaͤfte wegen in fremden Welttheilen laͤnger ver— 
weilen, auch Luſt und Freude an der Naturgeſchichte haben, 
und ihre Mußeſtunden der Einſammlung von Naturerzeug— 
niſſen widmen; trifft ſich das aber einmal, ſo wien es auch 
1 Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. 


— 


* 


reiche Ausbeute Und fo war es der Fall mit Herrn Mes 
ſtermann, der, ſeiner Beſtimmung nach Kaufmann, in 
den wenigen Erholungsſtunden eifriger Sammler, in Aſien 
und Afrika eine herrliche Sammlung von Inſecten zuſam— 
menbrachte; reich an neuen und ſchoͤnen Arten mehrerer 
Ordnungen. Der guͤtigen freigebigen Mittheilung dieſes 
eifrigen Sammlers verdanken wir acht und ſechzig Arten 

von Zweifluͤglern, als Dupletten ſeiner Sammlung, worun— 
ter ſich nur achtzehn fanden die von Fabricius ſchon aufge⸗ 
führt find, und ſechs, die wir in dieſem Magaz. I. 40 u. ff. 
ſchon beſchrieben hatten, alſo vier und vierzig neue Arten, 
deren Beſchreibung wir hier geben. Da die Exemplare alle 
ſehr aufbewahrt und faſt alle vollkommen wohl erhalten 
find, fo werden die Beſchreibungen um fo genauer ſeyn koͤn⸗ 
nen; denn nach verwahrloſten beſtaubten, beſchimmelten, 
verſtuͤmmelten Stuͤcken, die zuweilen noch auf Nadeln ges 
ſpießt ſind, die mit dem Koͤrper des Thiers gleiche Dicke 
haben, wie man ſie nur zu oft aus fremden Welttheilen 
erhält, läßt ſich unmoͤglich etwas Genaues und Genuͤgendes 
beſtimmen, weshalb denn auch ein gewiſſer Grad von aͤuße⸗ 
rer Eleganz bei Inſectenſammlungen uͤberall ſehr wuͤnſchens⸗ 
werth iſt; damit nicht durch aͤußere Vernachlaͤſſigung auch 
das Innere leide und unbrauchbar werde. ; 


1. Culex splendens mihi. 


C. chalybeus, abdominis lateribus aureis, tarso- 
rum basi albo-micante. Longitudo lin. 5. . Java. 
Novbr. 

Fuͤhler ſchwaͤrzlichbraun; Taſter ſtahlblau aus vier 
Gliedern, deren drei gleich lang, das Endglied laͤnger, ſpitz 
auslaufend, nicht mit deutlichen Haaren (wie bei mehreren 
inlaͤndiſchen Muͤcken) beſetzt iſt. Kopf mit Schuͤppchen, die 
meiſtens gruͤngolden ſchillern; Ruͤckenſchild gelblichgrau beharrt; 
Bruſtſeiten weiß; Hinterleib ſtahlblau, an den Vorderraͤn⸗ 


— 8 


dern der Abſchnitte mehr veilchenblau; Bauchſeiten ſchoͤn gol— 
den; Seitenraͤnder des Hinterleibs gelblichweiß gefranzt, an 
den zwei letzten Abſchnitten aber mit laͤngern dichteren ſchwaͤrz⸗ 


lichbraunen und am After mit goldnen Seitenhaaren ge— 


franzt; Fluͤgel wenig gelblich; Adern braͤunlichgelb; Schwin⸗ 
ger gelblich; Beine blau; Schenkelwurzeln beſonders gelblich 
beſchuppt. An den Mittelbeinen iſt das erſte und zweite 
Fußwurzelglied an der Baſis, beſonders von unten weiß; 
an den Hinterbeinen nur die Baſis des zweiten Fußwurzel⸗ 
gliedes. Die Fußwurzeln der Vorderbeine zeigen nichts 
Weißes. 

Dieſe Art hat außerordentliche Aehnlichkeit mit Culex 
violaceus Hffg. aus Bahia in Braſilien, welchem aber 
das Weiße an den Fußwurzeln fehlt. 


2. Thereva albina mihi. 


T. albo-pilosa, abdomine nigro, serie punctorum 
alborum. Longit. lin 3% &. Java. August. 

Fühler ſchwaͤrzlich mit weißlichen Haͤrchen; Untergeficht 
ſchneeweiß ſchimmernd; Ruͤckenſchild weißlichgrau mit den 
gewöhnlichen drei breiten Striemen, die hier etwas bräun- 
lich ſchimmelgrau find; oder wollte man dieſe als die Grund: 
farbe annehmen, ſo waͤren dann zwei weißlichgraue Linien 
dazwiſchen. Ein duͤnner weißlicher Haaruͤberzug laͤßt die 
Grundfarben deutlich durchſcheinen. Bruſtſeiten weißlich; 
Hinterleib ſchwaͤrzlich, an den Seiten ziemlich breit weißlich 
behaart, und in der Mitte auf jedem Abſchnitte ein weißli⸗ 
cher Haarfleck oder Punkt. Am Bauche nur die Einſchnitte 
kurz weiß behaart; Fluͤgel waſſerklar; Adern und Randmahl 
gelblich; Schwinger braͤunlich mit oben weißlichem Knopf; 
Schenkel ſchwarz, doch ſo weiß behaart, daß nur die Spitze 
ſchwarz erſcheint; Schienen und Fußwurzeln gelblich. 
Anmerk. Thereva ſteht hier im urſpruͤnglichen Sinne 

fuͤr Bibio F. 


1 * 


3. Leptis Jerruginosa mihi. 


L. flavo-ferruginosa, alis flavicantibus apice fusces- 


centibus. Longit. lin. 4. G Java. Junio. 

Ganz einfarbig braͤunlichgelb, wie oft der Eiſenroſt 
erſcheint; nur das Untergeſicht graulichweiß; Schienen und 
Fußwurzeln brauner; Fluͤgel gelblich mit etwas Grau ge— 
miſcht, welches an der Spitze dunkler erſcheint, zwiſchen der 
zweiten und dritten Laͤngsader aber reiner gelb iſt; Rand» 
mahl ſchwaͤrzlichbraun. 


4: Dolichopus vittatus mihi. 


D. viridaureus, thorace cupreo - vittato, alis costa 
Tascia media apiceque N Longir. lin. 3. P Jaya. 
Junio. 


Fuͤhler roſtgelb mit langer ſchwaͤrzlicher Borſte; Unter⸗ 


geſicht weiß; Stirn ſtahlblau; Ruͤckenſchild ſchoͤn metalliſch— 
gruͤn, mit drei breiten kupferrothen Striemen; Hinterleib 
gruͤngolden, gegen den Bauch hin immer mehr kupferroth; 
Fluͤgel am Außenrande braun, in der Mitte eine ganz bis 
zum Innenrande gehende Queerbinde; in geringer Entfer— 
nung von dieſer Binde die ganze Fluͤgelſpitze, doch nicht 
voͤllig bis zum Innenrande, braun; Schwinger und Beine 
gelb; Fußwurzeln und Hinterſchienen ſchwaͤrzlichbraun. 
5. Asilus iavanus mihi. 

A. fuscus, abdomine albo -limbato; alis flavican- 
tibus, apice margineque interno fuscanis. Longit. lin. 
9. C. Java. Novembr. 

Fuͤhler ſchwarz; Knebelbart gelblich, nur dicht über 
dem Maule wenige ſchwarze Borſten; Bart weißlich, Un— 
tergeſicht gelblich. Die gewoͤhnlichen drei Striemen des 
Ruͤckenſchilds ſchwaͤrzlichbraun auf ſtark gelblichem Grunde, 
die mittelſte durch eine gelbliche Linie der Laͤnge nach deut⸗ 


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lich getheilt. Bruſtſeiten gelblich, mit mehreren braunen 
Flecken. Hinterleib in den meiſten Richtungen ſchwarz, mit 
graulichen Einſchnitten (Hinterraͤndern der Abſchnitte), welche 
aber eine etwas roͤthlichgelbe Grundfarbe haben. Ganz ge— 
rade von oben geſehen iſt die Farbe des Hinterleibes gelb⸗ 
lichgrau, an den Seiten ſchimmert ein weißlicher Saum. 
Der Bauch hat deutlicher roͤthlichgelbe Einſchnitte und zeigt 
in gewiſſen Richtungen eine weißliche Mittellinie. Flügel: - 
adern braͤunlichſchwarz; Schwinger gelb. Beine ſchwarz, 
nur die Vorderflaͤche der Schienen roͤthlichgelb. Hinterflaͤche 
der Schienenſpitzen und Fußwurzeln in gewiſſer Richtung 
faſt goldgelb. 

Dieſe Art hat einige Aehnlichkeit mit A. Iucidus Pall. 
(Zool. Mag. I. 2. 30. ), nur daß die Faͤrbung uͤberhaup. 
viel mehr in's Gelbe zieht, worin fie dem A. elegans Hffgt 
aus Bahia in Braſilien am naͤchſten kommt. 


6. Asilus e eee mihi. 


A. flavicans, abdomine incisuris flavis; pedibus 
melleis. Longit. lin. 9. F. Java. Mar tio. 

Fuͤhler gelb; Endglied ſchwarz; Untergeſicht und Kne⸗ 
belbart gelblichweiß; Mittelleib roͤthlichgelb, obenauf in's 
Braune fallend; die gewoͤhnlichen Striemen faſt ganz ver⸗ 
wiſcht; Hinterleib ſchimmelgrau, doch mit Gelb gemiſcht, 
und auf jedem Abſchnitte an jeder Seite ein nicht ſcharf 
begraͤnzter brauner Fleck, der in gewiſſer Richtung mit dem 
der andern Seite zuſammenfließt, wo denn der ganze Hin⸗ 
terleib, bis auf die roſtgelben Einſchnitte, mehr braun er— 
ſcheint. Bauch einfarbig gelblich; Fluͤgel waſſerklar, wenig 
gelblich, Spitze und Haͤlfte des Innenrandes braͤunlich; 
Beine einfarbig honiggelb, hoͤchſtens die aͤußerſten Schen— 
kelſpitzen der Mittel: und Hinterbeine ein wenig ſchwaͤrzlich⸗ 
braun. 


— 6 - 


7..Dasypogon curtus mihi. 


D. niger, albido hirtus; tibiis posticis rufis. 
Longit. lin. 3½ O. Prom. bon. sp. Dechr. 

Fuͤhler ſchwarz; Untergeſicht wie alle uͤbrige Theile 
des Koͤrpers ziemlich lang, doch nicht ſehr dicht weiß behaart. 
Die Fluͤgel zeichnen ſich in ihren Adern dadurch aus, daß 
der innere Aſt der Gabel an der Fluͤgelſpitze mit der naͤchſt 
nach innen liegenden Ader zuſammenmuͤndet, wie wir das 
ſonſt nur an Laphria serripes F. kennen. Adern braun; 
Schwinger gelblich. An den Hinterbeinen ſind die untere 
Flaͤche der Schenkel und die Fußwurzeln roͤthlich. Im Baue 
iſt dieſe Art gedrungener als die uͤbrigen. 

8. Dioctria costalis mihi. 

D. nigra; thorace rufo- abdomine flavo- macula- 
tis; alis ad costam dimidiato fuscis. Longit. Iin. 4½ 
G. Prom. bon. sp. Januario. 

Fuͤhler ſchwarz; Untergeſicht, Knebelbart und Bart 
weiß; Hinterkopf mit rothgelblichen Haaren; Schultern, 
Hinterecken des Ruͤckenſchilds und Rand des Schildchens 
gelbroth; Einſchnitte des Hinterleibes an den Seiten, und 
bei den drei letzten Abſchnitten bis in die Mitte citrongelb; 
Fluͤgel am Außenrande von der Wurzel bis zur Spitze, und 
zwar zur Haͤlfte ihrer Breite ſchwaͤrzlichbraun; Schwinger 
citrongelb; Beine gelbroͤthlich; Schenkel obenauf mit einem 
ſchwarzen Flecke, der bei den hinterſten ſich weiter gegen die 
Spitze, bei den uͤbrigen weiter gegen die Wurzel hin 
erſtreckt. 


95 Clitellaria bivittata mihi. 


C. nigra; thorace bivittato; abdomine trifariam 
albo-maculato. Longit. lin. 4½ C. Java. Novbr. 
Fuͤhler ſchwarz, in gewiſſer Richtung gelblichbraun; 


— 7 = 

Untergeſicht ſchneeweiß; dicht über den Fuͤhlern und weiter 
hinauf vor den Aeugeln ein ſchneeweißer Fleck. Ruͤckenſchild 
glänzend ſchwarz, mit zwei bis auf das Schildchen fortge— 
henden gelblichgreiſen Haarſtriemen. Bruſtſeiten von den 
Schultern herab, und vor der Fluͤgelwurzel weiß behaart; 
uͤber der Fluͤgelwurzel zwei kuͤrzere, am Schildchen zwei ſehr 
lange, ein wenig aufwaͤrts gebogene ſchwarze Dornen. Hin⸗ 
terleib auf jedem Abſchnitte mit einem mehr weniger 
dreieckigen haarigen weißen Mittelflecke und an jeder Seite 
einem halbrundlichen gleichen Flecke. In gewiſſer Richtung 
verſchwinden dieſe Flecke; am letzten Abſchnitte ſcheinen die 
Seitenflecke zu fehlen. Flügel ſchwaͤrzlichbraun, an der Wur⸗ 
zel und Randzelle ungefaͤrbt. Schwinger roͤthlichgelb. Beine 
ſchwarz. 1133 a 

Meine Vermuthung, daß dieſe Art vielleicht Stratio- 
mys bilineata Fab. Syst. Antl. 79. 5. ſeyn moͤchte, hat 
ſich durch Herrn Weſtermann, der die Gefaͤlligkeit hatte, 
deshalb im koͤniglichen Muſeum zu Kopenhagen nachzuſehen, 
vollkommen beſtaͤttiget. Die Oberflaͤchlichkeit der Angaben 
bei Fabricius laßt ſich kaum bei einem Stüde entſchul⸗ 
digen, das den Kopf verloren hat. Da die weißen Ruͤcken⸗ 
ſchildslinien breite Striemen find, deren jede über ½ der 
ganzen Breite des Ruͤckenſchildes einnimmt, ſo muß bivit- 
tata anſtatt bilineata bleiben. 


10. Pangonia barbata mihi. 


P. nigra, albido-hirta; thorace 5 vittato; abdo- 

mine fasciato. Longit. lin, 5. F. Prom. b. sp. Decemb. 

Linn. Mus. Lud. Ulr. 422. 2. Tabanus 

barbatus oculis nigris, rostro corpore dimidio 
breviore, 

Corpus facie Muscae nemorum s. arbusto- 

rum. Caput et thorax pallescente s. subgrisea 

‚pube. Abdomen avatum supra nigricans, mar- 


a ginibus incisurarum albidis; at duo prima 
segmenta lateribus subtestacea, uti et haec tota 
subtus, Alae hyalinae venosae, Pedes nigri- 
cantes, | - 

Fühler ſchwarz; Untergeſicht roͤthlich, aber ziemlich 
dicht weiß behaart; Stirn an der untern Haͤlfte roͤthlich, an 
der obern ſchwarz; Ruͤckenſchild mit drei ſchmalen mittleren 
und zwei breiteren aͤußeren gelblichweißen Striemen, die 
nicht von Haaren gebildet find, und folglich auch an abge- 
tiebenen Stüden bleiben. Hinterleib, an den Seiten der 
zwei erſten Abſchnitte faſt ziegelroͤthlich, mit ſieben gelbliche 
weißen am Vorderrande flachbuchtigen Binden, die ſich 
gleichfalls auch nach dem Verluſte der weißen Haͤrchen, wo— 
mit ſie freilich beſetzt ſind, noch deutlich zeigen. Fluͤgeladern 
braun, und beſonders die Queeradern auch braun eingefaßt; 

Schwinger gelblich; Beine roͤthlich, zuweilen ſchwaͤrzlich. 


11. Anthrax Heros mihi. 


A. flavicante hirta; abdomine albo-fasciato; alis 
limpidis basi fuscanis, puncto limpido. Longit. Iin. 9. 
. Prom. bon. sp. Dechr. 

Fühler ſchwarz, Untergeficht und Stirn braͤunlich, roͤth⸗ 
lichgelb befilzt; mitten auf der Stirn eine buchtige Binde 
von ſchwarzen Haaren. Hinterkopf gelblich behaart, doch 
dicht an den Augen und dicht am Mittelleibe eine mweiß- 
ſchimmernde Linie. Ruͤckenſchild ſchwaͤrzlich, am Vorder— 
rande mit laͤngeren ſatter gelblichen Haaren, an den Seiten 
mit lichteren Haarſtriemen, und wie es ſcheint auch im Mit⸗ 
telfelde mit zwei oder drei gelblichen Filzſtriemen. Von der 
Schulter bis zur Fluͤgelwurzel ein ſchwarzer Haarſtreif; an 
den Bruſtſeiten ein größerer und ein kleinerer Fleck rothbrau— 
ner Haare. Das abgeriebene Schildchen roͤthlichbraun. Auf 
dem Hinterleibe ſchmale, weiße, nicht ſehr hervorſtechende 
Binden: die erſte am Grunde des erſten, die zweite am 


— 


Grunde des dritten, die dritte und vierte am ſechsten und 
ſiebenten Abſchnitte. Am vierten und fuͤnften Abſchnitte 
find an den Seiten auch weiße Filzhaͤrchen; uͤbrigens der 
ganze Ruͤcken mit gelblichem Filz bedeckt und an den Seiten 
einzelne ſchwarze Haͤrchen. Bauch braͤunlich mit weißem 

0 Filz; nur in der Mitte, am dritten und vierten Abſchnitte 
eine gelbliche Stelle. Fluͤgel am Grunde braͤunlich, welches 
ſich am Außenrande bis etwa auf zwei Drittel der Laͤnge 
erſtreckt, den Innenrand nirgends ganz erreicht, zwiſchen den 
Queeradern der Fluͤgelmitte eine Bucht bildet, an den beiden 
innerſten dieſer Adern am dunkelſten erſcheint. Mehr gegen 
die Spitze und den Innenrand hin iſt noch ein brauner 
Fleck; der ungefaͤrbte Fleck liegt vor der oben erwaͤhnten 
Bucht, der Wurzel naͤher. Fluͤgeladern wie A. Lar, capu- 
eina u. a. mit einer unbedeutenden Verſchiedenheit an der 
mittelſten Zelle des Innenrandes, die ſich auch bei A. rivu- 
Iaris Hffg. findet. Beine ſchwarz, in gewiſſer Richtung 
roͤthlich und mit gelblichem Filze. Uebrigens hat dieſe Art 
die meiſte Aehnlichkeit mit einer großen braſilianiſchen Art, 
die Graf Hoffmannsegg Polyphemus nennt. 


12. Anthrax venosa mihi, 


A. flavicante-tomentosa, abdomine albido-fasciato, 
venis alarum fusco-limbatis. Longit. lin. 5. C. Prom. 
bon. sp. Martio. 

Fühler ſchwarz; Untergeſicht und Stirn ſchwarz mit 
röͤthlichem Filze. Mittelleib braͤunlichſchwarz mit gelblichem 
Filze und am Grunde roͤthlichgelben Haaren. Abgeriebenes 
Schildchen braun; Hinterleib ſchwarz, am Vorderrande des 
zweiten Abſchnitts eine weißliche Filzbinde; hinter dieſer in 
dem gelblichen Filze zwei laͤngliche, unter ſehr ſtumpfem, hin⸗ 
ten offnem Winkel zuſammenſtoßende, ſchwarze, von Filze 
entbloͤßte Queerflecke; auf dem dritten Abſchnitte bloß zwei 
mitten zuſammenſtoßende, kahle, ſchwarze Mondflecke. Der 


ſechste und ſiebente Abſchnitt fait uberall weißlich; der vierte 
und fuͤnfte nur wenig an jeder Seite. Sobald der Hinter⸗ 
leib nur ein wenig abgerieben iſt, erſcheinen auf jedem Ab- 
ſchnitte jene Mondflecke. Fluͤgel viel laͤnger als der Hinter⸗ 
leib, faſt ganz ſchwaͤrzlichbraun; in dem Braunen liegt in 
der Mitte ein groͤßerer, der Wurzel naͤher ein viel kleinerer 
und dicht an der Queerader der Fluͤgelſpitze ein dritter unge⸗ 
faͤrbter Fleck. Spitze und Innenrand ſelbſt ſind eigentlich 
ungefaͤrbt, doch iſt jede zur Spitze und zum Innenrande 
auslaufende Ader ſo ſchwaͤrzlichbraun eingefaßt, daß von 
dem Ungefaͤrbten nur wenig uͤbrig bleibt. An den mittleren 
Quceradern iſt das Braune faſt ſchwarz; Schenkel roͤthlich 
mit gelblichem Filze; Schienen und Fußwurzeln ſchwaͤrzlich; 
Fluͤgeladern wie vorige. 


13. Anthrax maculosa mihi. 


A. nigra, flavicante- tomentosa; abdomine albo- 
fasciato; alis basi fuscis, margine maculatis. Longit. 
lin. 3Y,. Prom. bon. sp. Octob. 

Fuͤhler ſchwarz; Untergeſicht und Stirn gelblich befilzt, 
wie auch der Hinterkopf; Ruͤckenſchild mit drei beſonders 
von der Seite deutlicher erſcheinenden gelblichen Filzſtriemen 
und weißen Außenraͤndern. Hinterleib mit gelblichem Filze; 
auf dem zweiten und dritten Abſchnitte eine weiße zweimal 
gebogene Binde; der ſechste und ſiebente Abſchnitt faſt ganz 
weiß; auf dem vierten und fuͤnften nur an den Seiten et⸗ 
was Weißes, in der Mitte eben ſo gebogene kahle ſchwarze 
Stellen, wo auch weißer Filz geweſen, der aber viel vergaͤng⸗ 
licher iſt als der gelbliche. Fluͤgel am Grunde bis etwas 
uͤber die Haͤlfte der Breite und bis faſt zur Spitze ſchwaͤrz⸗ 
lichbraun; außerdem wenigſtens neun ſolcher Flecke, deren 
ſuͤnf mit der braunen Hauptmaſſe zuſammenhangen; ſonſt 
ſtehen in derſelben noch zwei ungefaͤrbte Punkte, einer gegen 


— 11 — 


die Wurzel, ein zweiter kleinerer gegen die Spitze hin. Beine 
Ai mit gelblichem Filze; Fluͤgeladern wie vorige. 


14. An th raæ simplex mihi. 


0 A. anthracina, ubique fulvo- sola fronte nigro- 
hirta; alis basi dilute fuscanis, Longit. lin. 4. Prom. 
bon. sp. Decemb. 

Fuͤhler ſchwarz; Untergeſicht dunkel goldgelb; Backen 
und Stirn dicht uͤber den Fuͤhlern lichter goldgelb behaart; 
der obere Theil der Stirn glaͤnzend ſchwarz, auch ſchwarz 
behaart; Mittel- und Hinterleib lang, doch nicht ſo dicht 
goldgelb behaart, daß nicht uͤberall die kohlſchwarze Farbe 
durchſchiene. Die Hinterleibseinſchnitte haben noch außerdem 
eine ganz ſchmale Beſetzung von eben ſo goldgelbem kurzem 
Filze. Fluͤgel waſſerklar, nur an der Wurzel ſehr lichtbraͤun⸗ 
lich, das Randfeld mehr gelblich; Beine ſchwarz mit gelbli— 
chem Filz; Fluͤgeladern wie A. Rottentotta F. 


15. Anthrax longirostris mihi. 


A. flavicante tomentosus, abdomine albo - macu- 
lato, alis ad costam dimidiato-fuseis, maculis quadra- 
tis limpidis. Longit. lin. 4. G. Prom. bon. sp. 
Septemb. 

Fuͤhlerwurzel braun; Endglied ſchwarz, ein wenig laͤn⸗ 
ger und nicht fo zwiebelaͤhnlich wie gewoͤhnlich; Ruͤſſel faſt 
halb ſo lang als der ganze Koͤrper. Untergeſicht und Backen 
gelblichweiß, mit weißen Haaren; das Gelblichweiße geht 
an den innern Augenraͤndern bis ganz oben auf die Stirn 
fort; die Stirnmitte aber iſt roͤthlichbraun, mit ſchwarzen 
Haͤrchen. Der Ruͤckenſchild iſt gelblich behaart, die Grunds 
farbe ſcheint braͤunlichſchwarz, aber in gewiſſen Richtungen 
ſieht man vier ſchwarze Striemen auf graulichem Grunde, 
deren mittlere nicht bis zum Hinterrande gehen. Schildchen 
und Bruſtſeiten von roͤthlichbrauner Grundfarbe; Hinterleib 


gelblich befilzt, mit weißen Mittelflecken, die eine Laͤngsreihe 
bilden; Fluͤgel am Außenrande braun, aber an allen Queer⸗ 
adern vollkommen waſſerklare fenſterartige Flecke; Adern an 
der Fluͤgelſpitze lichter eingefaßt, ſo daß zwiſchen den zur 
Spitze auslaufenden Adern Wiſche der braunen Farbe er— 
ſcheinen; Schwinger braun, mit oben weißem Knopfe; 
Beine kaſtanienbraun; Fluͤgeladern wie Nro. 13, nur an 
der Spitze noch eine eigene, bei keiner andern Art 3 
Queerader. 

Anmerk. Es gehoͤrt dieſe Art zwar offenbar zur An: 
thrax-Gattung, fie macht aber ſchon einigermaßen 
den Uebergang zu Mulio Sotr., wie das auch mit 
einer andern vom Herrn Profeſſor Germar in Halle 
aus Dalmatien mitgebrachten Art der Fall iſt, die ich 
A. picta nannte und die in Meigens Werke be⸗ 
ſchrieben erſcheinen wird. Auch dieſe hat laͤngeren 
Ruͤſſel und einige Abweichung in den Fluͤgeladern. 


186. Mulio clavicornis mihi. 

M. anthracinus, flavicante-pilosus; antennis elon- 
gatis, apice incrassatis. Longit. lin. 22% O. Prom. 
bon. sp. Septemb. 

Dieſe Art kommt im aͤußern Habitus ganz mit Mu- 
lio holosericeus (Anthrax holos. F. S. Zool. Mag. I. 
2. 13.) überein, weicht aber durch die Adern an der Fluͤ— 
gelſpitze (welche wie bei Mulio obscurus — lytherea obsc. 
F. — beſchaffen ſind, wo naͤmlich zwiſchen der erſten und 
zweiten Schwungader eine verbindende Queerader laͤuft, von 
deren Mitte noch eine Ader gerade zur Fluͤgelſpitze geht. 
S. Meigens früheres Werk, Tab. X. Fig. 23.) und 
durch die dicht beiſammenſtehenden laͤn geren Fuͤhler ab, de⸗ 
ren Endglied am letzten Drittel verdickt und unten an der 
Verdickung ein wenig ausgeſchnitten iſt. 


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— 13 — 


Kopf breiter als der Mittelleib, an Untergeſicht und 
Stirn mit einer dichten Haarbuͤrſte gleichlanger gelblicher 
Haare beſetzt, die nur dicht um die Fuͤhler und im Umkreiſe 
der ganzen Buͤrſte ſchwarz ſind. Behaarung des Mittel— 
und Hinterleibes lang und nicht ſehr dicht, fo daß die 
ſchwarze Grundfarbe uͤberall deutlich durchſcheint. Die gelb— 
liche Farbe des Haars in gewiſſer Richtung ſehr licht; un— 
ten an den Schenkeln auch einzelne gelbliche längere Haare, 
ſonſt die Beine ſchwarz kurz behaart. 


17. Nemestrina longirostris mihi. 


* 


N. nigra, glauco- maculata, cervino- hirta; alis 
fuscis hyalino-fenestratis; proboscide corpore quadru- 
plo-longiore. Longit. corp. lin 7. C. Prom. bon, sp. 
Octob. 

Fuͤhler roſtbraun, Endglied ſchwatz. Ruͤſſel ſchwarz, 
an der Wurzel braun. Untergeſicht und Stirn gelblich be— 
haart; oben auf dem Kopfe fuchsroͤthliches Haar. Ruͤcken⸗ 
ſchild rehbraun behaart, mit zwei lichteren Mittelſtriemen. 
Da wo das Haar abgerieben iſt, zeigen ſich auf tiefſchwar— 
zem Grunde ſchimmelgraue Flecke, die unterbrochene Strie— 
men zu bilden ſcheinen. Schildchen braun, am Grunde 
ſchimmelgrau. Bruſtſeiten gelbhaarig. Hinterleib ſchwarz 
mit breit roͤthlichbraunen Einſchnitten; auf jedem Abſchnitte 
zwei ſchimmelgraue Flecke, von deren jedem eine Queerlinie 
zum Außenrande hinlaͤuft; an den Seiten jedes Abſchnitts 
ein Buͤſchel ſchwarzer Haare. Das Braune der Flügel er— 
reicht den Innenrand nicht ganz; am Außenrande iſt Gelb, 
ſo wie auch noch eine Laͤngsader mehr nach dem Innen— 
rande hin roſtgelb eingefaßt iſt. Zwiſchen den Laͤngsadern 
an der Fluͤgelſpitze liegen ſo viele Queeradern, daß ſich hier 
an zwanzig kleine Zellen bilden. Beine roſtgelb. f 

Bei dieſer Gelegenheit bemerken wir, daß dieſe Art 
kückſichtlich der Beſchreibung der Fluͤgeladern ganz mit Ne- 


— 14 — 


mestrina Latr. übereinftimmt; obwohl nun dieſe bei den 
im Zool. Mag. I. 2. 5. 6. beſchriebenen Arten ziemlich 
verſchieden ſind, ſo ſtimmt doch alles Uebrige ſo genau, daß 
wir kein Bedenken tragen, ſie als zu derſelben Gattung, 
Nemestrina, gehörig zu betrachten. 


18. Con ops capensis mihi. 


C. nigra, thorace abdomineque ferrugineo- macu- 
latis, alis dimidiato longitudinaliter fuscis. Longit. 
lin. 4 C. Prom. b. sp. Decemb. 

Kopf und Fuͤhler roſtbraun, Endglied pomeranzengelb. 
Untergeſicht faft ſilberweiß ſchillernd. Ruͤckenſchild an Schul 
tern, Seitenraͤndern Hinterecken und Schildchen roſtbraun. 
Bruſtſeiten glänzend ſchwarz. An jeder Seite jedes Hinter⸗ 
leibsabſchnitts — den erſten ausgenommen — ein roſtbrau— 
ner Fleck, der am zweiten am groͤßten iſt, ſo daß am Hin⸗ 
terrande beide ſich in einer ſchmalen Stelle beruͤhren. Au⸗ 
ßerdem ſchillern die Einſchnitte des zweiten, dritten und 
vierten noch an den Seiten weiß. Fluͤgel am Außenrande 
bis auf die Haͤlfte der Breite gelblichbraun; Schwinger 
gelblichweiß; Beine roſtbraun; Hinterſchenkel oben gegen 
die Wurzel hin ſchwarz; Spitze der Hinterſchienen an der 
Innenſeite auch ſchwarz. Alle Schienen in gewiſſer Rich⸗ 
tung weißſchillernd. 


19. Cyrtus fasciatus mihi. 


C. niger, albido - hirtus; abdomine fasciato; pe- 
dibus sulphureis. Longit. lin. 4. O. Prom. bon. sp. 
Januar. f N 

Erſtes Fuͤhlerglied roſtgelb, zweites ſchwarz. Ruͤſſel 
gelblich, von der Laͤnge des Koͤrpers, in der Ruhe unter dem 
Bauche angedruͤckt. Ruͤckenſchild braͤunlichſchwarz, vorn 


weiß, hinten gelblich behaart. Bruſtſeiten dicht weißhaarig, 


nur eine kleine gelbe Stelle dicht vor der Fluͤgelwurzel. Hin⸗ 


ee 


Krleib glaͤnzend ſchwarz; Einſchnitte ſchwefelgelb, welches 
auch ununterbrochen auf den Bauch fortgeht und in gewiſſer 
Richtung von kleinen Haͤrchen weiß ſchimmert. Außerdem 
zieht ſich noch eine weiße nach hinten breiter werdende Haar— 
ſtrieme uͤber den ganzen Hinterleib, die aber auch nur in 
gewiſſen Richtungen ſichtbar iſt. Flügel gelblich mit ſchwaͤrz— 
lichbraunem Randmahl. Adergabel an der Fluͤgelſpitze mit 
beiden Aeſten nach außen gekruͤmmt, ſo daß ſie nicht gegen 
die Spitze des Flügels ſelbſt, ſondern gegen den Außen rand 
(die Rippe) ſich endigt. Beine durchgehends ſchwefelgelb. 


20. Cyrtus bipunctatus mihi. 


C. niger; thorace humeris, Iateribus, punctisque 
binis ante scutellum sulphureis; abdomine ferrugi- 
noso, sulphureo-fasciato. Longit. lin. 32/4. G. Prom. 
b. sp. Decemb. | 

Fühler roſtgelb; Ruͤſſel pechſchwarz, von der Länge des 
Körpers. Ruͤckenſchild braͤunlichſchwarz; die Schultern fo wie 
der Seitenrand breit gelb; vor dem gelblichbraunen Schild— 
chen zwei ſchraͤge, ein wenig laͤngliche, mit den vordern 

dickeren Enden gegen einander geneigte Punkte. Bruſtſeiten 
faſt citrongelb. Hinterleib licht roſtbraͤunlich, Einſchnitte 
ſchwefelgelb; auf jedem der drei erſten Abſchnitte ein ſchwaͤrz⸗ 
lichbrauner, dreieckiger, mit der Spitze ruͤckwaͤrts gerichteter 
Fleck. Bauch einfarbig lichtgelb. Fluͤgel waſſerhell, ohne 
Randmahl; Adetverlauf gerade fo wie bei voriger Art. Beine 
einfarbig ſchwefelgelb, in's Citrongelbe uͤbergehend. Obere 
Fläche des ganzen Körpers fuchsroͤthlich, untere gelblichweiß 
behaart. 


21. Eristalis chrysopygus mihi. 


E. antepnis plumatis, ater; abdominis apice au- 
reo. Longit. lin. 7½. G. Java. Maio. 
Fuͤhlerwurzel braun, Endglied ſchwaͤrzlich. Untergeſicht 


— 16 — 


braun, mit kaum ſichtbaren kurzen gelblichen Härchen. Die 


dicht zuſammenliegenden Augen zeigen hin und wieder Gold— 
glanz, ihre äußere Einfaſſung ſchillert unten ſilberweiß. Ruͤ⸗ 
ckenſchild tief, doch ein wenig braͤunlichſchwarz, und wie das 
gerandete Schildchen fein punktitt und mit aͤußerſt kurzen 


ſchwarzen Haͤrchen beſetzt. Bruſtſeiten mehr braͤunlich, mit 


etwas längeren ſchwarzen Haaren. Die zwei erſten Hinter⸗ 
leibsabſchnitte wie der Ruͤckenſchild; die übrigen ſchoͤn gold— 
gelb behaart; der After ſelbſt glaͤnzend ſchwarz. Fluͤgel— 
wurzel ſchwaͤrzlichbraun, welches ſich am Außenrande bis 
über die Hälfte der Länge hinzieht; die gewoͤhnliche Queer⸗ 


ader braun eingefaßt. Beine glänzend ſchwaͤtzlichbraun; 


hintere und mittlere Fußwurzeln roſtgelb. 


22. Eristalis bengalensis mihi. 


E. ater, thorace flavo-vittato, abdomine flavo, 
medio baseos atro, pedibus piceis. Longit. lin. 4% 
C. Bengalia. Junio. 

Kühler braͤunlichſchwarz. Untergeſicht gelblich, mit 
ſchwarzer Mittelſtrieme und weißlicher Behaarung. Stirn 
gelblich behaart. Ruͤckenſchild mit vier wachsgelben Strie⸗ 
men; Schildchen gelb, halb metalliſch glaͤnzend. Bruſtſeiten 
mit weißer Binde dicht vor der Fluͤgelwurzel. Auf dem er- 
ſten und zweiten Hinterleibsabſchnitte eine gemeinſchaftliche 
ſchwarze Zeichnung, wie ein breites Kelchglas, deſſen Kelch 
vom erſten dicht an's Schildchen ſtoßenden, und vom vor— 
dern Theile des zweiten Abſchnitts gebildet wird, deſſen duͤn⸗ 
nerer Mitteltheil das Gelbe des zweiten Aböſchnitts theilt, 
und deſſen breiter Fuß den ganzen Hinterrand dieſes zwei⸗ 
ten Abſchnitts einnimmt und nur braun (an friſchen Stuͤ⸗ 
cken vielleicht auch ſchwarz) erſcheint. Der dritte Abſchnitt 
ganz gelb, nur am Hinterrande mit einem braͤunlichen drei⸗ 
eckigen Flecke mit ſehr breiter Baſis; auf dem vierten Ab⸗ 
ſchnitte ein brauner, faſt halbmondfoͤrmiger Bogen, die Con⸗ 


derität nach vorn und in der Mitte mit einer Ausbiegung; 

der darauf folgende Afterabſchnitt iſt einfarbig braͤunlich⸗ 
ſchwarz. Fluͤgel gelblichgrau; Schwinger und Schuͤppchen 
gelblich. Schienenwurzeln gelb. 


0 nz. ER PIER e mihi. 


Ich bin zweifelhaft, ob dieſe der vorigen aͤußerſt aͤhn⸗ 
liche Art, die ſich nur durch die weiße Stirnbehaarung und 
den Mangel der Zeichnung auf dem vierten Hinterleibsab— 
ſchnitte unterſcheidet, und deren Vorder- und Mittelſchienen 
bis ein wenig tiefer hinab gelb ſind, nicht bloß Abaͤn derung 
ſey. Das einzige mir zu Gebot ſtehende Stuͤck iſt auch ein 
maͤnnliches; ein klein wenig größer als Nro. 2 2, ſonſt voll⸗ 
kommen gleich. Die Hinterleibszeichnung am vierten Ab- 
ſchnitte iſt vielleicht nur verwiſcht, oder durch's Trocknen ver⸗ 
ſchwunden. 


24. Eristalis pachymerus mihi. 

E. antennis plumatis, niger; abdominis basi bi- 
chen, femoribus postieis incrassatis, Longit. lin. 6. 
Prom. bon. sp. Dechr. 

Fühler braͤunlichſchwarz, mit gen Endgliede 
und an der Wurzelhaͤlfte deutlich gefiederter Borſte. Backen 
gemsledergelb, vom Untergeſichte durch eine glaͤnzendbraune 
Binde geſchieden. Untergeſicht gelblichgrau behaart, unten 
mit einem ſtarken Hoͤcker; Stirn ebenſo behaart, aber dicht 
vor den Aeugeln und um dieſelben ſchwarzhaarig. Ruͤcken⸗ 
ſchild ſchwaͤrzlich, mit gelblichgrauen kurzen Haͤrchen. Schild⸗ 
chen etwas roͤthlich. Erſter Hinterleibsabſchnitt honiggelb, 
mit zwei ſchwarzen Flecken; zweiter ſchwaͤrzlichbraun mit 
zwei gelben an den Seitenraͤndern zuſammenhangenden Bin: 
den, deren vordere in der Mitte eingebogen iſt und den 
Vorderrand des Abſchnitts einnimmt, deren hintere etwa die 


Mitte des Abſchnitts einnimmt und mitten ein wenig un⸗ 
Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. 2 


— 18 — 


terbrochen iſt. Dritter Abſchnitt am Vorderrande nur ſchmal 
gelb; an den Seiten erſcheint in gewiſſer Richtung ein 
ſchraͤger graulichweißer Fleck, der minder deutlich auch auf 
dem vierten Abſchnitte zu ſehen iſt. Beide letztere haben 
einige gelbe Haͤrchen. Fluͤgel wenig gelblich; in der Mitte 
gegen den Außenrand hin eine kaum merklich dunklere Stelle. 
Beine pechſchwarz; Hinterſchenkel verdickt, an der Wurzel 
gelb; auch an den uͤbrigen Schenkeln iſt die Wurzel etwas 
gelb. Fußwurzeln dicht und kurz gelblich behaart. 


Anmerk. Dieſe Art wuͤrde Fabricius wahrſchein⸗ 
lich zu Merodon gebracht haben, obwohl ſie an den 
verdickten Schenkeln keinen Zahn hat. Iſt bei ihm 
doch Merodon femoratus durchaus ohne Zahn und 
hat nicht einmal die bogenfoͤrmige Biegung der zwei⸗ 
ten Schwungader, die alle wahren Merodons mit den 
wahren Eristalis gemein haben. Dahingegen kom— 
men freilich auch bei Fabricius unter Eristalis 
mehrere Arten vor, die an den dicken Hinterſchenkeln 
einen Zahn haben und folglich ohne Widerrede zu 
Merodon gezählt werden ſollten, namentlich: ferru- 
gineus, flavicans, cinereus, funestus, melancho- 
licus, da ſie auch ſonſt mit Merodon uͤbereinſtim⸗ 
men. Wir rechnen aber unſere E. pachymerus um 
fo mehr zu Eristalis, da die Fuͤhlerborſte gefiedert 
und der Fluͤgeladerverlauf ganz fo iſt wie bei E. te- 
nax F. u. a. 


25. Eristalis dasyops mihi. 


E. niger, flavicante hirtus; oculis hirtis; abdo- 
minis basi albida ; femoribus posticis incrassatis. Lon- 
git. lin. 5. P. Prom. b. sp. Decemb. 

Fühler und Untergeſicht braͤunlichſchwarz, letzteres we⸗ 


nig greis behaart.“) Stirn unten gelblich, oben braun be⸗ 
haart. Augen ſelbſt gelblichgrau behaart. Ruͤckenſchild und 
Bruſtſeiten ſchwarz, mit gelblichgrauen Haaren. Schildchen 
ein wenig braͤunlich. Fluͤgel wenig gelblich mit ſehr kleinem 
ſchwaͤrzlichbraunen Randmal. Erſter Hinterleibsabſchnitt in 
jeder Richtung graulichweiß, uͤbrige einfarbig braͤunlichſchwarz, 
hoͤchſtens mit etwas graulichweißen Einſchnitten. a 
wann gelb; Fußwurzeln Wetelhageng. 


26. Calobata al bit arsis mihi. 


C. nigra, pedibus stramineis, tarsis albis, femo- 
ribus posticis fusco - biannulatis, alis fusco - fasciatis. 
Longit. lin. 3Y,. Java. Augusto. 

f Fuͤhler roſtgelb; Untergeſicht weißſchimmernd; Stirn 
glaͤnzendſchwarz mit gelblichgrauer matter Mittelſtrieme. 
Ruͤckenſchild graulichſchwarz. Bruſtſeiten glänzend ſtahlblau 
mit weißlichem Schimmer. Hinterleib graulichſchwarz. Fluͤ—⸗ 

gel waſſerklar mit lichtbraͤunlicher Queerbinde und Spitze. 
Gegen die Wurzel hin iſt noch eine wenig braͤunliche kaum 
zu bemerkende Stelle. Schwinger gelblich. Beine ſtroh— 
gelb; Schienen dunkler. An den Vorderbeinen iſt nur die 
Schenkelwurzel gelb; die Schienen und das erſte Fußwur⸗ 
zelglied bis auf 2/ feiner Länge ſchwaͤrzlichbraun, das Übrige 
der Fußwurzeln in jeder Richtung weiß. Die Schenkel der 
Mittelbeine haben in der Mitte einen breiten braunen Ring, 
die der Hinterbeine zwei ſolche Ringe. An Mittel- und 
Hinterbeinen erſcheint nur das erſte Fußwurzelglied, und auch 
nur in gewiſſer Richtung an der Wurzel weißlich. 


27. My das Westermanni mihi. 


M. niger, thorace abdominisque basi flavicante- 


) Ein für allemal bemerken wir, daß greis die Farbe der 
ungebleichten Leinwand, alſo ſtark gelblichgrau ſey; haar⸗ 


2 * 
0 


villosis, reliquo abdominis nigro-hirto. Longit. Iin. 
7 . Prom. bon. sp. Decemb. 


Fuͤhler braͤunlichſchwarz; Bart, Untergeſicht, Stirn, 
Ruͤckenſchild, Schildchen und zwei erſte Hinterleibsabſchnitte 
gelblich und ziemlich lang behaart; an den Seiten des Ruͤ— 
ckenſchildes faſt goldgelb; ebenſo an den Bruſtſeiten, an der 
Bruſt ſelbſt und am Bauche. Hinterleib vom hintern Theile 
des zweiten Abſchnitts an kurz ſchwarz behaart. Der zweite 
Abſchnitt hat an jeder Seite eine queerlaͤngliche, ganz glatte, 
unbehaarte Beule. Einſchnitte des Hinterleibs mehr weniger 
roͤthlichgelb. Fluͤgel in der Mitte wenig gelblich; Adern 
und Schwinger braun. Beine dunkelkaſtanienbraun; gelb⸗ 
lich behaart. Die verdickten Hinterſchenkel unten bedornt. 


28. Stomoxys flavipennis mihi. 


St. antennis plumatis, abdomine testaceo, ma- 
culis nigris; alis saturate flavicantibus. Longit. Iin. 


4 P. Java. Maio. 


Dieſe Art iſt St. siberita F. fo ahnlich, daß fie nur 
als Abaͤnderung davon gelten duͤrfte, kaͤme ſie nicht aus 
einem ſo entfernten heißen Lande. Faͤrbung der Theile des 
Kopfes, des Ruͤckenſchildes, des Schildchens, der Beine 
ſtimmt vollkommen uͤberein. Nur am Hinterleibe iſt in der 
Mitte zwiſchen den lichtziegeltoͤthlichen Seiten nicht fo viel 
Graues uͤbrig wie bei St. siberita, und ſind die ſchwarzen 
Punkte oder Fleckchen, wo die Borſten ſtehen, etwas größer, 
und beſonders an den Hinterleibsſeiten, mo fie bei dieſer 
javaniſchen Art ſich nach dem Bauche zu fortſetzen und 
laͤngliche Flecke bilden. Fluͤgel ziemlich tief gelblich. 


greis (canus) nennen wir ein mehr ins Weiße ziehendes 
Grau; gelblichgrau hat mehr von Grau als von Gelb. 


29. Musca torosa mihı. 


M. flavido-fusca; abdomine nigro, albo-fuscoque 
tessellato; alis sordide flavicantibus. Longit. lin. 7. 
F. Bengalia. Maio. g 

Fuͤhler gelblichbraun. Untergeſicht und Stirn wie der 
Ruͤckenſchild gelblichbraun mit etwas Grau gemiſcht. Bruſt⸗ 
feiten wenig lichter mit ein wenig weißgraulichem Schim⸗ 
mer. Hinterleib in gewiſſer Richtung mit breiten gelblich⸗ 
braunen Binden, die ſich in anderer Richtung unter blaͤu⸗ 
lichweißem Schimmer verlieren, wo denn der Hinterleib groß 
gewuͤrfelt erſcheint. Fluͤgel gelblichgrau; Schuͤppchen reiner 
gelblich. Beine gelblich, oben auf mehr braun; Fußwurzel⸗ 
enden ſchwaͤrzlich. 


30. Mus ca punctulata mihi. 


* 


M. obscure aenea, confertim nigro- punctulata, 
alis apicem versus fuscidis. Longit. lin. 5. F. Prom. 
bon. sp. Januario. N 

Fühler braͤunlichſchwarz. Untergeſicht tief und glän- 
zendſchwarz mit weißen Schillerflecken. Stirn mit ſchwaͤrz⸗ 
licher Mittelſtrieme, an den Seiten grau mit ſchwarzen 
Punkten. Ruͤckenſchild ſchwaͤrzlich mit kupferroͤthlichem Me⸗ 
tallglanz und ſchwarzen, in dichten Laͤngsreihen ſtehenden 
Punkten; nach vorn in gewiſſer Richtung weißlich und in 
dem Weißlichen vier ſchwarze Linien, deren mittlere am 
weiteſten von einander entfernt find. Bruſtſeiten ohne 
Punkte. Hinterleib an den drei vordern Abſchnitten etwas 
grünlich erzfarben; doch in andern Richtungen auch ins 
Kupferröthliche ſpielend; in gewiſſer Richtung weißlich ſchim⸗ 
mernd; der vierte Abſchnitt überhaupt mehr kupferroͤthlich. 
Fluͤgel graulich, am Außenrande braͤunlich, was ſich aber 
erſt gegen die Spitze hin, der Breite nach, bis uͤber das 
Randfeld hinaus erſtreckt. Beide Queeradern an der Spitze 


Le 


licht gelblichbraun eingefaßt. Schuͤppchen und Schwinger 
braͤunlich. Beine wie Hinterleib; Fußwurzeln dunkel roſt⸗ 
braun. ie: 


31. Musca taenionota mihi. 


M, grisca, thorace nigro-trivittato, abdomine tes- 
selato, fronte genisque orichalceis. Longit. lin. 4½ 
$. Java. Maio. 

Dieſe Art gehört zu der Abtheilung von Fliegen, deren 
Fuͤhler eine nur zur Hälfte der Länge befiederte Borſte ha⸗ 
ben, und iſt dem Weibchen von M. striata F. aͤußerſt aͤhn⸗ 
lich; nur daß Backen und Stirnſeiten meſſinggelb, bei M. 
striata aber weiß find. Ueber das G ekoͤnnen wir nicht ur⸗ 
theilen. Unſte javaniſche Art hat übrigens ſchwarze Fühler 
und ſchwarze Taſter mit roſtbrauner Spitze. Die Stirnmitte 
iſt ſchwarz. Ruͤckenſchild und Bruſtſeiten gerade wie bei M. 
striata und carnaria F., naͤmlich neben der ſchwarzen Mit⸗ 
telſtrieme noch je eine Linie und uͤber der Fluͤgelwurzel zwei 
linienartige Striemen über einander. Hinterleib aus Haar— 
greis und Schwarz ſo gewuͤrfelt, daß von hinten und ein 
wenig ſeitwaͤrts geſehen, ſich eine ſchwarze ſchmale Mittel⸗ 


ſtrieme, daneben an jeder Seite auf jedem Abſchnitte ein 


groͤßerer, etwas laͤnglicher, den Vorderrand beruͤhrender, wei: 
ter nach außen ein, den Hinterrand beruͤhrender, ein wenig 
queergehender kleinerer ſchwarzer Fleck zeigt. Nur am erſten 


Abſchnitte iſt dies anders, denn dieſer iſt neben der ſchwar⸗ 


zen Mittelſtrieme etwa zur Haͤlfte jeder Seite haargreis, 
und weiter nach außen ſchwarz. Fluͤgel ziemlich waſſerklar 
mit wenig gelblichem Anſtrich; Schuͤppchen elfenbeinweiß. 
Schwinger braͤunlich. Beine ſchwarz, mit weißlichem 
Schimmer. 


32. Musca viredaurea mihi. 


M. antennis ochraceis, thorace viridaureo, abdo- 


— 23 — 


mine purpurascente -viridique subtessellato. Longit. 
lin. 4 ½ P. Java. Maio. 0 
Fuͤhler, Untergeſicht und Backen poſtgetb. Der ganze 
Mittelleib ſehr ſchoͤn gruͤngolden. Hinterleib gruͤngolden, 
nach verſchiedenen Richtungen purpurſpielend und weißlich 
ſchillernd, ſo daß er dadurch ein faſt gewuͤrfeltes Anſehen 
erhält. Fluͤgel gelblich; vom Ende des Randfeldes an iſt 
die Fluͤgelſpitze gelbbraͤunlich. Schuͤppchen und Schwinger 
wachsgelb. Beine erzgruͤn, ins Roͤthliche ſpielend. 


33. Mus ca coverulea mihi. 


M. thorace coeruleo, fronte abdomineque viola- 
ceis, pedibus nigris, alis limpidis. Longit. lin. 3 9 
Java. Augusto. 

Fühler ſchwaͤrzlichbraun. Untergeſicht und Backen glaͤn⸗ 
zendſchwarz; erſteres in gewiſſer Richtung wenig weiß ſchim⸗ 
mernd. Stirn an den Seiten tief veilchenblau, in der 
Mitte mattſchwarz. Ruͤckenſchild blau, ins Gruͤne ſpielend, 
in gewiſſer Richtung vorn wenig weißlich bereift mit zwei 
weit von einander ſtehenden dunkeln Linien. Hinterleib, be⸗ 
ſonders von der Seite geſehen, dunkelveilchenblau. Fluͤgel⸗ 
adern ſchwaͤrzlichbraun; Schuͤppchen elfenbeinweiß; Schwin⸗ 
ger gelblich. Beine uͤberall ſchwarz. \ 


34. Tachina Westermanni mihi. 


T. anthracina, ano ferrugineo. Longit. lin. 
6½% C. Prom. bon. sp. Januario, 

Endglied der ſchwarzen Fuͤhler nicht laͤnger, auch nur 
wenig breiter als das zweite. Taſter roſtgelb, mit einigen 
Borſten an der Spitze. Untergeſicht und Backen ſchwarz, 
faft filberweiß ſchillernd; Stirnmitte ſchwarz. Ruͤckenſchild 
blaͤulichſchwarz, vorn wenig weifllich ſchimmernd; in 
dieſem Weißen zwei ſchwarze nach hinten etwas aus— 
einanderlaufende und dicker werdende Linien; neben die⸗ 
ſen noch je eine aͤußere, kaum bemerkbare Linie. Bruſtſeiten 


und Hinterleib ebenſo blaͤulichſchwarz; letzterer in gewiſſer 
Richtung auch weiß ſchimmernd. Spitze des vierten Abs 
ſchnitts roſtbraun. Flügel wenig graulich. Adern ſchwaͤtz⸗ 
lichbraun. Schwinger braͤunlich. Beine ſchwarz. 


33. Tachina iavana mihi. 


T. antennis fronteque ferrugineis; thorace flavi- 
eante-griseo, nigro-vittato ; abdomine tessellato. Lon- 
git. lin. 5 P. Java, Maio. 

Fuͤhlerbildung gerade wie bei T. grossa, fera F. u. a. 
Farbe des Endgliedes an der Spitze ſchwaͤrzlichbraun. Un⸗ 
tergeſicht und Backen gelblichweiß, ſtark faſt ſilberweiß ſchil⸗ 
lernd. Stirn wie Fuͤhler gelblichroſtbraun, an den Seiten 
aber meſſinggelb, ins Goldne ziehend. Ruͤckenſchild gelblich— 
greis mit drei ſchwarzen Striemen, deren mittelſte an jeder 
Seite eine ſchwarze Linie neben ſich hat, die weiter nach 
vorn reicht als die Strieme felbit, Bruſtſeiten haargreis 
ohne Beimiſchung von Gelb. Hinterleib greis und ſchwaͤrz⸗ 
lich gewuͤrfelt, die Grundfarbe aber eigentlich überall roͤth— 


lichbraun, welches beſonders an den Seiten und am Bauche 


deutlicher zu ſehen iſt. Fluͤgel gelblichgrau. Beine ſchwarz, 
weißlich ſchimmernd. 


36. Tachina flavicans mihi. 


T. flavicans; thorace nigro -lineato, abdomine 


nigro -fasciato, Longit. lin, 3%, F. Prom. bon, sp. 
Novbr. 8 
Fuͤhler braͤunlichſchwarz; Endglied doppelt fo lang als 
das vorletzte, an der Spitze nicht breiter werdend. Unterge⸗ 
ſicht und Backen ſehr leicht meſſinggelb; Stirnſeiten gold— 
gelb, Mitte braͤunlichſchwarz. Ruͤckenſchild ſatt gelblich, mit 
vier ſchwarzen Linien, deren aͤußere unterbrochen ſind. Zwi⸗ 
ſchen den Linien zeigen ſich in gewiſſer Richtung drei dunk⸗ 
lere Striemen. Schildchen gelblich mit lichterer Spitze. Er⸗ 


Ben Bi 


ſter Hinterleibsabſchnitt überall, übrige an den Hinterrän: 
dern breit glaͤnzendſchwarz. Fluͤgel waſſerhell. Schuͤppchen 
gelblich. Beine ſchwarz; Schenkel greis ſchimmernd. 


37. Gonia fasciata mihi. 


G. nigro - fusca, scutello dilutiore, abdomine ni- 
gro fasciis tribus albis. Longit. Iin. 6. f. Prom. bon. 
sp. Septbr. y 

Fühler ſchwarz, die bei allen Arten dieſer Gattung ge- 
kniete Borfte gleichfalls. Backen, Untergeſicht und Stirn 
nelkenbraun, alle ſchneeweiß ſchimmernd. Hinterkopf gelb⸗ 
lichgrau behaart. Ruͤckenſchild ſchwaͤrzlichbraun, welches in 
gewiſſer Richtung in's Graue zieht und dann vier unterbro— 

chene Laͤngslinien zeigt. Schildchen roͤthlichbraun; Bruſtſei— 
ten ſchwarz. Hinterleib glaͤnzendſchwarz; Baſis des zweiten 
bis vierten Abſchnitts ſchmal ſchneeweiß, das an den Seiten 
breiter wird. Flügel graulich, an der Wurzel gelb. Schuͤpp— 
chen elfenbeinweiß. Beine glaͤnzend ſchwarz. 


38, :Gonia bimaculata mihi. 


G. thorace quadrivittato; abdomine tessellato, 
maculis duabus baseos lateralibus rubris. Longit. lin. 
5 F. Prom. bon sp. Decbr. 
Fühler ſchwaͤrzlich; Wurzel des Endgliedes etwas roſt⸗ 
gelb. Backen, Untergeſicht und Stirn wachsgelblich, mit 
ſchneeweißem Schiller; Stirnmitte mehr rothgelb; Hin⸗ 
terkopf mehr gelblich behaart. Ruͤckenſchild ſchwärzlich; denn 
die vier ſchwarzen Striemen laſſen von der gelblichgrauen 
Grundfarbe wenig übrig, Schultern roͤthlichbraun; Bruſt— 
feiten ſchwarz; Schildchen an der Spitze etwas gelblich. 
Hinterleib mit zwei großen ziegelrothen Seitenflecken, welche 
die ganze Laͤnge des erſten und zweiten Abſchnitts und noch 
ein Drittel des dritten einnehmen; Uebrigens iſt der Hinter 
leib ſchwarz und haargreis gewuͤrfelt. Am Bauche ſind die 


u 


— 26 — 


erſten drei Abſchnitte uͤberall faſt pomeranzengelb. Fluͤgel 
faſt waſſerklar, mit wenig gelblicher Wurzel. Schuͤppchen 
elfenbeinweiß. Beine ſchwarz mit weißlichem Schimmer. 


39. Ocyptera Diabolus mihi. 


O. nigra, hypostomate aureo, alis nigris. Longit. 
lin. 5½ O. Prom. bon. sp. Januario. \ 

Fuͤhler ſchwarz; Endglied ſehr lang. Backen und Uns 
tergeſicht ſchoͤn golden; Außenrand der Augenhoͤhlen hinge— 
gen ſchneeweiß. Stirn ſchwarz. Ruͤckenſchild glaͤnzendſchwarz 
mit drei nicht ſehr deutlichen weißſchimmernden Striemen, 
zwiſchen denen noch zwei ſolche Linien ſtehen. Hinterleib 
ſchwarz, an den Seiten weißlich ſchimmernd. Fluͤgel ſchwarz. 
Schuͤppchen graulichweiß, ſchwaͤrzlich geſaͤumt; Schwinger 
braͤunlich. Beine ſchwarz mit weißem Schimmer, befonders 
an den Schenkeln. f 

Dieſem maͤnnlichen Stuͤcke iſt ein vom Herrn Paſtor 
Heſſe vom Cap erhaltenes Weibchen vollkommen aͤhnlich, 
bis auf folgende Punkte. Untergeſicht und Backen ſchnee— 
weiß; Queerader der Fluͤgelſpitze mit der zweiten Längsader 
nicht vereint, ſondern dicht an derſelben zum Außenrande 
der Spitze gehend; wohingegen bei O diefe Queerader ſich 
dicht vor dem Ende der zweiten Laͤngsader mit dieſer verei— 
nigt. Wir zweifeln gar nicht, daß beide zu derſelben Art 
gehören. 


40. Ocyptera fuscipennis mihi, 


O. nigra, thorace maculis albo -micantibus, ab- 
dominis medio testaceo. Longit. lin. 4 C. Java. 
Maio. N 

Fuͤhler ſchwarz; Untergeſicht und Stirnſeiten gelblich, 
mit Silberſchiller; Stirnmitte braͤunlichſchwarz. Schultern 
und zwei kleine Flecke vorn mitten auf dem Ruͤckenſchilde — 
die ſich als Striemen über den Ruͤckenſchild fortzuſetzen ſchei⸗ 


— — —— —  « x 


— 27 — 


nen — ferner eine an den Bruſtſeiten, vor der Fluͤgelwur⸗ 
zel herabgehende Binde weißſchillernd. Wurzel des Hinter: 
leibs ſchwarz, aber kaum bis auf ein Viertel des erſten Ab— 
ſchnitts, von wo es mitten in das Rothe ein klein wenig 


hineintritt; das Ziegelrothe nimmt die übrigen drei Viertel 


des erſten, den ganzen zweiten und faſt die Hälfte des drit⸗ 


ten Abſchnitts ein; der Einſchnitt zwiſchen dem erſten und 
zweiten Abſchnitte ſchimmert in gewiſſer Richtung weiß, der 
dritte Abſchnitt faſt uͤberall. Spitze des Hinterleibs ganz 
ſchwarz, mit faſt unmerklichem weißen Schimmer. Faͤrbun⸗ 
gen am Bauche, wie am Ruͤcken, nur ohne allen weißen 
Schimmer. Fluͤgel ſchwaͤrzlichbraun, was die beiden Queer⸗ 
adern an der Fluͤgelſpitze noch deutlich einfaßt und dann 
nach Spitze und Innenrand hin endet, welche lichter und 
kaum grau erſcheinen. Schuͤppchen elfenbeinweiß; Schwin⸗ 
ger gelblichbraun. Huͤftglieder braun; Unterfläche der Schen⸗ 
kel n 


41. Anthomyia tristis mihi. 


A. antennis plumatis; cinerascens ; abdomine di- 


lute melleo, puncto baseos triangulari anoque nigris; 


pedibus melleis. Longit. lin. 3½ C. Prom. bon. sp. 
Augusto. 6 


Fuͤhler ſchwarz, graulich ſchimmernd; Untergeſicht 


ſchwaͤrzlich mit Silberſchiller; Stirn ſchwarz, über den Fuͤh— 


lerwurzeln mitten ein ſilberſchillernder Punkt. Ruͤckenſchild 


a gelblichgrau mit zwei ſchwaͤrzlichen ziemlich nahe beiſammen⸗ 


— 


liegenden Linien, die in anderer Richtung, wo das Ganze 
mehr ſchwaͤrzlich erſcheint, verſchwinden. Schultern und 
Bruſtſeiten faſt roſtbraun, letztere mit einem großen grauen 
Flecke; Spitze des Schildchens gelb. Auf dem honiggelben 
Hinterleibe, dicht am ſchwarzen Hinterruͤcken (metathorax) 


ein dreieckiger, mit der Spitze nach hinten gerichteter, ſchwaͤrz— 


licher Fleck; ein ahnlicher mit der Spitze vorwärts gerichtes 


1 


— 28 — 


ter auf dem dritten Abſchnitte, der mit dem ſchwäͤrzlichen 
des vierten Abſchnitts ſo zuſammenhaͤngt, daß beide ein 
größeres Dreieck bilden. Flügel, Schuͤppchen und Schwinger 
ſtark gelblich, erſtere beſonders nach dem Außenrande hin. 
Die vierte Laͤngsader an der Fluͤgelſpitze ein wenig gegen 
die dritte ſich hinbiegend. 


42. Dacus fascipennis mihi. 


D. fuscus, flavo- maculatus, alis costa fasciisque 
tribus, prima furcata, flavis. Longit. lin. 3½¼ O. 
Java. Augusto. 

Kopf und Fuͤhler roſtgelb; Untergeſicht mit zwei ſchwar⸗ 
zen Punkten. Ruͤckenſchild ſchwaͤtzlichbraun, mit aͤußerſt Eur: 
zen gelben Haͤrchen; Schultern, eine vorn abgekuͤrzte Strieme 
dicht über den Flügeln, Schildchen und Hinterecken wachs⸗ 
gelb. Bruſtſeiten mit einem großen etwas dreieckigen wachs— 
gelben Flecke. Hinterruͤcken ſchwaͤrzlichbraun. Hinterleib 
ebenſo, mit ſehr kurzen gelben Haͤrchen und einem rothgel— 
ben Flecke an jeder Seite des zweiten Abſchnitts, der viel— 
leicht nur beim Austrocknen ſichtbar werden mag. Fluͤgel 
waſſerklar; laͤngs des ganzen Außenrandes bis zur Spitze 
ſcharf abgeſchnitten braͤunlichgelb; von dieſem gelben gehen 
drei Binden zum Innenrande, die erſte am meiſten ſchraͤg 
nahe an der Spitze; die zweite etwas ſchraͤg uͤber die mitt— 
lere und die gewöhnliche Queerader; die dritte der Wurzel 
naͤchſte ſpaltet ſich gegen den Außenrand hin, ſo daß ſie 
einem Ypſilon gleicht. Schwinger roſtgelb. Beine wachs⸗ 
gelb. 8 


45. Dacus fuscatus mihi. 


D. badius; thorace vitta media, abdomine linea 


media, lateralibusque nigris; alis plaga fusca. Lonzit. 
lin, 3 C. Prom. bon. sp. Januario. 
Fuͤhler kaſtanienbraun mit ſchwaͤrzlicher Spitze; Kopf 


| 


4 
| 


| 


— h ö PER 29 — 


lichtkaſtanienbraun; Untergeſicht mit zwei großen ſchwarzen 
Punkten; an jeder Stirnſeite laͤngs den Augen drei ſchwaͤrz⸗ 
liche Punkte. Auf dem kaſtanienbraunen Ruͤckenſchilde mit: 
ten eine breite, durch eine kaum ſichtbare Laͤngslinie getheilte, 
mitten etwas unterbrochene, nach hinten breitere, ſchwarze 
Strieme. Bruſtſeiten mit einem großen ſchwarzen Fleck, 
durch dieſen geht eine gelblichweiße Linie vor der Fluͤgelwur⸗ 
zel bis auf den Ruͤckenſchild dicht an die unterbrochene Stelle 
der ſchwarzen Strieme. Schildchen gelblichweiß geſaͤumt. 
Hinterruͤcken und erſter Hinterleibsabſchnitt ſchwarz. An je⸗ 
der Seite des Hinterleibs ein großer, laͤnglichrunder ſchwar— 
zer Fleck, der ſich vom zweiten bis zum fünften Abſchnitt 
erſtreckt; vom dritten Abſchnitte an, laͤuft eine ſchwarze 
Mittellinie zum After. Fluͤgel groͤßtentheils braͤunlich, an 
der Wurzel und beſonders in einer großen hier liegenden 
Zelle gar nicht. Das Braͤunliche iſt nach dem Innnenrande 
zu faſt in zwei Schweife verwachſen, deren dunkelſter am 
Außenrande zur Spitze, der andre uͤber die Queerader zum 
Innenrande geht. Die letzte Laͤngsader iſt nach außen braun 
geſaͤumt. Schwinger gelblich. Beine an der Schenkelwur— 
zel und dem erſten Fußwurzelgliede gelblichweiß, die Vorder⸗ 
beine gusgenommen. 


44. Dacus aeneus mihi. 


D. viridi- aeneus; humeris violaceis; alis lim- 
pidis, costa vittaque media fuscis. Longit. lin. 3½ F. 
Java. Novemb. 

Fühler roſtbraun; Endglied graulich ſchimmernd. un⸗ 
tergeſicht und Stirn braͤunlichſchwarz, erſteres nur wenig 
weißlich ſchimmernd. Ruͤckenſchild von wenig glaͤnzender 
Erzfarbe; ſchraͤg von hinten geſehen erſcheint vorn eine 
weißliche Mittelſtrieme, hinten einige kupferroͤthliche Linien. 
Hinterleib von gleicher Farbe als der Ruͤckenſchild, in ge— 
wiſſer Richtung mit großen weißen, faſt gewuͤrfelten Schil⸗ 


lerflecken. An den Fluͤgeln geht das Schwaͤrzlichbraune des 
Außenrandes von der Spitze, wo es ein klein wenig breiter 


iſt, ſchmal bis etwas uͤber die Haͤlfte der Laͤnge; weiter 


gegen die Wurzel hin iſt keine Spur des Braunen. Auf 

der Mitte liegt an der Wurzelhaͤlfte noch eine ſchmale braune 

Strieme. Schwinger gelblich. Beine ſchwaͤrzlich erzgruͤn; 

Kniee braun. 

Anmerk. Wir haben dieſe drei letzten Arten unter dem 
Gattungsnamen Dacus aufgefuͤhrt, da ſie ſich an 
Fuͤhlern, gerundetem Hinterleibe und Fluͤgeladern ge⸗ 
nau fo verhalten wie die außereuropaͤiſchen Dacus-Ar⸗ 
ten des Fabricius. Indeſſen ſind dieſe Merkmale 
doch nicht ſchneidend genug und den Uebergaͤngen zu 
ſehr unterworfen, als daß ſie nicht mit Tephritis ver⸗ 
nigt werden ſollten, wohin die europaͤiſchen Dacus- 

Arten des Fabricius — bis auf einige, die zu 
ganz andern Gattungen gezaͤhlt werden muͤſſen — 
alle gehören. 


45. Clitellaria heminopla mihi. 


C. cinerascens, abdomine albo- nigroque vario, 


tarsis basi albis, scutello bispinoso. Longit. lin. 3%. 


Tranquebar. 


Fühler roͤthlichbraun. Kopf ſchwarz, unten weißlich 


behaart. Untergeſicht ſchneeweiß ſchillernd. An jeder Seite 
neben und etwas uͤber den Fuͤhlern noch ein weißſchillernder 
Fleck. Stirn gelblichgrau behaart. Scheitel ſchwarz. Mit⸗ 
telleib oben gelblichgrau, mitten ſogar etwas roͤthlich, an 
Seiten und Bruſt dünner und kuͤrzer weiß behaart. Grund⸗ 


farbe des Hinterleibs ſchwarz, einzelne Stellen mit kurzen 


Haͤrchen beſetzt, die in gewiſſer Richtung weiß ſchillern und 
folgende Flecke bilden. Auf dem zweiten Abſchnitte ein 
faſt die ganze Breite einnehmender, am hintern Rande 
ſich weiter nach außen fee vorn ſchraͤg, von den 


Seiten her zugerundeter Fleck, von dem in den meiſten 
Richtungen nur die eine Seitenhaͤlfte weiß ſchillert. Auf 
dem dritten Abſchnitte eine ſchmale Queerbinde des hintern 
Randes, an jeder Seite ein den ganzen Seitenrand einneh⸗ 
mender und mitten ein halbrunder Schillerfleck. Auf dem 
vierten Abſchnitte ein mittlerer groͤßerer und je ein etwas 
kleinerer Seitenfleck, der aber nicht den ganzen Seitenrand 
erreicht und mit dem mittleren ſo zuſammenhaͤngt, daß alle 
drei einen ausgeſchweiften gemeinſchaftlichen Vorderrand 
bilden, etwa wie ein Kleeblatt. Auf dem letzten Abſchnitte 

ſteht nur ein großer mittlerer Schillerfleck, der ſich vom Af— 
ter nach vorn zu verſchmaͤlert. Bauch gleichfoͤrmig duͤnn 
weiß behaart. Fluͤgel wenig braͤunlichgrau mit braunen 
Adern. Schwinger gelblichweiß. Beine ſchwarz, Schenkel: 
wurzeln und aͤußerſte Spitzen, Schienenwurzeln und Fuß⸗ 

wurzeln gelblich, nur die Fußwurzelſpitze hee oben 
Im koͤnigl. Muſeum zu Copenhagen. 

Zur Gattung Clitellaria gehört fie wegen der volle 
kommnen Aehnlichkeit der Fuͤhler der Fluͤgeladern (indem 
die innere Randader viel deutlicher iſt) und der weit aus⸗ 
einander und mehr aufwaͤrtsſtehenden Dornen des Schild⸗ 
chens; heminopla (die halbbewaffnete) habe ich ſie wegen 
der am Ruͤckenſchilde fehlenden Dornen genannt. 


46. Pangon ia es ang r miki. 


P. nigra, abdomine rubro basi anoque 1 
\ Longit. lin, 7 C. Prom. bon. sp. 

Ueberall und ziemlich tief ſchwarz; nur die gemein⸗ 
ſchaftliche Erhöhung, welche die Fühler traͤgt, ſchimmert ein 
wenig in's Greiſe. Auf jeder Schulter ſteht ein etwas er⸗ 
habener weißer Punkt. Die Spitze des Bruſtſchildes iſt an 
den Seiten ein wenig roͤthlich. Erſter Hinterleibsabſchnitt 

ganz ſchwarz; zweiter und dritter obenauf uͤberall roth von 
Mittelfarbe zwiſchen ziegel -und hyacinthroth; vierter 


* 


— 32 — 


in der Mitte ſchwarz, was ſich nicht ganz bis zur Wurzel 
erſtreckt und der Breite nach die zwei mittleren Viertel ein⸗ 
nimmt; fuͤnfter mitten etwa eben ſo breit als der vorige 
und bis zur Wurzel ſchwarz; ſechster ganz ſchwarz, bis auf 
einen kleinen rothen Fleck an jeder Seite. Am Bauche iſt 
die ſchwarze Faͤrbung ebenſo, nur laͤuft auch uͤber die Mitte 
des zweiten und dritten Abſchnitts eine ſchwarze Strieme. 
Fluͤgel ſchwarz. Im koͤnigl. Muſeum zu Copenhagen. 


47. Asilus hospes mihi, 


75 A. thorace flavicante, fusco-vittato, abdomine 
fasciis pedibusque glaucis. Longit. lin. 9½ P. Tran- 
quebar. f l x 
Stirn und Untergeſicht greis, ein wenig feidenglän- 
zend. Bart in der Mitte minder gelblich. Knebelbart greis. 
Scheitel gelblich. Ruͤckenſchild ſtark gelblichgrau, mitten zwei 
ſchwaͤrzlichbraune ziemlich dicht zuͤfnmmenliegende Striemen, 
jede innen ſchmaͤler, außen breiter gelblich geſaͤumt, hinten 
abgekuͤrzt. Dicht am gelben Außenſaume liegt je eine zwei⸗ 
mal unterbrochene, weniger ſchwaͤrzliche, aber lebhafter braune 
Strieme, vorn abgekuͤrzt, hinten faſt bis ans Schildchen 
reichend, zwiſchen dieſen beiden Enden ein bis zum Schild⸗ 
chen gehender Mittelſtrich; vor dieſen Seitenſtriemen an 
den Schultern noch ein braunes Fleckchen. Neben dieſen 
Striemen liegt dann je noch eine aͤußerſte, mehr graue als 
braune, breitere einmal abgeſetzte Strieme, hinter welcher 
ein ſpitz dreieckiger tiefbrauner Punkt wie ein dickes gerades 
Komma liegt. Schildchen einfarbig gelblichgrau, am Rande 
mit einzelnen ſchwarzen Borſten, die auch an den Seiten 
den Ruͤckenſchild begraͤnzen; ſonſt ſind Ruͤckenſchild und 
Schildchen greis behaart. Bruſtſeiten nach der Bruſt zu 
immer greiſer. Hinterleib braͤunlich, jeder Abſchnitt am 
Hinterrande mit einer ſchimmelgrauen Binde, Seitenraͤnder 
ebenſo gefaͤrbt. Bauch licht ſchimmelgrau mit weißlichen 


U 


A el 


Einſchnitten. Fluͤgel um ein Viertheil kuͤrzer äls der Hinter⸗ 


leib, 


grau. 


ziemlich waſſerklar, nur an der Spitze wenig braͤunlich⸗ 


Aderverlauf ganz wie bei Asilus nigritarsis (Dasy- 


pogon nigr. F.), wo nämlich die dritte Laͤngsader ſich nicht 
wie gewoͤhnlich gegen die Fluͤgelſpitze in eine Gabel ſpaltet, 
ſondern mit einer uͤberzaͤhligen, dem Außenrande näher lie⸗ 
| genden Laͤngsader, durch einen Queeraſt verbunden iſt. 
Schwinger roſtgelblich. Beine ſchimmelgrau, aͤußerſte Schen- 
kelſpitzen unten und Schienenwurzeln roͤthlich. Vorderſchie⸗ 
nen an der untern Flaͤche faſt goldgelb behaart. Im koͤnigl. 
Muſeum zu Kopenhagen. 

Anmerk. Der angegebene Aderverlauf findet ſich bei 


* 


noch einigen andern auslaͤndiſchen Asilus- Arten, die 
Fabricius faͤlſchlich zu Dasypogon gezaͤhlt hat, 
als: A. maculatus, elegans, nigripes, annularis, 
calidus (Laphria c. F.), ferner bei A. canus, iava- 
nus mihi A. bomboides Hgg. Den Uebergang zu 
dieſer Bildung aber machen A. aestuans (leucopygus 
Mus. Hgg.), stylatus (xiphurus Mus. Hgg.) und 
striola (antiquus Mus. Hgg.) von Fabricius 
alle drei faͤlſchlich zu Dasypogon gebracht, wo die 
überzählige Ader oberhalb des Queeraſtes nur wenig 
hinaufgeht und abgebrochen endet. 


48. Asilus frater nus mihi. 


Flavo- cinerascens, thorace vittis maculisque fus- 


eis; abdomine obscure cinereo, lateribus fuscis; pedi- 
bus interne ruficantibus. Longit. lin. 9½ &. Guinea, 


den. 


Der vorigen Art ſehr aͤhnlich, doch beſtimmt verſchie— 
Fuͤhler ſchwarz. untergeſicht, Stirn und Scheitel gelb: 


lich; Bart weißlich; Knebelbart greis. Ruͤckenſchild gelblich: 


aſchgrau, mitten zwei dicht zuſammenſtehende, vorn viel 
a itere ſchwaͤrzlichbraune Striemen; zwiſchen ihnen ganz 
vorn ein gelbliches Strichelchen, an ihrer aͤußern Seite ein 
Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. 3 


1 


U 


LT, 


gelblicher linienartiger Saum; weiter nach außen je eine 
ſtark unterbrochene aus drei Flecken beſtehende tief ſchwaͤrz— 
lichbraune Strieme, der erſte Fleck ſchraͤg dreieckig, Spitze 
nach hinten und innen, vor ſeiner Baſis ein kleiner brauner 
Strich; der zweite Fleck laͤnglichrund, tiefer gefaͤrbt, gelblich 
eingefaßt; der dritte eben ſo tief und eingefaßt, klein, dick 
und gerade kommafoͤrmig, zwiſchen beiden letzteren Flecken 
mitten inne drei mattere, kleine, bis ans Schildchen gehende 
Striemen. Schildchen einfarbig grau. Bruſtſeiten licht⸗ 
grau, mit einzelnen ſchwach dunkleren Flecken. Hinterleib 
in der Mitte ſehr dunkel aſchgrau mit lichteren ins Roͤthliche 
ziehenden Einſchnitten und Seitenraͤndern; jeder Abſchnitt 
an jeder Seite mit zwei weißen Borften. Flügel kaum gelb— 
lich mit grauer Spitze. Schwinger roſtgelblich. Beine ſchim— 
melgrau; Schenkel und Schienen an der ganzen Hinter— 
oder Innenſeite, erſte Fußwurzelglieder obenauf roͤthlich. 
Im koͤnigl. Muſeum zu Kopenhagen. 
49. Asilus pellitus mihi. 

A,niger, cervino-hirtus, crista thoracis cervina; 
vitta incisurisque abdominis nigris. Longit. lin. 8 G. 
Prom. bon. sp. 

Fuͤhler ſchwarz. Bart gelblich; Knebelbart fuchsroth, 
oben mit ſchwarzen Borſten. Untergeſicht meſſinggelb. Ruͤ . 
ckenſchild braun ohne die gewoͤhnlichen Striemen, uͤberall 
rehbraun behaart, mitten mit einem ſolchen laͤngslaufenden 
bis auf das Schildchen fortgehenden Haarkamme, außerdem 
mit ſtaͤrkeren ſchwarzen Borſten verſehen. Hinterleib ſchwarz, 
rehbraun behaart, eine Mittelſtrieme und die Einſchnitte 
kahl, ſchwarz, Seitenraͤnder weiß behaart. After an der aͤu— 
ßerſten Spitze ſchwarz⸗, unten aber fuchsroͤthlich behaart. Fluͤ . 
gel waſſerklar, aͤußerer Rand der Spitze lichtbraͤunlich. Schwin- 
ger roͤthlich. Schenkel ſchwarz mit ſehr kurzen gelblichen Haͤr⸗ 
chen und rehbraunen Dornen; Schienen faſt kaſtanienbraun 


mit ſehr kurzen gelblichen Haͤrchen, unten faſt ſchwarzzottig, 
zumal die vorderſten, und ſchwarz bedornt; Fußwurzeln oben 
weißlich⸗, an den Seiten ſchwarz bedornt. Vom Herrn Pa⸗ 
ſtor Heſſe. 


50. Asilus chalcogaster mihi. 


‚A. aeneus, thorace nigro - cristato, mystace fulva. 
Longit lin. 8 F. Prom. bon. sp. 

Fuͤhler ſchwarz; Untergeſicht meſſinggelb ſchilernd, 
Knebelbart goldgelb ohne ſchwarze Borſten; Bart gelblich. 
Ruͤckenſchild erzgruͤnlich mit undeutlichen grauen Linien, fo 
daß die gewoͤhnliche Zeichnung einigermaßen zu erkennen iſt. 
Hinterleib erzgruͤnlich, Seitenraͤnder und Einſchnitte etwas 
weißlich, überall dünn gelblich behaart. Bauch ins Purpurne 
ziehend, ſo wie auch die Seiten der Hinterleibsſpitze. Fluͤgel 
gelblich; Schwinger roͤthlichbraun. Beine erzgruͤnlich, oben 
mit gelblichen, unten mit ſchwarzen, kuͤrzern, aber dickeren 
Dornen; Schienenwurzel kaſtanienbraͤunlich. Vom Herrn 


| Paſtor Heſſe. 


— 


5 1. Asilüs agnitus mihi. 


A. fuscanus, thorace quadrivittato, abdomine tes- 
sellato. Longit. lin. 6 . Sumatra. 

Färbung des Kopfs und Zeichnung des Ruͤckenſchildes 
wie bei A. fraternus Nro. 48, nur daß die beiden Mittels 
ſtriemen auch nach außen nicht gelb geſaͤumt find, vor dem 
vorderſten Flecke der unterbrochenen aͤußeren Strieme kein 
kleiner Strich, und zwiſchen den beiden hinterſten komma— 
foͤrmigen Enden nur eine, nicht drei kleine Striemen ſtehen, 
auch die Grundfarbe des Ruͤckenſchilds uͤberhaupt dunkler 
und nur an Seiten und Schultern etwas gelblich iſt. Hin— 
terleib braͤunlich, greis gewuͤrfelt, in gewiſſen Richtungen 
fließt das Greiſe an den Einſchnitten zu Queerbinden zuſam⸗ 
men. Seitenraͤnder greis geſaͤumt. Fluͤgel wenig gelblich, 

5 3 * 


3 


an Spitze und Innenrand grau. Beine ſchwaͤrzlich, etwas 
grau behaart, Hinterſeite der Schenkel ſehr dunkel kaſtanien⸗ 
braun durchſcheinend, an den Schienen ein wenig lichter. 
Im koͤnigl. Muſeum zu Kopenhagen. 


5 2. Asilus Pusio mihi. 


A. cinereus, thorace lineis transversis albidis; 
pedibus flavido-testaceis. Longit. lin. 4Y, +. India or. 


Gleicht auf den erſten Anblick dem Dasypogon cin- 


gulatus, der auch zur Gattung Asilus gehört. Fuͤhler 
ſchwarz; Stirn und Untergeſicht gelblichweiß, ſeidenſchim— 
mernd; Knebelbart und Bart greis. Ruͤckenſchild mit zwei 
wenig dunkleren, kaum ſichtbaren Mittelſtriemen, die nach 
außen von einer etwas lichteren Linie begraͤnzt find. Schul⸗ 
tern gelblicher, von ihnen eine Queerlinie gegen die Mittelſtrie⸗ 
men hingehend; hinter dieſer eine zweite ſchmaͤlere an der 


Queernath. Bruſtſeiten faſt licht ſchiefergrau. Hinterleib 
mit gelblichen Einſchnitten. Flügel völlig waſſerklar. Schwin⸗ 


ger gelblich. Beine einfarbig gelblich, ins Ziegelrothe über- 
gehend; Fußwurzelſpitzen dunkler; jede Schenkelſpitze obenauf 
mit zwei feinen, jedoch deutlichen ſchwarzen Punkten, auf 


denen ſich eine Borſte einfuͤgt. Im koͤnigl. Muſeum zu 


Kopenhagen. 
55. Ocyptera imbuta mihi. 


O. nigricans, abdomine fasciis duabus albis, alis 


apice fuscis. Longit. lin. 51/,. India or. 
Fühler ſchwarz; Borſte an der Wurzel roſtbraun; 


Backen gemsledergelb; Untergeſicht gemsledergelb mit brau- 
nen Striemen, deren mittlere abgekuͤrzt find; Bart und Ber 
haarung des Hinterkopfs gelblich. Ruͤckenſchild wenig ſchie⸗ 
fergrau ſchimmernd, mit zwei mitten ſtehenden ſchwarzen 
Laͤngslinien. Binden des Hinterleibes an der Wurzel des 
zweiten und dritten Abſchnitts. Fluͤgeladern roſtgelb ; Schüpp: ; 


| 
| 
| 
| 
| 
| 


— hr en 


— 37 — 


chen gelblich mit dunklerem Rande; Schwinger roſtgelblich. 
Vordere Schenkel vorn weißſchimmernd; Kniee ein wenig 
roſtbraun. Im koͤnigl. Muſeum zu Kopenhagen. 


54. Ocyptera bicolor mihi. 


O. testaceo - ferruginea thoracis disco, abdo- 
minis basi apiceque nigricantibus. Longit. lin. 4¼½. 
India or. gr) 
Kopf wachsgelb, ſilberſchillernd; Fühler und Stirn 
roſtbraun. Mittelfeld des Ruͤckenſchilds bis an die Wurzel 
und an das Schildchen ſchwaͤrzlich, weißlich bereift. Bruſt⸗ 
ſeiten mit zwei ſchraͤgen ſilberſchillernden Striemen, die auf 
das erſte und zweite Huͤftglied fortgehen. Erſter Hinterleibs— 
abſchnitt mit ſchwarzer Wurzel und einer ſchwarzen bis auf 
den zweiten Abſchnitt fortgehenden Mittelſtrieme. Hinter⸗ 
rand des dritten Abſchnitts gleichfalls ſchwarz, After ſchwaͤrz⸗ 
lich. In gewiſſer Richtung ſchimmert der Hinterleib weiß. 
Fluͤgel am Außenrande halbbraun, bis zur Queerader an 
der Spitze. Die Zelle zwiſchen dieſer und der mittleren 
Queerader in der Mitte lichter. Schuͤppchen elfenbeinweiß. 
Alles Uebrige ziegelroͤthlich ins Roſtbraune uͤbergehend; Fuß: 
wurzeln ſchwaͤrzlichbraun. Im koͤnigl. Muſeum zu Kopen⸗ 
hagen. 


55. Dasypogon hispidus mihi. - 


D. fuscanus, abdomine cano, mystace nigro-fusca, 
Longit. lin, 6 C. Prom. bon. sp. 

Die Fühler fehlen. Bart und Knebelbart ſchwaͤrzlich⸗ 
braun. Untergeſicht faſt meſſinggelb, mit einer mittleren, 
laͤnglichen, glatten, ſchwarzen Schwiele. Stirn greis. Hin: 
terkopf ſchwaͤrzlichbraun behaart. Mittelleib braͤunlich, auf 
dem Ruͤckenſchilde in gelblichem Grunde die gewoͤhnlichen 
Striemen, deren mittlere an jeder Seite eine Reihe von 
Borſten hat, die aber keinen Kamm bilden. Hinterleib dun⸗ 


1 


kel haargreis, faſt gleichfarbig, nur an den Seitenraͤndern mer 
nig ſchwarz und an den Einſchnitten zu beiden Seiten weiß: 
lich. Fluͤgel ſehr lichtbraͤunlich. Schwinger gelblichbraun. 
Schenkel ſchwarz. Spitzen, Schienen und Fußwurzeln roſt⸗ 
braun. Vom Herrn Paſtor Heſſe. 


56. Haematopota ocellata mihi. 


H. cinereo-nigricans, thorace vittis, abdomine 
maculis albis, alis fuscanis ocellis pluribus albidis. 
Longit. lin. 4½ FP. Prom. bon. sp. 

Sie hat viel Aehnlichkeit mit unſerer H. pluvialis. 
Fühler ganz wie bei dieſer gebildet, von Farbe mehr weni- 
ger roſtbraun; Spitze des Endgliedes ſchwaͤrzlich. Taſter 
gemsledergelb. Untergeſicht und Backen licht haargreis, jenes 
mit vier ſchwarzen Punkten, diefe mit zwei ſchwarzen Queer⸗ 
ſtrichen. Stirn mitten grau, im Umfange roſtbraͤunlich, mit 
den gewoͤhnlichen drei Augenflecken; Stirnſchwiele roſtbraͤun— 


lich, queerlaͤnglich, mitten dicht an den Fuͤhlern mit ſchwar⸗ 


zem Punkte. Ruͤckenſchild aſchgraulich-ſſchwaͤrzlich mit drei 
weißlichen Striemen, von deren aͤußeren, wenn ſie auch ver— 
wiſcht ſind, doch an der Queernath zwei weiße Punkte ſtehen 
bleiben; Seitenraͤnder wie die Bruſtſeiten lichtbraͤunlich. 
Hinterleib aſchgraulich-ſchwaͤrzlich; Einſchnitte und zwei Flecke 
auf jedem Abſchnitte weiß, zwiſchen den Flecken laͤuft noch 
eine weiße Mittellinie, die an der Spitze jedes Abſchnitts 
etwas breiter wird. Fluͤgel braͤunlich mit groͤßeren und klei⸗ 
nen weißlichen Kreiſen, in denen ein braͤunlicher Punkt ſteht, 
und deren zwei im Mittelfelde roſenfoͤrmig erſcheinen. 


Schwinger weiß. Beine braun, zwei Ringe an den Schie⸗ 


nen, und an den hinteren Beinen das erſte Fußwurzelglied 
an feiner Wurzel weiß. Vom Herrn Paſtor Heſſe. 


f 57. Musca albiceps mihi. 


M. viridaurea; hypostomate genisque ochraceis, 


— 9 | 


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albo-pilosis, alarum basi fusca. Longit. lin. 3— 3%, 
Prom. bon. sp. 

Fühler ſchwaͤrzlichbraun, an der Wurzel wenig roſtbraun. 
Untergeſicht ochergelblihbraun mit weißem Schiller; Backen 
weiß behaart. Stirn ſchwarz; Augeneinfaſſung ſchneeweiß, 
nur oben am Scheitel dunkelerzgruͤn. Hinterkopf erzgruͤn. 
Mittel⸗ und Hinterleib gruͤngolden, Hinterleibseinſchnitte 
ſchoͤn blau, Bruſt und Bauch kurz weiß behaart. Fluͤgel 


waſſerklar, nur an der Wurzel wenig ſchwaͤrzlichbraun. Adern 
ſchwaͤrzlichbraun, die Queerader der Spitze geht unter einem 
ſcharfen Winkel von der vierten Laͤngsader ab und iſt gegen 


die Spitze hin ſtark concav. Schuͤppchen elfenbeinweiß. 
Schwinger roſtgelb. Beine dunkelroſtbraun. Schenkelwurzel 
bis tief hinab ſchwaͤrzlichmetalliſch. Vom Herrn Paſtor 


Heſſe. 


11. 


Braſilianiſche Zweifluͤgler; beſchrieben 
ä vom Herausgeber. 


Da der Herausgeber angefangen hat, die außereuropaͤiſchen 
Zweifluͤgler nach demſelben Plane zu bearbeiten, wie es mit 
den europaͤiſchen in Meigens Syſtematiſcher Be⸗ 


ſchreibung der bekannten europäifhen zwei⸗ 


flügligen Inſecten geſchieht, wovon der erſte Theil 
(Aachen 1318) bereits in den Händen aller Liebhaber der 
Entomologie ſeyn wird, ſo muß ihm begreiflich ſehr daran 
gelegen ſeyn, die noch unbeſchriebenen Arten fremder Welt⸗ 
theile zuſammenzubringen. Mehrere Freunde haben ihn da— 
bei freigebigſt unterſtuͤtzt, wovon das zweite Stuͤck dieſes 
Magazins, fo wie der vorſtehende und der gegenwärtige Auf— 
ſatz des dritten ſprechende Beweiſe liefern. Die hier zu be— 
ſchreibenden Zweifluͤgler verdanken wir faſt alle der Guͤte 
des Herrn Wilhelm von Winthem in Hamburg, eines 
jungen Mannes, der in- und auslaͤndiſche Inſecten mit 
einem ſeltenen Eifer ſammelt und ſchon manche willkom⸗ 
mene Entdeckung gemacht hat. Andre nahe und ferne En— 
tomologen moͤchten wir hiemit gleichfalls auffodern, uns 
ſolche Arten von Zweifluͤglern aus fremden Welttheilen mit⸗ 


* 41 en 


— \ 
* 


zutheilen, die bei Fabricius noch nicht vorkommen; ſollte 


Nees auch nur auf kurze Zeit ſeyn, um ſie mit unſerm Vor⸗ 


1 


rathe zu vergleichen und noͤthigenfalls zu beſchreiben. Wir 


werden uns dagegen gern der Muͤhe unterziehen, ſolche Ar— 


. 


ten, welche den Beſitzern unbekannt und nach Fabricius 
oft unzulaͤnglichen Beſchreibungen nicht mit Gewißheit zu 


beſtimmen ſind, zu vergleichen und den Beſitzern nach ge— 
ſchehener Beſtimmung wieder wohlbehalten zuzuſenden. Daß 
wir aber neue Arten hier vorlaͤufig beſchreiben, daran mag 


a wohl Niemand Aergerniß nehmen, da einestheils die Heraus: 


\ 


gabe der exotiſchen Zweifluͤgler nicht uͤbereilt werden darf, 
und indeſſen doch der Vervielfaͤltigung der Namen einer und 
derſelben Art moͤglichſt geſteuert werden muß, welches durch 


9 öffentliche Bekanntmachung der gegebenen Namen und ge⸗ 


naue Beſchreibung der benannten Arten am ſicherſten ge 
ſchieht. 
1. Tabanus fuscus mihi. 


T. thorace fusco, abdomine nigricante, alis fus- 


canis. Longit. lin. 9 F. 


Fuͤhler, Taſter und Bart ſchwarz; Untergeſicht und 
Stirn eichelbraun; zwiſchen den Augen eine linienartige 
und kaum ein wenig breitere Schwiele. Ruͤckenſchild dunkel 
nelkenbraun; von dunkleren Linien kaum eine Spur; Bruſt⸗ 


ſeiten ebenſo. Hinterleib nicht tief ſchwarz, etwas ins 
Blaͤuliche ziehend; Einſchnitte ganz wenig weißlich; jedoch 
. iſt der Hinterleib offenbar abgerieben, und es ſtehen hin und 


wieder ſchwarze, ja auch weiße Haͤrchen, fo daß wahrſchein— 


lich an friſchen Stuͤcken irgend eine Zeichnung auf dem 


Hinterleibe ſich finden mag. Fluͤgel braͤunlich, Schuͤppchen 


auch; Schwinger mit gelblichweißem Knopfe. Beine überall 
ſchwarz. Darf nicht mit T. atratus verwechſelt werden, 
der groͤßer iſt, viel dunklere Fluͤgel hat u. ſ. w. 


2. Tabanus vestitus mihi. 


T. thorace schistaceo ; abdomine badio, albo-ma- 


culato, alis cinerascentibus. Longit. lin. 8 f. 

Fuͤhler ſchwarz; Taſter ledergelb; Bart greis; Stirn 
gelblich mit linienartiger, unten kolbig verdickter Schwiele. 
Ruͤckenſchild faſt ſchiefergrau mit kaum merklicher dunklerer 
Mittel⸗ und zwei gelblichen Seitenlinien. Schultern und 


die dicht vor den Fluͤgelwurzeln liegenden Schwielen leder⸗ 


gelblich; Beuſtſeiten und Bruſt greishaarig. Hinterleib ka⸗ 
ſtanienbraun, gegen die Spitze hin dunkler, auf den erſten 
fuͤnf Abſchnitten je ein dreieckiger weißer Mittelfleck, dem 
zu jeder Seite und mit ihm zuſammenhangend ein weißer 


Queerfleck ſteht; aͤußerſte Seitenraͤnder der Abſchnitte auch 


weiß; alles Weiße von kleinen Haͤrchen kommend; zwei letzte 


Abſchnitte überall ſchwarz behaart. Auch am Bauche die 


erſten fuͤnf Abſchnitte an den Hintetraͤndern mit weißen 
Haͤrchen beſetzt. Fluͤgel aſchgraulich; Adern dunkler einge⸗ 
faßt. Schwinger braun mit obenauf weißem Knopfe. Beine 
an Schenkeln und Fußwurzeln ſchwarz; Schienen an der 
Wurzel mehr weniger kaſtanienbraun, nur an der Spitze 
ſchwarz, bei den Vorderſchienen doch bis zur Hälfte der gan— 
zen Lange, Schenkel und Schienen uͤberdem noch mit weiß⸗ 
lichen, anliegenden Haͤrchen beſetzt. 


3. Tabanus glaucus mihi. 


Glaucus, abdomine flavicante - ferrugineo, vitta , 


media anoque glaucis; alis cinerascentibus. Longit. 
lin. 9 F. a 

Die Fuͤhler fehlen; Taſter roſtgelblich; Bart weiß⸗ 
lich; Untergeſicht greis; Stirn gelblich mit brauner glatter 
Strieme, die nach oben allmaͤlig fein linienartig wird. Ruͤ⸗ 
ckenſchild ſchimmelgrau mit ſehr undeutlichen weißlichen Strie⸗ 


men. Bruſtſeiten ſchimmelgruͤn, weißlich behaart. Hinter⸗ 


pn 


— 


c 


leib roſtgelb mit ſchimmelgrauer, an der Wurzel etwas und 
an der Spitze noch breiterer Mittelſtrieme und After. In 
friſchen Stuͤcken ſcheint der Hinterleib goldbehaart und viel— 
leicht weißfleckig zu ſeyn, denn in der Mitte und an den 
Seitenraͤndern iſt noch hin und wieder weißlich, ſo wie auf 


dem Roſtgelben goldgelbes Haar zu ſehen. Bauch lichter roſt— 


gelb. Flügel und Schuͤppchen überall aſchgraulich. Beine 
roſtgelb, Schenkel ſchimmelgruͤn mit gelben Spitzen. Fuß⸗ 


wurzeln braͤunlichſchwarz. . 


4. Tabanus Januarii mihi. 


T. flavicans; thorace abdomineque fusco - fascia- 
tis; alis ad costam late fuscis macula ochracea, fascia 


obliqua maculaque fuscis. Longit. lin. 4½ FP. Rio 


Janeiro. 
Dieſe Art iſt dem T. cervicornis F. ſehr nahe ver: 
wandt, doch kleiner und auch ſonſt hinlaͤnglich verſchieden. 
Fuͤhler braͤunlichgelb, Wurzel des Endgliedes mit ziem— 


lich langem gekruͤmmten Zahn oder Dorn, Spitze ſchwaͤrz— 


lichbraun. Untergeficht gelblich; Taſter mehr graulich. Stirn 
dicht uͤber den Fuͤhlern roſtbraͤunlichgelb; Stirnſchwiele faſt 
dreieckig glaͤnzend ſchwarzbraun; Spitze nach oben. Stirn 
oben gelblich. Ruͤckenſchild gelblichgrau; mitten zwiſchen 


den Fluͤgeln eine breite nach vorn buchtige braune Binde, 


an der Spitze eine zweite, die auch das Schildchen mit eins 
ſchließt; zwiſchen beiden Binden goldgelbliches Haar. Bruſt— 


ſeiten ſehr licht und faſt ſchwefelgelblich. Hinterleib gelblich 
mit drei braunen Binden an der Wurzel des zweiten bis 


e Abſchnitts; ſonſt goldgelblich behaart. Fluͤgel an 


Rippe breit braun, welches an der Spitze breiter wird, 
nd zwiſchen ihr und den mittleren Queeradern einen gro— 


ßen ochergelben Fleck einſchließt; an der Spitze ſelbſt in dem 


Braunen eine kleine ungefaͤrbte Stelle; uͤber die der Spitze 


näher liegenden Queeradern geht eine ſchraͤge braune Binde 


/ 
— 44 — 


gegen den Innenrand; zwiſchen den zwei letzten Laͤngsadern 
liegt gegen den Innenrand hin ein brauner Fleck. Der ganze 
Innenrand der Fluͤgel ſehr lichtbraͤunlich. Schwinger gelb. 
Beine zwiſchen ſtroh- und lichthoniggelb; vorderſte Fußwur⸗ 
zeln ſchwaͤrzlichbraun; hinterſte Schienen und Fußwurzeln 
auch braun, doch minder tief. Aus dem koͤnigl. preußiſchen 
Muſeum. 


5. Pangonia Winthemii mihi. 


P. thorace brasiliano; abdomine badio, fascis 
albis; alis fuscanis. Longit. lin. 6 f. 

Fuͤhler roſtgelb; Taſter ein wenig dunkler; Bart gelb> 
lich; Stirn braͤunlich. Auf dem braſilienholzbraunen ſtark 
ins Gelbe gemiſchten Rüdenfhilde zwei gelbliche, nicht ſehr 
auffallende Linien. Bruſtſeiten gelblichbraun behaart. Hin— 
terleib hoch kaſtanienbraun, in gewiſſer Richtung von ſehr 
feinen Haͤrchen graulich ſchimmernd. Am Hinterrande des 
zweiten Abſchnitts eine ſchmale weiße Haarbinde, am fünf- 
ten und ſechsten Abſchnitte desgleichen. Dieſe Binden ſind 
auch am Bauche. Auch der erſte Abſchnitt ſcheint eine et— 
was gelblichere Haarbinde gehabt zu haben, wovon an den 
Seiten noch Spuren ſind. Fluͤgel einfarbig braͤunlich. 
Schwinger gelblichbraun. Knopf gelblichweiß. Beine uͤberall 
gelblichbraun. g 


6. Haematopota triangularis mihi. 


H. gracilis, nigra, orichalceo-lineata; alis costa 
Iunula vittaque fuscis. Longit. lin. 6 f. ’ 

Dieſe ſonderbare Art iſt eine von denen, die fo nahe 
an mehrere Gattungen graͤnzen, daß man in Verlegenheit 
geraͤth zu beſtimmen, welcher fie einzuverleiben ſey. Sie 
kommt in Hinſicht ihres ſehr ſchlanken Baues mit H. cur- 
vipes F. noch am meiſten uͤberein, doch iſt der Bau, be— 
ſonders des Hinterleibes, noch viel ſchlanker, und was den 


— 45 —- 


* 


Bau des Kopfs betrifft, ſo naͤhert ſie ſich darin mehr der 
Gattung Chrysops, nur ſteht ſie der fehlenden Punktaugen 
wegen auch hierin den Haematopotis naͤher, denen dieſe 
bekanntlich abgehen. Die Fühler aber unterſcheiden fie ſo⸗ 
wohl von dieſen Gattungen, als von Tabanus und Hepta- 
toma F.; denn fie find ſtreng genommen achtgliedrig. Ihre 
Laͤnge gleicht dem ganzen Mittelleibe; das erſte Glied iſt 
walzig, an der Wurzel ein wenig duͤnner, doch durchaus 
nicht bauchig, und hält Y, der ganzen Länge; das zweite 
Glied iſt etwa halb ſo groß und faſt becherfoͤrmig; das 
dritte Glied beſteht aus ſechs Stuͤcken, die deutlich genug 
zu erkennen find; es hat an feiner Wurzel oben einen et— 
was gekruͤmmten dornfoͤrmigen Fortſatz (wie er ſich bei eini— 
gen Tabanis findet), der fo lang iſt, wie das erſte Stuͤck 
dieſes dritten Gliedes; die folgenden fünf Stuͤcke find zus 
ſammengenommen ſpindelfoͤrmig, fo daß die erſten bei glei- 
cher Länge an Dicke zu- die andern wieder abnehmen. Fluͤ . 
geladern wie bei H. pluvialis. 
Wir laſſen nun die gewoͤhnliche Artbeſchreibung 
folgen: 8 
| Fuͤhlerwurzel bis zum Anfange des dritten Gliedes 
gelblichbraun, das Uebrige ſchwarz. Untergeſicht gelblichweiß, 
in der Mitte aufgetrieben zu einer glaͤnzendſchwarzen dreis 
eckigen Schwiele, deren Baſis dicht an den Fuͤhlern, deren 
ö Spitze dicht an den Taſtern liegt; neben dieſer Spitze an 
N jeder Seite noch zwei ſchwarze glänzende Flecke. Stirn gelb- 
h lich, ziemlich dicht uͤber den Fuͤhlern eine glaͤnzendſchwarze 
faſt viereckige Schwiele, auf der an jeder Seite ſich eine 
kleine rundliche Erhoͤhung findet; weiter oben eine laͤnglich— 
# viereckige, bis an den Hinterkopf reichende, mitten durch eine 
gelbliche Queerlinie getheilte, unten durch eine Mittelſtrieme 
mit der unteren Schwiele zuſammenhangende Schwiele. 
bee glaͤnzendſchwarz mit zwei meſſinggelben Laͤngs— 
linien; Schildchen meſſinggelb behaart. Vor und ein wenig 


* 


A 


| a ne 

über der Fluͤgelwurzel ein meſſinggelber Haarfleck, von dem 
eine eben ſolche Strieme ſich ſchraͤg unter der Wurzel nach 
hinten zieht. Hinterleib glaͤnzend aber nicht tief ſchwarz; 
erſte drei Abſchnitte mit gelben Einſchnitten, die ſich auch 
an den Bauch fortſetzen; an den Seitenraͤndern des erſten 
Abſchnitts vorn ein gelber Queerpunkt. Fluͤgel waſſerklar, 
am Außenrande gelblichbraun, womit ſich ein ſchraͤger gro— 
ßer brauner Mondfleck vereinigt, deſſen Concavitaͤt der Spitze 
zugewandt iſt; von der Fluͤgelwurzel geht ein ſchraͤge, braune, 
am Anfange mehr gelbliche Strieme zum innern Ende des 
Monzdflecks, die gerade auf der letzten Laͤngsader am innern 
Fluͤgelrande mit ihm zuſammenſtoͤßt, ſo daß zwiſchen den 
drei braunen Zeichnungen ein waſſerhelles Dreieck bleibt. 
Schwinger braͤunlich. Beine braun, Schienenwurzeln weiß; 
erſtes Fußwurzelglied gelblichbraun. 


7. Antkrax dimidiata mihi. 


A. nigra, abdomine niveo-tomentoso, alis basi 
dimidiato -fuscis, punctis quatuor saturatioribus. Lon- 
git. lin. 3%. 

Fuͤhler ſchwarz; Kopf und Mittelleib gelblichbraun 
behaart. Hinterleib uͤberall gleichfoͤrmig mit ſchneeweißem 
Filz bedeckt, dahingegen am Bauche ein minder dichter faſt 
kupferroͤthlicher Filz iſt. Fluͤgelwurzel ſchwaͤrzlichbraun, bis 
an die mittleren Queeradern und am Außenrande bis zum 
Ende des Randfeldes, die dunkleren Punkte liegen an der 
Graͤnze des braunen, auf den Queeradern. Schwinger 
gelblichweiß. Beine ſchwarz. Fluͤgeladern wie bei A. mo- 
rio F. g 


7. Bombylius basilaris mihi. 


B. fuscus, rufo-hirtus; alis basi nigris, macula 
ferruginea. Longit. lin. 5 F. 


Fuͤhler und Ruͤſſel ſchwarz; Untergeſicht ſcheint eigent⸗ ! 


4 


— 47 — 
lich weiß, iſt aber mit kurzen gelblichen Haͤrchen dicht beſetzt; 
Stirn eben ſo gelblich behaart, nur dicht vor dem Hinter⸗ 
kopfe eine Queerbinde ſchwarzer Haͤrchen. Hinterkopf roͤth⸗ 
lichgelb behaart. Ruͤckenſchild braͤunlichſchwarz mit roͤthlich— 
gelber Behaarung. Bruſtſeiten lichtgelblich behaart, nach 
der Bruſt zu ins Greiſe uͤbergehend. Schildchen roſtbraun, 
roͤthlichgelb behaart. Hinterleib braͤunlichſchwarz mit etwas 
lichteren Haaren als der Ruͤckenſchild. Fluͤgel waſſerklar, an 
der Wurzel bis auf ein Drittel der ganzen Laͤnge dunkel⸗ 
braͤunlichſchwarz, und in dieſem Schwarzen, der Einlenkung 
nahe, ein roſtbrauner Fleck; Fluͤgelſpitze ein wenig grau. 
Die Fluͤgeladern haben einen etwas mehr geraden Verlauf 
als bei den meiſten übrigen Arten. Schwinger braun, mit 
obenauf gelblichweißem Knopfe. Beine roͤthlichgelb; Fuß⸗ 
wurzeln braͤunlich. 0 


| 8. Asilus rufinus mihi. 


A. thorace flavicante, distincte fusco- vittato; 
abdomine pedibusque rufescentibus. Longit. lin. 
8 f. 8 N 

Zwei erſte Fuͤhlerglieder roͤthlichgelb, das zweite nicht 

halb fo lang als das erſte; das Endglied fehlt leider. Un: 

tergeſicht gelblich. Knebelbart gelblichweiß mit einzelnen fei⸗ 
neren ſchwarzen Knebelborſten im Umkreiſe. Ruͤckenſchild 
gelblich mit den gewoͤhnlichen braunen Striemen; die mit⸗ 
telſte der Länge nach deutlich getheilt, durch eine vorn brei⸗ 

3 tere gelbliche Linie, nur am aͤußerſten Hinterende kurz zu: 

ſammenhangend; die aͤußerſten breiter und dreimal unter: 
brochen. Btuſtſeiten gelblichgrau. Schildchen und Hinter⸗ 

3 gelblich, erſteres in der Mitte dunkler. Hinterleib 


u un a 


ſchmutzig roͤthlichgelb, faſt wie die Oberflaͤche des Gummi: 
gutt, doch matter; Einſchnitte braun; Afterſpitze ſchwarz. 
Fluͤgel gelblich, nach der Spitze zu dunkler, ohne Beimi⸗ 


’ 


2 
7 
10 
a 


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PIE 


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ſchung von Grau oder Braun. Adern braͤunlichſchwarz; 
Schwinger gelblich. Beine einfarbig roͤthlichgelb. 


10. Asiluscopulatus mihi. 


A. thorace flavicante - griseo, fusco - vittato, ab- 
domine cinerascente pedibus rufis, femoribus apice 
nigris. Longit. lin. 7 C f. 

5 Fuͤhler ſchwarz; Untergeſicht gelblich; Knebelbart gelb— 
lichweiß, Knebelborſten ſchwarz. Ruͤckenſchild wie bei der 
vorigen Art; Bruſtſeiten bei O mehr ins Schiefergraue und 
Weißliche, bei P mehr ins Gelbliche ziehend. Schildchen bei 
beiden licht ſchiefergrau. Hinterleib dunkel aſchgraulich, ſchoͤn 
ins Braͤunliche ziehend, mit lichter grauen Einſchnitten. Die 
ſchwarzen Afterhaken des O ſehr lang und dick, an der 
Spitze ſchwarz-, weiter unten aber dicht weiß behaart. Le⸗ 
geſtachel des P ſchwarz. Fluͤgel kaum gelblich, an Spitze 
und Innenrand geſaͤttigter. Beine roͤthlichgelb; Schenkel⸗ f 
ſpitzen ſchwarz. Hinterſchienen braͤunlich. 


11. Laphria barbipes mihi. 


L. atra, abdomine chalybeo, fulvo- hirto; alis 


subviolaceis; tibiis posticis fulvo- barbatis. Longit. 
lin. 6 C. 

Fühler ſchwarz; Untergeſicht glaͤnzend ſchwarz; Kne⸗ 
belbart goldgelb; Bart gelblich. Ruͤckenſchild ziemlich tief 
ſchwarz mit Spuren leberbrauner Striemen. Bruſtſeiten 
ſchwaͤrzlichbraun. Hinterleib an den zwei erſten Abſchnitten 
ſchwarz; Hinterrand des zweiten weißlich; übrige Abſchnitte 
ſtahlblau, ins Veilchenblaue ziehend, mit nicht ſehr dichtſte— 
henden goldgelben Haaren beſetzt; am Afterrande weiße 
Haͤrchen; zwiſchen den beiden hier hervorſtehenden warzen— 
ahnlichen Fortſaͤtzen ragt am vorliegenden Exemplar eine gelb— 
lichbraune Doppelborſte hervor. Fluͤgel ſchraͤg gegen das Licht 7 
geſehen faſt veilchenblau, ſonſt braun durchſcheinend. Schen⸗ 


kel oben ſchwarz, unten faft kaſtanienbraun. Schienen und 
Fuß wurzeln oben kaſtanienbraͤunlich, die Schienen an der 
hintern Flaͤche mehr ins Gelbe und hier mit goldgelben Haa— 
ren beſetzt, die beſonders an den hinterſten laͤnger und dich⸗ 
ter ſind. 0 


12. Dasypogon coffeatus mihi. 


N D. thorace coffeato, abdomine nigro, alis flavis. 
Longit. lin. 11 G. 
Fuͤhlerwurzel gelblichbraun, Spitze ſchwarz. Unterge⸗ 
ſicht eichelbraun. Knebelborſten weiß. Stirn ſchwaͤrzlichbraun. 
Ruͤckenſchild kaffeebraun, an den Naͤthen mit kaum ſichtba⸗ 
ren ochergelben Linien. Erſter Hinterleibsabſchnitt ſchwarz, 
zweiter und dritter nur vorn tiefſchwarz, an der hintern 
groͤßern Hälfte ſehr dunkel ſchiefergrau (oder nicht tiefſchwarz, 
was ein wenig ins Blaͤuliche zieht) und glänzend, doch nicht 
ae; Hinterraͤnder dieſer beiden Abſchnitte ganz ſchmal 
weiß, mit Spuren weißlicher Haͤrchen; auch am Bauche ſind 

dieſe Raͤnder weiß. Vierter Abſchnitt vorn zur groͤßeren 

Hälfte tiefſchwarz, hinten glänzend ſchiefergrauz am Hin⸗ 
terrande nichts Weißes; übrige Abſchnitte einfarbig tiefer 

ſchwarz. Kaum ſcheint es, als ob an den glaͤnzenden Stel⸗ 
len Haͤrchen abgerieben wären. Flügel licht oͤgelb, nach der 
Spitze zu etwas graulich; Schwinger gelblichbraun. Beine 
| ſchwarz; Kniee der beiden vordern Paare roͤthlichgelb, an 
den vorderſten die ganze untere Fläche der Schenkel und 
N Schienen eben ſo; auch an den Spitzen der hinterſten Schen- 
kel unten ein ſolcher Fleck; außerdem die innere Seite der 
Schienen und erſten Fußwurzelglieder fuchsroth behaart, an 
den vorderſten Beinen am meiſten, an den mittleren am 
wenigſten. 


7 


8 13. Laphria ornata mihi. 


. L. atra; thorace albido - trivittato; abdomine 
Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. 4 


* 


2 


hi 50 — 


testaceo, basi atro; alis flavicantibus apice fuscanis. 


Longit. lin. 8 O. 


Fuͤhlerwurzel ſchwarz. Untergeſicht meſſinggelb, dem 


Goldgelben ſich naͤhernd. Knebelborſten weißlich. 


Ruͤ⸗ 


ckenſchild tiefſchwarz mit graulichweißer linienartiger Mittel⸗ 
ſtrieme, in welcher dicht vor dem Schildchen ein ſchwarzer 
Punkt ſteht; die zwei Seitenſtriemen dicht über den Flügels 
wurzeln ſind etwas breiter und gelblicher. Bruſtſeiten grau— 
lichweiß. Erſter Hinterleibsabſchnitt an der Wurzelhälfte tief— 
ſchwarz, an der Spitzenhaͤlfte graulich; zweiter Abſchnitt 
tiefſchwarz, an den Seiten hinten wenig ziegelroth und mit: 


tenauf mit einem viereckigen ziegelrothen Flecke, 


der den 


Vorderrand beruͤhrt, aber nicht den Hinterrand; uͤbrige Ab— 
an der 
Spitze braͤunlich. Schwinger ſchwarz. Beine ſchwaͤrzlich— 
braun, untere Flaͤche der vorderſten Schenkel kaſtanienbraun. 
Dieſe Art iſt die einzige uns bekannte der Gattung Laphria, 
bei welcher die Fluͤgeladern mit Dasypogon uͤbereinkommen. 


ſchnitte überall ziegelroth. Fluͤgel etwas gelblich, 


14. Dasypogon viduatusmilhi. 


D. ater, thorace 5 abdomine fasciis 


canis. Longit. lin. 3½ G 


Fuͤhler ſchwarz, in gewiſſer Richtung 1 ſchim⸗ 
Untergeſicht 
in gewiſſer Richtung etwas roͤthlichbraun ſchimmernd. Ruͤ⸗ 
ckenſchild und Schildchen gleichfoͤrmig mit kurzen haargreiſen 
Haͤrchen beſetzt. Alle Hinterleibsabſchnitte, außer dem erſten, 
an der vordern Haͤlfte mit breiten haargreiſen Binden, die 
an ihren Hinterraͤndern ein wenig ausgeſchweift find; letz⸗ 
ter Abſchnitt uͤberall haargreis; in gewiſſer Richtung ver— 
ſchwinden jene Binden. Flügel braͤunlichgrau. Schwinger 


mernd. Knebelbart und Knebelborſten ſchwarz. 


gelblich. Beine ſchwarz mit weißlichen Haͤrchen. 


— 


— HERE 


De 


— 51 — 


15. Eristalis fasciatus Hgg. 


E. ater, scutello cereo, abdomine maculis latera- 
libus, incisurisque flavis, alis flavicantibus, femoribus 
posticis incrassatis. ei 9. Longit. lin. 4½. 

Dieſe Art hat mit Eristalis scutellaris (Milesia 
scut. F.) zwar große Aehnlichkeit, iſt aber etwas kleiner und 
ſonſt noch hinlaͤnglich verſchieden. Fuͤhler ſchwarz; Unterge— 
ſicht weißlich, mit ſchwarzer glaͤnzender Mittelſtrieme. Ruͤ— 
ckenſchild tiefſchwarz, von ſehr kurzen Haͤrchen an der Queer— 
nath weißlich, und nachdem dieſe abgerieben ſind, faſt ſchim— 
melgrau; das aͤußerſte Ende der Queernath an jeder Seite 
mit gelben Haaren beſetzt, die ſich auch an den Bruſtſeiten 
hinabziehen. Schildchen wachsgelb. Am zweiten Abſchnitte 
des ſchwarzen Hinterleibes je ein großer, etwas viereckiger, 
die ganze Laͤnge des Abſchnitts einnehmender wachsgelber 
Seitenfleck, der an der hinteren inneren Ecke abgerundet iſt; 
am dritten Abſchnitte je ein wenig kleinerer, an der hintern 
innern Ecke noch mehr gerundeter, die Spitze des Abſchnitts 
nicht vollig, oder hoͤchſtens ganz nach außen erreichender 
gleicher Fleck. Die Einſchnitte des Hinterleibes deutlich gelb, 
woher derſelbe ein ſchmal bandirtes Anſehen hat. Auf dem 
dritten und vierten Abſchnitte an jeder Seite ein wenig bläu- 
licher glaͤnzender Queerfleck. Bei F ſind die gelben Flecke 
des dritten Abſchnitts kleiner und die Fluͤgel etwas ſatter 
gelblich als bei O“. Schuͤppchen graulich. Beine glaͤnzend⸗ 
ſchwarz. Schienen minder braͤunlich als bei E. scutellaris. 
Ich beſaß das G' ſchon aus Graf Hoffmannseggs Samm⸗ 


16. Eristalis furcata mihi. 


E. thorace subschistaceo, atro - vittato; abdomine 
eneo, maculis fuscanis; alis medio flavicantibus, fe- 
moribus posticis incrassatis. Longit. lin. 3%, C. 


x ü | 4 nr 


— 532 — b 

Dieſe Art ſteht der gedrungenen Statur und Ruͤcken⸗ 
ſchildszeichnung wegen E. tristis F. am naͤchſten. Fuͤhler 
braun. Untergeſicht mitten mit glaͤnzendſchwarzer Strieme, 
ſonſt wie die Stirn gelblichweiß behaart, ein klein wenig 
meſſingfarbig. Auf dem kurz gelblich behaarten etwas ſchiefer— 
grauen Ruͤckenſchilde ſtehen vier tiefſchwarze Striemen; die 
an den Seiten ſind breiter und erreichen das Schildchen nicht; 
die mittleren ſind ſchmaͤler, dichter zuſammenliegend, vorn 
und hinten vereinigt; von der hintern Vereinigung geht 
eine unpaare Mittelſtrieme bis zum Schildchen, welche 
gleichſam wie an einer Stimmgabel den kurzen Stiel bildet. 
Schildchen glaͤnzend braͤunlichſchwarz, an der Spitze lichter. 
Hinterleib an jeder Seite des zweiten Abſchnitts mit einem 
eichelbraunen, nach außen breiteren Flecke; zwiſchen dieſe 
beiden tritt vom Hinterrande her ein weißlicher faſt dreiecki— 
ger Fleck hinein. Die Übrigen Abſchnitte ſpielen metalliſch 
gruͤn und blau; auf dem dritten ſcheint auch noch die Spur 
eines braͤunlichen Flecks an jeder Seite zu ſeyn. Flügel we- 
nig gelblich, hinter der mittleren Queerader etwas ſatter. 
Beine braͤunlichſchwarz. Hinterſchenkel zuſammengedruͤckt 
ſtark verdickt. 


17. Sargus niger mihi. 


Niger, ano ferrugineo, tibiis tarsisque albis. Lon- 
git. lin. 7% H. 

Fühler ſchwarz; letztes Glied pfriemig, unten kurz be⸗ 
fiedert, an der Spitze eine ungefiederte Borſte. Taſter weiß⸗ 
lich. Untergeſicht ſchwarz. Stirn unten ſchmutzig weißlich, 
welches an jeder Seite noch etwas hoͤher hinaufgeht, oben ö 
ſchwarz. Hals am Ende weißlich. Ruͤckenſchild glaͤnzend⸗ 
ſchwarz mit ſehr duͤnnen und kurzen weißlichen Haͤrchen; 
eine Strieme von der Fluͤgelwurzel zur Schulter und der 
Hinterrand des Schildchens gelblich. Hinterleib glaͤnzend⸗ 


—B 1 1 


| Abc in der Mitte roſtbraun. Flügel um ein Drittheil 
ihrer Laͤnge uͤber den Hinterleib hinausragend und ganz 
braͤunlichſchwarz; Schwinger gelblich. Schenkel ſchwarz, 
aͤußerſte Spitze weißlich; Schienen und Fußwurzeln überall 
weiß. . 


18. Musca esxzimia mihi. 


M. chalybea, antennis testaceis, hypostomate 
fronteque orichalceis. Longit. lin. 3/8. 

Daß die Fühler befiedert find, verſteht ſich, denn ſonſt 
waͤre es eine Tachina; der oberſte Theil der Stirn, den 
man auch wohl Scheitel nennt, iſt ſtahlblau, wenig ins 

Gruͤne ſpielend; letzteres thut auch der Hinterleib, der am 
vorliegenden Exemplare etwas geknickt iſt. Vielleicht giebt 
es einzelne Stuͤcke, die ganz ins Grüne übergehen. Uebri⸗ 
gens iſt die Farbe uͤberall ſehr lebhaft und ziemlich gleich. 
Selbſt die Beine, obwohl ſie am getrockneten Stuͤcke mehr 
ſchwarz ſind und etwas braͤunlich durchſcheinen, moͤgen im 
Leben dunkel ſtahlblau ſeyn, welches ſich an den Vorderſchen— 
keln auch noch ein wenig zeigt. Fluͤgel ziemlich waſſerklar, 
mit ſchwaͤrzlichbraunen Adern; mittelſte Queerader ziemlich 
dick. Schuͤppchen weiß. Schwinger an der Wurzel roſtgelb⸗ 
lich, Stiel braun, Knopf weiß. 


. 19. Tachinapyrrhopyga mihi. 


| T. grisea, thorace quadrivittato; abdomine ni- 
gro, albo-fasciato, lateribus anoque testaceis. Longit. 
2 4 &. ö 

. Endglied der ſchwarzen Fuͤhler von maͤßiger Laͤnge; 
. Untergeſicht und Stirn weißſchimmernd, letztere in der Mitte 
ſchwarz. Der greiſe Ruͤckenſchild hat vier in gleicher Ent— 
fernung laufende ſchwarze Striemen. Schildchen kaſtanien— 
bräunlich, an der Spitze weißſchimmernd; Bruſtſeiten ein 
N wenig gelblichgrau. Die weißſchimmernden breiten Binden 


Be} Wr 


des Hinterleibs liegen an der Wurzel des zweiten bis vierten 
Abſchnitts, ſind in der Mitte ein wenig unterbrochen und 
nicht in jeder Richtung gleich deutlich zu ſehen. Bauch faſt 
uͤberall ziegelroͤthlich mit wenig weißlichen Einſchnitten; 
Spitze des vierten Abſchnitts auch am Rüden überall ziegel⸗ 
roth. Flügel wenig gelblich, am Außenrande ins Braͤunliche 
ziehend. Schuͤppchen gelblich. 

Dieſe Art hat in der Fuͤhlerbildung, Größe und Faͤr— 
bung ſehr große Aehnlichkeit mit der einheimiſchen T. aestu— 
ans Fall., nur, daß bei dieſer das Schwarz und Weiß des 
Hinterleibes mehr gewuͤrfelt erſcheint. 


20. Teta nocera limbata mihi. 


T. fusca, thorace vittis tribus abdominis Iimbo 
flavis, alis fuscis. Longit. lin. 3 C. 


Fühler braun mit gefiederter Borſte; Untergeſicht ſchnee- 


weiß mit breiter roſtbrauner Strieme. Stirn fuchsroth, an 


jeder Seite mit einem ſchwarzen Punkte. Ruͤckenſchild dun⸗ 


kelbraun mit drei ochergelben Striemen, deren mittelſte auch 


auf das Schildchen fortgeht. Bruſtſeiten mit drei ſchraͤgen 3 


ochergelben Binden, die auf die Huͤftglieder uͤbergehend all: 
maͤlig weißlich werden. Hinterleib lichter braun mit ocher⸗ 


mn 


gelbem Saume. Fluͤgel braun, am Außenrande ſatter. 
Schwinger ochergelb. Beine braͤunlichgelb, Fußwurzeln an 
der Spitze dunkelbraun. Aus dem koͤnigl. Muſeum zu | 


Berlin. 


21. Cyphomyia auriflamma Hgg. 

C. violacea, thorace maris vitta postice abbre- 
viata aurea, alis nigris. Longit, lin. 6½ O ?. 

Dieſes ſchoͤne Thier, welches mit Stratiomys albitar- 


sis F. zu einerlei Gattung gehört, iſt von ſehr dunkel veil⸗ 


chenblauer Farbe. Fühler tiefſchwarz. Kopf des O' glaͤn⸗ 
zendſchwarz. Untergeſicht weiß behaart. Hinterkopf unbe⸗ 


. ; PR 


haart, nur in dem kleinen die Punktaugen enthaltenden 
Dreiecke ſtehen goldgelbe Haͤrchen, und von ſolchen geht auch 
eine breite glaͤnzende Strieme uͤber die vordere Haͤlfte des 
Ruͤckenſchilds. Dem F fehlt dieſe gaͤnzlich, dagegen iſt die 
Stirn und der hinter den Augen wulſtig aufgetriebene Hin— 
terkopf gelblich, am trocknen Stuͤcke wie eine aufgetriebene 
Blaſe. Sonſt find in beiden Geſchlechtern die Bruſtſeiten 
fleckweiſe weiß behaart; das Schildchen zweidornig; der 
platte Hinterleib an Ruͤcken und Bauch einfarbig veilchen⸗ 
blau; die um ein Drittheil ihrer Laͤnge Über den Hinterleib 
hinausragenden Flügel braͤunlichſchwarz mit faſt kupferroͤth— 
lichem Widerſchein. Beine glaͤnzendſchwarz, erſtes Fußwur⸗ 
zelglied ledergelb. 
Die vom Grafen von Hoffmannsegg gebildete Gattung 
Cyphomyia fteht Clitellaria Meig. am naͤchſten, doch 
unterſcheiden ſich die Fühler der Cyphomyia dadurch, daß 
ſie viel laͤnger ſind, daß das erſte Glied uͤber doppelt ſo lang 
als das zweite, und das zweite vom dritten kaum geſchieden 
iſt, das dritte aber etwa viermal ſo lang als das erſte iſt, 
keine abgeſetzte Spitze hat, ja nicht einmal geringelt erſcheint, 
ſondern auswaͤrts gebogen in eins fortlaͤuft und aus einem 
einzigen Stuͤcke zu beſtehen ſcheint. 


22. Cyphomyia leucocephala Hgg. 


C. capite flavido-albo, thorace nigro, cano -vit- 
tato; abdomine chalybeo albo-maculato. Longit. cor- 
Poris lin. 51% P. 

| Fühler ſchwarz. Kopf gelblichweiß, nur die Maulöffs 
nung nebſt dem Ruͤſſel und die Mitte des Hinterkopfs ſchwarz, 
welches ſich zwiſchen den hinter den Augen liegenden dicken 


7 Striemen; vom Hinterende der Seitenſtriemen geht eine 
weiße Binde vor der Fluͤgelwurzel uͤber die Bruſtſeiten hinab 


— 56 — 5 
zum zweiten Huͤftgliede. Hintere Haͤlfte des Ruͤckenſchildes 
vor dem Schildchen mit einer weißen Binde, deren Vorder: 
rand ausgeſchweift oder buchtig iſt, und ſich in der Mitte 
mit der Mittelſtrieme der Vorderhaͤlfte vereiniget; Hinter⸗ 
raum des Schildchens weiß, die zwei Dornen dunkelbraun. 
Der dunkel ſtahlblaue Hinterleib hat auf jedem Abſchnitte 
an jeder Seite einen weißen Queerfleck. Alle weißen Zeich⸗ 
nungen kommen von kurzen Haͤrchen. Fluͤgel braͤunlich⸗ 
ſchwarz. Schwinger braͤunlich mit lichterem Knopfe. Beine 
ſchwarz, nur das erſte Fußwurzelglied nebſt den Ballen 
gelblich. 


III. 


| Ueber einige neue Arten von Fiſchen aus 


der Gattung Silurus; vom Profeſſor Lich— N 1 
tenſtein zu Berlin. 0 


Um die nicht unbedeutende Zahl von Formen aus dieſer 


Abtheilung der Bauchfloſſer, die Linns durch die knochigen 


erſten Strahlen der Ruͤcken- und Bruſtfloſſen kenntlich machte, 
beſſer uͤberſehen zu koͤnnen, haben die Neuern ſie in drei 
Gattungen zerfaͤllt, indem ſie wegen der doppelten Ruͤcken⸗ 
floſſe die Gattung Platystacus, und wegen der kleinen Fett⸗ 
floſſe auf dem Hinterruͤcken die Gattung Pimelodes von 


Silurus trennen. Zu dieſer letzten, den Lachſen einiger- 


maßen verwandten Wels⸗Gattung, gehören die Thiere, des 
ten Beſchreibung ich hier vorlege, mit Ausnahme des letzten, 


welches ein reiner Silurus iſt. Sie ſind ſaͤmmtlich aus den 
Fluͤſſen Braſiliens, und von allen aͤltern und neuern reiſen⸗ 
den Beobachtern uͤberſehen worden, ſo daß ich ungeachtet der 


ſehr auffallenden Bildung, zumal der beiden letzten, mich 
vergeblich bemuͤht habe, irgend etwas uͤber ſie aufzufinden. 
Herr Sieber, der auf Koſten des Herrn Grafen von Hoff- 
mansegg ſich mehrere Jahre in Braſilien aufhielt, hat ſie 
von dort mit zuruͤckgebracht, und als Geſchenk des Grafen 


bewahren wir fie im zoologiſchen Muſeum unſerer Univerfität. 


u 


1. Pimelodes coruscans. 


B. 7. D. 8. P. 9. V. 6. A, 13. C. 18. (admini- 
culis utrinque 3 non connumeratis.) 


P. cirrhis labialibus duobus (mentalibus nullis) 
dorso nigrescente, lateribus abdomineque argenteis. 


Unſer Exemplar ift nur 5 Zoll lang. Der Kopf ift, 
wie bei den übrigen der Gattung, vorn ſehr plattgedruͤckt, 
erhebt ſich aber mit dem auch aͤußerlich ſehr ſichtbaren Schei— 
telknochen hinterwaͤrts zu einem ordentlichen Kiel, der im 
Hinterhauptsſtachel immer ſchmaͤler und ſchaͤrfer wird, und 
deſſen abgeſtumpfte und etwas ausgerandete Spitze den er- 
ſten ſehr robuſten und auf der vordern Seite ſtark gezaͤhnten 
Strahl der Ruͤckenfloſſe aufnimmt. Die Seitenlinie ver⸗ 
laͤuft in durchaus gerader Richtung in der Mitte des Leibes. 
Dicht unter ihrem Urſprung aus dem Seitentheil des Schei- 
telknochens befindet ſich ein rundliches Knochenplaͤttchen, das 
aͤußerlich wie eine ſtarke Schuppe erſcheint. Die Cirrhen 


gehn genau von der Spitze der Iamina mystacla des Zwi⸗ 


ſchenkieferbeins aus, als deren Fortſetzung ſie erſcheinen, ſie 
find auch ganz plattgedruͤckt und reichen mit ihrem ſehr ver⸗ 
ſchmaͤlerten Ende kaum an die Mitte des Leibes. Die Ruͤ⸗ 
ckenfloſſe iſt kurz und wegen der Länge der zweiten und uͤbri⸗ 
gen knorpligen Strahlen faſt ſichelfoͤrmig, die Schwanzfloſſe 
gabelfoͤrmig, die Fettfloſſe klein und eirund. Die Oberlippe 
ragt um ein Geringes über dem Unterkiefer vor, beide Kinn⸗ 
laden ſind mit vielen Reihen kleiner borſtenfoͤrmiger Zaͤhne 
beſetzt, dergleichen ſich auch am Gaumen befinden. Die 
Mundſpalte iſt groß und wegen ihres gekruͤmmten Bogens 
klaffender als bei den mehrſten andern Arten dieſer Gattung. 
Auch hier zwei Paar Naſenloͤcher; das hintere liegt unmit- 
telbar neben dem vordern und iſt nur ein Weniges groͤßer. 
Die Augen liegen ungewoͤhnlich weit nach vorn, dicht uͤber 
dem Mundwinkel jeder Seite. 


— 


2. Pimelodes macropterus. . 


B. 7. D. 7. P. 13. V. 5. (radio primo osseo, re- 


liquis robustis multifidis) A. 11. C. 16. 


P. cirrhis labialibus duobus longitudine corpo- 


ris, mentalibus quatuor, prima adiposa valde elon- 


gata. 


Ganze Laͤnge 11 Zoll. Der Kopf nach ſeiner ganzen 
Länge plattgedrüdt, der Hinterhauptsſtachel ſchmal lanzett⸗ 
foͤrmig zugeſpitzt und von dem erſten Strahl der Ruͤckenfloſſe 
um einen halben Zoll entfernt. In dieſer ſelbſt ſind die 
erſten Strahlen weniger knochig als graͤtig zu nennen, über- 
haupt die Strahlen aller Floſſen ſehr knorplig, plattgedruͤckt 


und beſonders die hintern jeder Floſſe vielfach getheilt. Bauch-, 


After⸗ und Schwanzfloſſe zumal ſind weit hinein mit der 


lederartigen, ſchuppenloſen Haut des Koͤrpers uͤberwachſen. 


Die Fettfloſſe ſtellt einen vier Zoll langen, überall gleichſchma⸗ 


len, durchſichtigen Hautſtreifen der, der nach feiner ganzen 


1 
4 


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12 

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1 
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4 


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4 
7. 


Laͤnge an dem Ruͤcken feſtgewachſen iſt. Von dieſer Aus⸗ 
dehnung kommt fie bei keiner andern Art vor. Die faſt run— 
den Labialeirrhen entſpringen an der Oberlippe, etwas vom 
Mundwinkel entfernt, und reichen mit ihrer Spitze bis in 
die Mitte der Schwanzfloſſe. Die aͤußern Cirrhen des Kin⸗ 
nes haben die halbe Laͤnge der Labialcirrhen und die innern 
ein Viertel derſelben. Die Ruͤckenfloſſe iſt ziemlich lang, und 
der erſte Strahl verlängert ſich in eine feine plattgedruͤckte 
Borſte. Der Schwanz hat die Gabelform. 
N Beide mit kleinen Zaͤhnchen dicht beſetzte Kiefer haben 
faſt gleiche Länge, die Mundſpalte nimmt die ganze vordere 
Breite des Kopfs ein und iſt faſt gar nicht gebogen. An 
den Mundwinkeln find die Lippen etwas wulſtig und bilden 
vorſpringende Hautfalten. Das vordere Paar Naſenloͤcher 
liegt dicht an der Oberlippe neben den Wurzeln der Labial⸗ 


diůerhen und iſt roͤhrig, die hintern Nafenlöcher dagegen find 


ee 


einfach und liegen eben fo weit von einander und von den 
vordern entfernt, als dieſe unter ſich abſtehn; alle vier bilden 
daher ein gleichſeitiges Viereck. Die ziemlich großen Augen 
liegen noch mehr nach hinten und etwas ſeitwaͤrts / Zoll 
von einander entfernt, genau auf dem Queerdurchmeſſer 
des Kopfes, welcher denſelben vom Lippentande bis zur Spitze 
des Hinterhauptſtachels in zwei gleiche Haͤlften theilt. Die 
Seitenlinie verläuft wie beim vorigen und iſt an ihrer vor⸗ 
dern Haͤlfte mit ſchuppenartigen Hautfalten bedeckt. 


0 3. Pi melo des Fila mentosus. 


F 


P. cirrhis labialibus duobus, corpore triplo Ion- 


gioribus, mentalibus quatuor, caudae radiis supremis 
in filum longissimum desinentibus. 


Ganze Laͤnge bis an das Ende der untern Schwanz⸗ 
ſpitze 9 Zoll, bis an das Ende des Fadens der obern 22 Zoll. 
Die Cirrhen haben dieſelbe Bildung und dieſelben Anſatz— 
punkte wie bei der vorigen Art, nur unterſcheiden ſie ſich 
durch ihre außerordentliche Länge (2 4 Zoll) und übertreffen 


mithin in ihrem Verhaͤltniß zum Körper des Thiers alle aͤhn-⸗ 


lichen bekannten Bildungen wenigſtens um das dreifache, 
fo daß ſich hier eine vollkommen neue Erſcheinung darſtellt. 
Die ungewöhnliche Weichheit aller Theile, beſonders ſaͤmt⸗ 
licher Floſſen, in welchen auch nicht einmal die vordern Strah— 


len ſtarr find, unterſcheidet dieſen Fiſch auch ſonſt noch. In 


der Kiemenhaut ſind die Strahlen, wegen ihrer Breite und 
Weichheit kaum zu zählen. Der plattgedrüdte Kopf iſt nach 
vorn etwas zugeſpitzt, der Hinterhauptſtachel kaum bemerk⸗ 
bar und die Ruͤckenfloſſe faͤngt erſt einen ſtarken Zoll hinter 
demſelben an. Die Fettfloſſe ſitzt der Afterfloſſe gerade ge— 
genuͤber und iſt von derſelben Laͤnge wie dieſe, nur hoͤher 
und faſt gleichſeitig dreieckig. Die Oberlippe iſt anſehnlich 


1 
— 4 


ER N a 


länger als der Unterkiefer, die Mundſpalte weit und etwas 
bogig. Beide Kiefer und der Gaumen ſind mit einer großen 
Menge von Zaͤhnen beſetzt, die aber ſo ſchwach, haarfoͤrmig 
und kurz ſind, daß die innern Kiefer nur eine feine Sam— 
metoberflaͤche zeigen. Die vier Naſenloͤcher liegen bei dieſer 
Art mehr ſeitwaͤrts, die hintern in maͤßigem Abſtand von 
den vordern, fie find ſaͤmmtlich roͤhrig und die Röhrchen die: 
nen zugleich als Klappen, indem ſie ſich ſeitwaͤrts umlegen 
und dann das Naſenloch durch ihre dicht aufpaſſende Lap⸗ 
pen faſt unſichtbar machen. Die Augen liegen in der Mitte 
des platten Kopfes ungefaͤhr 1 Zoll von einander entfernt. 
Die Seitenlinie verlaͤuft wie bei den vorigen, doch erſcheint 


ſie in ihrer ganzen Laͤnge druͤſiger als bei jenen. 


4. Silurus coecutiens. 


B. 8. D. 7. P. 10, V. 6. A. 20. C. 16. 


P. cirrhis sex minutis, cute laxa tenaci totum 


corpus ipsosque oculos, branchias earumque opercula 


obvolvente. 
Wenn in der Klaſſe der Fiſche die früher wohlverthei— 


digte Annahme einer aͤußerlich ſichtbaren Metamorphoſe ſtatt— 


ö 
5 
7 
* 
4 


haft waͤre, ſo wuͤrde man nicht anſtehen, dieſes Thier fuͤr 
die Larvenform irgend einer andern Art dieſer Gattung zu 
halten. Die beiden Individuen, welche wir beſitzen, ſind von 


gleicher Größe, 7 Zoll lang. Der Kopf iſt nicht fo plattge- 
1 wie bei den uͤbrigen Arten, und hebt ſich nach hinten, 


wo man den abgeſtumpften Hinterhauptsſtachel, hinter wel— 
chem bald die Ruͤckenfloſſe anfängt, durch die ſchlaffe Haut 


noch erkennen kann. Die Ruͤckenfloſſe iſt an ihrem erſten 
. Strahl mit einer feinen Borſte von anſehnlicher Laͤnge be— 


ſetzt. Die Fettfloſſe fehlt, daher dieſer Fiſch zur Gattung 
Silurus gerechnet werden muß, wiewohl er im Habitus gar 
ſehr mit den Pimeloden uͤbereinſtimmt. Denn die Bauch— 


— 


floffen find klein, die Afterfloſſe nicht von ausgezeichneter 
Länge, der Schwanz gabelfoͤrmig mit tiefem Einſchnitt u. ſ. w. 


Das Ausgezeichnetſte an dem ganzen Thier iſt die ſeltſame 


umſchließung der Kiemen und ihrer Deckel mit Haut, die 
nur durch eine Spaltung von mäßiger Weite und Länge dem 
die Kiemen beſpuͤhlenden Waffer auszuſtroͤmen erlaubt. Diefe 
Spalte liegt zu jeder Seite unmittelbar uͤber dem Anſatz der 
Bruſtfloſſe und giebt dem Fiſch Aehnlichkeit mit manchen 
Knorpelfiſchen. Nach Hinwegnahme der aͤußern Bedeckung 
aber ſtellen ſich Kiemendeckel, Kiemenhaut und die Kiemen 
ſelbſt in volkommner Ausbildung dar und in den Verhält- 
niſſen, die der ganzen Gattung zukommen. Bemerkenswerth 
iſt hiebei noch 1. der anſehnliche Abſtand zwiſchen den bei— 
den Kiemenoͤffnungen, und die abgeplattete Geſtalt des Tho—⸗ 
tar; und 2. ein kleines Loch auf jeder Seite neben der obern 
Commiſſur der Kiemenſpalte, deſſen Kanal aufwaͤrts zu füh— 
ren ſcheint, aber der eingebrachten Sonde bald Widerſtand 
bietet. Die Cirrhen ſowohl der Lippen als des Kinns find 
ſehr klein und etwas weiter von der Mundoͤffnung entfernt, 
als bei den mehrſten uͤbrigen Arten. Die Mundſpalte ſelbſt 
iſt ziemlich groß, völlig horizontal und die Mundwinkel weis 
chen nur ſehr wenig zuruͤck. Die Oberlippe ſteht merklich 
vor und iſt, ſoweit ſie mit der Unterlippe zuſammentrifft, 
mit einer drei- bis vierfachen Reihe kleiner ſcharfer und har: 


ter Zähne beſetzt, hinter welcher erſt die eigentlichen Kiefer: 
zaͤhne in einer einfachen Reihe folgen. In der Unterlippe 


findet ſich nur eine Reihe von gleichen geſonderten Zaͤhnen, 


welche genau zwiſchen die Kieferzahnreihe und die Labial⸗ 


zaͤhne der Oberſeite einpaßt. 

{ Die vordern Naſenloͤcher liegen am aͤußern Bogen der 
Oberlippe ziemlich weit von einander und haben einen wei: 
ten wulſtigen Rand, die hintern find offen und ſtehen einen 
halben Zoll weiter am Kopf hinauf dicht neben einander, 
faſt ſenkrecht uͤber der Stelle, wo man das Auge durch die 


— 


8 — 63 — 


Haut durchſchimmern ſieht. Nach Hinwegnahme der letztern 
erkennt man ein Auge von gewoͤhnlicher Bildung, jedoch 
ohne anders gefaͤrbte Iris und ſehr flach in der Muskelſub⸗ 
ſtanz liegend. — Die Seitenlinie verläuft in gerader 9 
tung in der Mitte des Leibes. 

N Es wäre nicht unmöglich, daß dieſer Silurus, oder eine 
ahnliche Art, die erſte Veranlaſſung zu der Meinung gege⸗ 
ben hätte, die Rana paradoxa verwandle ſich in einen 
Fiſch. Seba's Abbildung, (I. tab. 78. fig. 2 1.) die aus der 
Phantaſie entlehnt zu ſeyn ſcheint, widerſpricht einer ſolchen 
Vermuthung wenigſtens nicht, und da beide Thiere in dem⸗ 
ſelben Vaterlande leben, hat fie Einiges für ſich. 


Pc 


IV. 


Die Blattweſpen (Tenthredo Linn.) der 
Fabriciſchen Sammlung; von Dr. Klug. 


Die ehedem Fabriciſche, jetzt der Univerſitaͤt in Kiel ges 
hoͤrende Inſectenſammlung ſteht bekanntlich unter der Auf- 
ſicht des koͤnigl. daͤniſchen Juſtizraths Profeſſor Wiedemann. 
Mit großer Bereitwilligkeit, der damit verbundenen Be: 
ſchwerde und Muͤhe nicht achtend, hat dieſer, mein Freund, 
ſich dazu verſtanden, mir Originalexemplare mancher Fabri— 

ciſchen Piezaten aus jener Sammlung zur Anſicht und 
Pruͤfung zu uͤberſchicken. Mein Wunſch iſt, daß aus dieſer 
Beguͤnſtigung ein moͤglichſt allgemeiner Vortheil entſpringen 
möge. Ein Wunſch, der nicht nur um fo natürlicher, fon: 
dern auch in der Ausführung um ſo erreichbarer iſt, je un- 
zureichender in der That die Fabriciſchen Beſchreibungen 
nicht ſelten find, fo daß nach ihnen allein die gemein⸗ 
ten Inſecten ſich mit Sicherheit nicht immer beſtimmen laſ⸗ 
fen, und es oft der Autopſie bedarf, um fagen zu können, 
dieſes, nicht jenes, Inſect ſey die Fabriciniſche Art. Ich 
habe mich neuerdings unter den Piezaten beſonders mit den 
Blattweſpen (Tenthredo Linn.) beſchaͤftigt, bin aber ſo 
wenig mit deren Eintheilung in Familien, als der Beſtim— 

mung der Arten ganz im Reinen. Selbſt manche Fabrici⸗ 


1 * 85 


— 65 — 

ſche Arten find, wie ich nun wohl ſehe, in meiner Beſchrei⸗ 
bung (im Magazin der Geſellſchaft naturf. Fr.) unrichtig 
angegeben und die Linnéiſchen Arten wahrſcheinlich eben fo 
wenig überall getroffen. Und wenn ich daher noch jetzt be: 
muͤht bin, mir eine genauere Kenntniß der letzteren zu ver— 
ſchaffen, ſo moͤchte ich, was ich hinſichtlich der erſteren durch 
die Guͤte des Herrn Profeſſor Wiedemanu bereits gewonnen 
habe, ſchon in dem gegenwärtigen kleinen Aufſatz mittheilen. 
Ich bemerke, daß ich hier die Arten des Fabricius in derſel— 
ben Folge, wie fie in feinem Systema piezatorum aufge- 
fuͤhrt ſind, aufgeſtellt, und nur ſolche genannt habe, die ich 
nach zuverlaͤſſigen Exemplaren jener Sammlung habe berich— 
tigen koͤnnen. Wenn ich mich des Ausdrucks zuverlaͤſſiger 
Exemplare bediene, ſo geſchieht dieſes in der Hinſicht, weil 
es nicht an Beiſpielen fehlt, daß ſogar Inſecten der Fabri— 
eifhen Sammlung die eigentlich beſchriebenen Arten nicht 
mehr ſind, weniger jedoch da, wo die Beſchreibungen, die 


wir in feinen Schriften finden, zu den vorhandenen Inſec⸗ 


. . 


ten nicht ganz paſſen, als den, wo mehrere ſich unaͤhnliche 
hi 2 [ren unter derfelben Nummer ſtecken und denfelben Namen 

| In ſolchem Falle läßt ſich nicht wohl eine andere, 
als d Art, welche Fabricius in ſeiner Sammlung 


indeß Fabricius ſelbſt Inſecten verſchickt, oder in fremden 
Sammlungen aus dem Gedaͤchtniß mit Namen verſehen 
hat, haben dieſe die hohe Autoritaͤt bei weitem nicht, die 
nan ihnen beizulegen verſucht ſeyn moͤchte. 

Ich wende mich nun zur Beſchreibung der Arten, wo— 
bei ich jedoch eine ausfuͤhrliche Synonymie zu einer andern 
Belegenheit verfpare; und hinſichtlich der Beſchreibung mich 
eſonders auf meine Auseinanderſetzung der Blattweſpen im 
hon genannten Magazin der Geſellſchaft naturf. Freunde 


"einander weichen, und eben fo zwei Linien auf dem Schild- ; 


ſtuͤcke und die Schenkel der vordern Beine an der Wurzel 


1 
1. Tarpa cephalotes. ? Ränge: 5 Linien. 


Tarpa cephalotes: Fabricii Syst. pizat. 19:1. 
Tenthredo cephalotes Ej. Entom. Syst. emend. II. 
111. 23. a 


Tarpa cephalot es Klug Blatttweſpen 6. 1.) Mas 
gazin der Geſellſchaft naturf. F. II. 266. 1. 


Kopf und Ruͤckenſchild punktirt. Die Zeichnungen ſind 
ohne Ausnahme gelb. Am Hinterhaupt zu jeder Seite eine 
mondfoͤrmige Linie; beide ſtoßen in der Mitte des Hinter- 
haupts zuſammen. Von den Stirnflecken befindet ſich einer 
zwiſchen den Fuͤhlern und denn zu jeder Seite einer neben 
den Augen. Die Freßzangen ſind an der Spitze braun; 
die Fuͤhler gelbroth mit gelbem Schaft. — Der Halsſchild iſt 
zu jeder Seite gelb. Mit andern Worten: Thorax striga 
antica interrupta flava nec glauca (vergl. entom. Syst. 
I. c.) Gelb find außer den Fluͤgelſchuppen unter ihnen ein 
Punkt zu jeder Seite, im mittleren Lappen des Ruͤckenſchil⸗ 
des zwei linienaͤhnliche Flecken, die nach der Spitze zu von 


chen. Des Hinterleibes erſter Abſchnitt, der wie bei Cimber 
ausgeſchnitten iſt, eben ſo der zweite und dritte haben zu a 
jeder Seite einen gelben Punkt. Die folgenden Abſchnitte 
ſind gelb gerandet. Die Abſchnitte des Bauchs ſind am 
Rande gelb. Die Beine ſind rothgelb, ſaͤmmtliche Huͤft⸗ 


ſchwarz. Die Fluͤgel ſind durchſcheinend, am Außenrande 
ſchwaͤrzlich, Rippen und Randmahl braun. 


„) Ein beſonderer Abdruck der Abhandlungen im Magazin mit 
fortlaufender Bogenzahl, eigenem Titel und der Jahres⸗ 
Zahl 1818. 


. Tarpa plagio-cephala. C Länge: 5 Linien. 


Tarpa plagio-cephala Fabr. S. P. 20.2. 
Tarpa plagio-cephala Klug a 7. 2. 
0 Magazin II. 267. 2. 
Fabricius Beſchreibung iſt dahin zu ergaͤnzen: Kopf 
und Ruͤckenſchild ſind punktirt, mit ſchwachen Haͤrchen beſetzt. 
Die Fuͤhler gelbroth mit gelbem Schaft, die Freßzangen 
ſchwarz, rothgelb gerandet. Saͤmmtliche Flecke und Zeich- 
nungen ſind nicht gelb, ſondern blaß und beinah weiß. Die 
| Fluͤgelſchuppen find ſchwatz, doch findet fih unter ihnen zu 
jeder Seite ein weißer Punkt. Der erſte Abſchnitt des Hin⸗ 
terleibes iſt wie bei der T. cephalotes ausgerandet. Der 
vierte Abſchnitt, nicht der dritte, iſt am Rande weiß, die 
ubrigen ſind es zu jeder Seite. Am Bauch bemerken wir 
fünf weiße Vinden. Die Beine find rothgelb. Die Huͤft⸗ 
ſtuͤcke durchgehends und die Schenkel der vorderen Beine 
an der Wurzel ſchwarz. Die Flügel find gelblich durchſchei⸗ 
nend. Rippen und Mahl braun. 


3. Hyloto ma nemorum. 9 Laͤnge: 5 Linien. 


Hylotoma nemorum Fabricii S. P. 20. 1. 

Tenthredo nemorum Ej. entom. Syst. II. 111.24 

Lophyrus nemorum Klug Blattweſpen 29. 1. Mas: 
gazin VI. 49. 1. 

Das Kopfſchildchen hat zwei gelbe Punkte. Fühler 

raum , an der Wurzel heller; Freßzangen braun; Schenkel 


und Huftſtäcke ſchwatz. Flügel blaßgelblich duraſcheinend. 
pen und Randmahl rothgelb. 


‚ Hylotoma frutetorum, 2 Länge: 3½ Linien. 


Hylotoma frutetorum Fabr. S. P. 2ı. 2. 5 
Tenthredo frutetorum Ej, entom. syst. II. 111 25. 
5 1 


. 


Lophyrus frutetorum Klug Blattweſpen 36. 6. 
Mag. VI. 5 6. 6. 


Fuͤhlerſchaft gelb. Am Kopf ſind der Hinterrand, ein 
Stirnfleck und die Spitze des Schildchens gelblich, die Freß⸗ 
zangen braun. Bruſt blaßgelb. Fluͤgel durchſcheinend. 
Nerven und Randmahl braun, letzteres an der Spitze heller. 


5. Hylotoma interrupta. C Länge: 2½ Linien. 
Taf. II. Fig. 1 


Hylotoma interrupta Fabr. S. P. 2 1. 4. 


Eine merkwuͤrdige Art von ſo eigner Geſtalt, daß ſie 
in keine der beſtehenden Familien paßt und eine Stelle fuͤr 
ſich zwiſchen den Gattungen Cladius und Pteronus einneh- 
men moͤchte. Nach Jurine's Anleitung ließe ſie ſich mit 
Nematus vereinigen, doch iſt auch die Speichelzelle anders, 
und faſt wie bei Pteronus gebildet. Der Körper iſt eirund, 
der Kopf iſt klein und beſonders klein der Mund. Die Fuͤh⸗ 
ler find faſt gefägt und ihre Gliederzahl beträgt neun. Die 
Fabriciſchen Diagnoſe wuͤrde auf nachfolgende Weiſe veraͤn⸗ 
dert, und der Beſchreibung im Piezatenſyſtem noch Einiges 4 
hinzugefügt werden muͤſſen. „H. (2) flava, alis hyalinis, 
anticis costa maculaque ad apicem fuscis, stigmate fla- 
vo. “ Der ganze Körper gelb, oder eigentlich blaß rothgelb. 
Fuͤhlergriffel und der Scheitel dunkelbräunlich. Flügel durch- 
ſcheinend mit gelben Rippen. In den Vorderfluͤgeln iſt die 
Hauptrippe und ein Fleck an der Spitze, der etwa die Haͤlfte 
der Speichenzelle einnimmt, braͤunlichſchwarz, das Randmahl h 
groß und gelb. U 


6. Hylotoma pubicornis. & Länge: 2 Linien. 
Taf. II, Fig. 2. 


Hylotoma pubicornis Fabr. S. P. 2 15 


Dieſe Art gehört zu der Abtheilung mit zuſammenge— 
druͤckten, etwas ſpitz auslaufenden Fuͤhlern, bei denen im 
0 Vorderfluͤgel die kleine Nebenzelle fehlt. Es ließ ſich von 
ihr folgende Diagnoſe entwerfen: H. thorace dorso rufo, 
0 alis fuscis. Fuͤhler ſo lang als der Hinterleib, uͤberall 
hoͤchſt fein behaart. Ruͤckenſchild oben roth, doch der mitt: 
lere Lappen am Grundtheil ſchwaͤrzlich. Flügel durchſchei— 
nend ſchwaͤrzlich, mit braunſchwarzen Rippen und Rand⸗ 
mahl. SER | 

7. Hylotoma angelicae F. 


Hylotoma angelicae Fabr. S. P. 25. 18. Klug 
Blattweſpen 70. 32. Mag. VI. 302. 32. 


Diefe ſtimmt mit der Panzerſchen Tenthredo ange- 
licae überein. Ruͤckenſchild und Beine rothgelb. Hinter⸗ 
leib gelb. Fluͤgel durchſcheinend, doch nicht Per und Rippen 
Pr 3 ſchwarz. 


E . 7 


8. 5 e 2 


Hylotoma Eglanteriae Fabr. S. P. 25. 18. 


Tenthredo Eglanteriae Ej. entom. syst. II. 109. 
19. Klug Blattweſpen 229. 218. Mag. VIII. 291. 218. 


Nach Jurine ein Dolerus, und weder verſchieden von 
Panzers Tenthredo pedestris noch von der T. germanica 
Fabr. Nach der Grundfarbe verdient er eher rufus als 
flavus genannt zu werden. Kopf und Ruͤckenſchild find punk: 
2 Kopf und Fuͤhler, Hinterruͤcken, der hinter Theil der 

Bruſt und die Hüftſtuͤcken der Beine ſchwatz. Fluͤgel durch⸗ 
an, doch nicht ganz hell. 


* 


9 Hylotoma abdominalis . Länge 3½ Linien. 
5 Hylotoma abdominalis Fabr. S. P. 25. 19. 


— 70. — 
Tenthredo abdominalis Ej. entom. syst. 1 
216. 38 — 9. 


Von der Tenthr. ventralis Pz. und allen ahnlichen N 
Arten wirklich verſchieden, ſteht dieſe Art der T. croceiven- 
tris die in meiner Beſchreibung der Blattweſpen p. 107 
unter nro. 28 (Mag. VIII. 59. 18) vorkommt, zunaͤchſt. 
Die Fabriciſche Diagnoſe wird auf folgende Weiſe zu ver: 
aͤndern ſeyn: T. (allantus Jur.) nigra, macula utrin- 
que oceipitali, abdomine pedibusque luteis. — Die 
Fuͤhler beinah ſo lang als der Hinterleib und ſchwarz. Kopf 
ſchwarz. Hinterhaupt zu jeder Seite dicht bei den Augen 
mit einem gelbrothen Fleck bezeichnet. Halsſchild gleichfalls 
ſchwarz mit einem gelbrothem Punkt zu jeder Seite. Ruͤ⸗ 
ckenſchild und Hinterruͤcken einfarbig ſchwarz, Hinterleib ein⸗ 
farbig gelbroth. Scheiden des Legeſtachels an der Spitze 
ſchwarz; Beine gelb. An der vordern ſind die Huͤftſtuͤcken, 
die Wurzel der Schenkel, die Schienen an der Spitze und 
die Fußglieder ſchwaͤrzlich, an den hinterſten find Gelenk⸗ 
koͤpfe und Fußglieder ſchwarz. 


10. Hy llo to m a melanocephala ?. 


Hylotoma melanocephala Fabr. S. P. 2 6. 20. 


Tenthredo melanocephala Ej. entom. syst. suppl. 4 
216. 38 — 9. 


Coquebert illust. iconogr. tab. 3. fig. 6. 


Tenthredo (allantus Jur.) melanocephala Klug 
Blattweſpen. 99. 13. Mag. VIII. 51. 15. 


11. Hylotoma Serva f. 


Unter dieſer Benennung fand ſich in der Fabriciſchen 5 
Sammlung die weibliche Hylotoma Rosae Fabr, aus ſei⸗ 
ner Abtheilung „ antennis exarticulatis.“ Es mußte alſo 


1 
9 


* 


4 
1 


hier, der Bezettelung nach, ein Irrthum zum Grunde liegen, 


da bekanntlich die Hy l. Serva nach Fabricius eigener Be⸗ 


ſtimmung zu der Abtheilung „antennis novemarticulatis“ 
gehört, 


12. Hylotoma annulata C. 
Hylotoma annulata Fabr. S. P. 26. 23. 
Tenthredo annulata Ej. entom. syst. II. 1 10. 22. 


Tenthredo Rosae Klug BO MEIREIBER 87. 2. Mag. 
VII. 128. 2. 


Nach Jurine ein allantus und, wie ich nicht anders 


dafuͤr halten kann, Linné 's Tenthredo Rosae, daher die 
Benennung Tenthredo annulata würde aufhören muͤſſen. 


Es herrſcht allerdings in Hinſicht der Tenthredo Ro- 
sae Linn. einige Ungewißheit, welche beſonders daraus ent- 
ſpringt, daß die Beſchreibung und Unterſcheidung der Art fo 
wenig den Citaten im Naturſyſtem entſpricht. Die Bes 
ſchreibung in der Fauna Suecica (Holm. v. J. 1751 
393. 1555. und Lugd. Batav. v. J. 1746. 284. 929.) 


paßt ganz auf die von mir als T. Rosae L. beſtimmte 


1 


7 
1 


A 
1 
N . 


Art. Auch im Naturſyſtem (I. 2. 925. 30,) findet man 
in der Diagnoſe die Beſtimmung; antennis septemnodiis, 
wonach Linné's Tenthredo Rosae wenigſtens keine wirk⸗ 
liche Hylotoma ſeyn kann. Dann aber iſt von den ange⸗ 
fuͤhrten vier Citaten kein einziges, welches hier am rechten 
Orte ſtaͤnde. Scopoli's T. Rosae iſt Linné's Terthr. viri- 
dis. Roeſel und Reaumur haben des Fabricius Hylotoma 
Rosae beſchrieben und abgebildet, und Geoffroy bezeichnet 
a. a. O. zuerſt. Hyl. Rosae und dann H. nente spi- 
narum Fabr. 

Es wird nach dieſem nicht nöthig ſeyn, die Beſchrei⸗ 
bung der Hyl. annulata in der entom. syst. emend. zu 


2 ergänzen, und bemerke ich nur beiläufig, daß im genannten 


Buche die vier letzten Tenthreden der Abtheilung: antennis 
exarticulatis wirklich deutlich gegliederte Fuͤhler haben, wie 
auch 1 ſelbſt ſolches ſpaͤter erkannt hat. 


132 en Ferrugine a. & Lange ½ einten. 


Hylotoma ferruginea Fabr. S. P. 26. 24. allan- 
tus ferrugineus Panz. Tn. Ins. germ. Hft. go. tab. 9. 


Tenthredo brunnea Klug Blattweſpen 101. 16. 
Mag. VIII. 53. 16. { 


Nach Jurine ein allantus, kurz lichtbraun, Hinterleib 
und Beine heller. Augen ſchwarz. Fluͤgel durchſcheinend, 
an der Wurzel dunkler. Rippen und Randmahl gelb. — 
Der Name T. ferruginea iſt von mir in T. brunnea 
umgeaͤndert worden, weil SchfanE früher als Fabricius ei: 
nen T. ferruginea beſchrieben hat. 


14. Hylotoma atripennis. Lange 3 Linien. 
Taf. II. Fig. 3. 


Hylotoma atripennis Fabr. S. P. 27. 26. 


Keine wahre Hylotoma, fondern ein allantus, der 
ſowohl in Färbung als Geſtalt Degeer's Tenthr, rufipectus 
nahkoͤmmt. Die Diagnofe würde ſeyn: nigra, thorace 
rufo, alis fusco-hyalinis. Der Körper ift faft eirund. 
Die Fuͤhler haben neun Glieder, ſind zugeſpitzt ſo lang als 
der Hinterleib, und mit ſehr kurzen Haͤrchen, wie beim T. 
rufipectus und ahnliche Arten, dicht bekleidet. Das Kopf: 
ſchildchen iſt gerade abgeſtutzt. Am Ruͤckenſchild iſt der mitt: 
lere Lappen in ſeinem Urſprunge ſchwaͤrzlich. Die Bruſt 
eben ſo an ihrem Grundtheile ein ſchwaͤrzlicher oder braun⸗ 
ſchwarzer Fleck. Die Beine find wie die Fuͤhler dicht be- 
haart. An den vorderen ſind die Kniee und an den vorder⸗ 
ſten auch die Schenkel, vorzuͤglich auf der innern Seite, 


e f N 


N rötlich, Rippen und ane der glügel ſind braun⸗ 
5 ſchwarz. 


15. Hylotomaephippium. & Länge 2 Linien. 


Hylotoma ephippium Fabr. S. P. 27. 28. 
Tenthredo ephippium Panz, Fr. Ins. Hft. 52. 
tab. 5. Klug Blattweſp. 109. 32. Mag. VIII. 61. 32 


5 Nach Jurine ein allantus. Von Geſtalt kurz und 
klein. Die Beine nicht weiß, wie Fabricius Beſchreibung 
(. a. O.) andeutet, ſondern ſchwarz. Fußglieder und Schie⸗ 
nen ſchwärllch, letztere an der Wurzel weißlich. 


16. Hylotoma cingulata. F Ränge 4½ Linien. 


Hylotoma cingulata Fabr. S. P. 27. 29. 


N Tenthredo notha Klug Blattweſp. 164. 110. 
Mag. VIII. 149. 110. 


Es leuchtet ſehr bald ein, daß Fabricius Hylotoma 
eingulata des Piezatenſyſtems von der Tenthr. cingulata 
der entomologia systematica durchaus verſchieden ſeyn 
muͤſſe, aber eine fo wenig wie die andere zu den Hyloto— 
men gehören koͤnnen. Die im systema piez. beſchriebene 
H. cingulata war allein noch in der Fabriciſchen Samm— 
lung befindlich, iſt nach Jurine ein allantus und diejenige 
Art, die gewöhnlich ais T. marginella in den Sammlun: 
7 gen gefunden wird, und von mir (a. a. O.) T. notha ge⸗ 
nannt worden iſt. Dieſe hat beinah die Geſtalt der T. scro- 
Phulariae, etwas keulfoͤrmige, neungliedrige Fuͤhler und 
Beine, deren Huͤftſtuͤcke von gewöhnlicher Länge find. Blaß— 
gelb ſind folgende Theile: Kopfſchild, Lefze, Mandibeln, 
HPialsſchild, Fluͤgelſchuppen, Ruͤckenſchildchen, und ein Fleck 
ur dieſem, am Hinterleib der erſte uud letzte Abſchnitt, 
0 


fo wie der hintere Rand der übrigen Abſchnitte, der Bauch, 
die Beine ſammt den Huͤftſtuͤcken und ein Fleck Über ihnen. 


Nun ſind entweder alle, oder nur die hinterſten Beine ober⸗ 


halb noch mit einer ſchwarzen Laͤngslinie bezeichnet. 


197. Tenthredo marginella f. 


Tenthredo marginella Fabr. S. P. 29. Ej. entom. 
syst. emend. II. 117. 50. Klug Blattweſp. 157. 101. 
Ma. VIII. 133. 104. 


Ein allantus von cylindriſchem Koͤrperbau, abgebildet 
aus T. viennensis Schr. von Panzer, und aus Fabricius 
Beſchreibung eben ſo kenntlich, als in meinem Aufſatz uͤber 
die Blattweſpen hinreichend bezeichnet. 


18. Tenthredo eine t a. ꝙ Laͤnge 5 Linien. 


Unter der Benennung T. cincta finden wir in der 
Fabriciſchen Sammlung eine von der Linnsiſchen ganz ver— 
ſchiedene Art, einen Jurin'ſchen allantus; in Ruͤckſicht auf 


Koͤrperform und Färbung der vidua Rossi (Fr. Ctr.) nah 
verwandt. Der Koͤrper iſt dunkelſchwarz gefaͤrbt. Kopf und 
Ruͤckenſchild mit einem weißlichen Pflaum bedeckt. Das 


Kopfſchildchen iſt ausgerandet, die Lefze kegelfoͤrmig hetvor⸗ 
getreten. Der dritte Abſchnitt des Hinterleibes iſt an ſeinem 
hintern Rande in bedeutender Ausdehnung gelb. Die Schie— 


nen ſind gelb, an den Spitzen ſchwaͤrzlich. Der Fußglieder i 
erſtes iſt gelb, die folgenden find dunkel, die letzten ſchwaͤrz⸗ 
lich gefaͤrbt. Die Fluͤgel haben roſtbraune Rippen, Fluͤgel⸗ 


rand und Mahl. Ich würde dieſe, fo viel ich weiß, unbe⸗ 


ſchriebene Art: T. scissa nennen und auf folgende Art 


bezeichnen. T. (allantus) scissa: aterrima, abdomine 


fusco simplici, pedumque tibiis tarsisque pallidis, alis 


kusco- hyalinis. 


5 
7 
14 
9 
It 


m, 
2 


9 75 ie 


1 g — 
19. Tenthredo bicincta. G Länge 4½ Linien. 


Tenthredo bicincta Fabr. entom. syst. suppl. 
317. 51. 2. 


Im syst. piez. (29. 4) citirt Fabricius die Linné'ſche 


T. bicincta, ob ſchon letztere eine von der ſeinigen ganz 
verſchiedene Art iſt und nichts als den Namen mit ihr ge: 


mein hat. T. bicincta Fabr. iſt das Maͤnnchen derjenigen 


Art, die ich (Blattweſp. 159. 105. Mag. VIII. 135) 


uuter dem Namen T. cingulum befchrieben habe. Sie iſt 
ein allantus, kleiner als T. scrophulariae, von Farbe ſchwarz. 
Der Schaft der Fuͤhler iſt gelb. So ſind auch Kopfſchild, 


terleib der Rand des erſten Abſchnitts, das vierte ganz und 


die Spitze des achten. Der Bauch iſt gegen die Bruſt hin 
ebenfalls gelb gefaͤrbt. Die Beine ſind gelb und nur an 
den hinterſten die Schenkel, die Spitze der Schienen und die 
Fiußglieder ſchwarz. Die Flügel find hell, durchſcheinend, 


Rippen und Fluͤgelrand ſchwaͤrzlich, das Randmahl von helle— 
rer Faͤrbung. 


20. Tenthredo tricincta. 2 Länge 5 ½ Linien. 


Tenthredo tricincta Fabr. S. 4 5 30. 5. Klug 
Blattweſp. 162. 108. Mag. VIII. 138. 108. 


Ein allantus, aus Fabricius Beſchreibung und meiner 


Auseinanderſetzung (i. Mag. a. a. O.) hinreichend deutlich. 


2 1. Tenthredo rustica, 


Die bekannte Linné'ſche Art und 


22. Tenthredo carbonariad. 


3 als deren Maͤnnchen allgemein anerkannt. S. Klug Blattw. 


145. 88. Mag. VIII. p. 119. 


Lefze und Kinnbacken, das Halsſchild zu jeder Seite und f 
das Ruͤckenſchildchen von gelber Farbe. Gelb ſind am Hin— 


— 76 — 


2 3. TenthredoRibis. 


Dieſelbe, welche Schrank (enum, ins. n. 668) be: 
ſchrieben hat. k 


7 
24. Tenthredo pavida. O Länge 4½ Linien. 
T. Fig. 4; 


\ 


— 


Tenthredo pavida Fabr. S. P. 31. 13. entom. 
syst. II. 115. 40. g 


Tenthredo dumetorum Fourcroy (entom. paris.) 
Klug Blattw. 139. 81. Mag. VIII. 115. 81. 


Ein allantus mit verlaͤngerten Huͤftſtuͤcken, bisher, wie 
naͤhere Betrachtungen mich gelehrt haben, mit Unrecht fuͤr 
eigene Art gehalten, vielmehr zur T. strigosa als Maͤnn⸗ 
chen gehoͤrend. Die Benennung T. dumetorum ſowohl als 
T. pavida muß demnach von nun an aufhoͤren. Der Koͤr⸗ 
per dieſer maͤnnlichen T. strigosa hat eine ſchwarze Grund: 
farbe. Mund und Fluͤgelſchuppen ſind weiß. Die Beine 
gelb, die hinterſten dreifarbig; die Huͤftſtuͤcken naͤmlich gelb 
oberhalb, an der Wurzel ſchwarz; die Schenkel roth, an 
der Wurzel gelb, mit einem ſchwarzen Strich bezeichnet; 
die Schienen ſchwarz, an der Spitze roͤthlich; die Fußglieder 
ſchwarz. E 


25. Tenthredo abietis &. 


Unter diefer Benennung fand ſich in der Sammlung 


die T. neglecta (Klug Blattw. 136. 77. Mag. VIII. 
112.), welche gewiß Linné's T. abietis nicht iſt. 
26. Tenthredo to ga t a. ? Länge 4 Linien. 


Tenthredo togata Fabr. S. P. 32. 15. Klug 
Blattweſpen 218. 195. Mag. VIII. 280 195. 


* 


* 


Von der T. togata PZ. (Fn. Ins.) durchaus verſchie⸗ 
den. Ob ſchon, wie dieſe, zur zweiten Familie der Jurine'⸗ 
ſchen Gattung Dolerus (meinen Emphytus) gehörend, iſt 
fie doch der T. cincta L. näher verwandt. 


\ 
7 


27: Tenthredo eylindrica C. 


1 f Tenthredo cylindrica Fabr. S. P. 32. 36. Panz. 
Pn. Ins. Fsc. 7 1. tab. 7. 


Das Maͤnnchen der T. blanda F. 


28. Tenthredo germanica BD: 


Tenthredo germanica Fabr. S. P. 33. 18. entom. 
st. II. 116. 43. 


7 Von der T. Eglanteriae F. nicht als Art verſchieden. 
Das vorhandene Exemplar hatte ſchwarze Beine und einen 
an der Spitze ſchwaͤrzlichen Hinterleib, war mithin die Ab— 
art der T. Eglanteriae. welche Panzer unter der Benen⸗ 
nung T. pedestris in ſeiner Inſectenfauna auffuͤhrt. 


7 


* 29. Tenthredo maura p. 


Tenthredo maura Fabr. S. P. 33. 19. entom. 
syst. II. 116. 44. 


1 Eine Varietät der T. Iivida L. mit ganz ſchwarzem 
Hinterleib. Fabricius citirt mit Unrecht Panzer's T. fagi. 


30. Tenthredo rufiventris N. 


“ Tenthredo rufiventris Fabr. S. P. 33. 20. entom, 
ayst. II. 116. 45. Klug Blattweſp. 170. 118. Mag. 
5 VIII. 180. 118. 


ö Auch hier muß das Citat aus Panzers Inſectenfauna 
4 wegfalen. 


— 78 — 


31. Tenthredo Coryli g. 


Tentbredo Coryli Fabr. S. P. 34. 2 2. Panz. Fn, 
Ins. Fsc. 71. tab. 8. Klug Blattw. 172. 120. Mag. 
VIII. 182. 12 0. f 


32. Tenthredo albicornis F. 


Tenthredo albicornis Fabr. S. P. 34. 23. entom. 
syst. II. 116. 47. Klug Blattw. 177. 128. Mag. VIII. 
187. 188 


33. Tenthred o velox 2. 
Tenthredo velox Fabr. S. P. 34. 24. entom. 


syst. suppl. 216. 47. 48. Klug Blattweſp. 175. 125. 
Mag. VIII. 185. 128. 


Die Beine find roth, die Schenkel, auch die hinter- 
ſten, mit eingeſchloſſen. Nur die Huͤftſtuͤcke ſind ſchwarz. 
34. Tenthredogonagra f. 


Tenthredo gonagra Fabr. S. P. 34. 25. entom. 
syst. II. 117. 48. Klug Blattw. 2 45. 241. Mag. VIII. 
306. 241. 

Tenthredo crassa (Schrank). Panz. Fn. Ins. Fsc. 
65. t. 4. 


35. Tenthredo mandibularis F. 
Tenthredo mandibularis Fabr. S. P. 34. 27. 


Panz. Fn. Ins. Fsc. 38. tab. 9. Klug Blattweſp. 198. 1 


158. Mag. VIII. 208. 158. 


36. Tenthredo tar sat a. C Länge 5 ½ Linien. 


Tenthredo tarsata Fabr. S. P. 35. 28. 


Folgt in Hinſicht ihres Koͤrperbaues unmittelbar auf 


w 


nastata und ifi leicht nichts als Abart davon. Fühler fo 
lang als der Hinterleib, dunkel braunſchwarz, unten heller. 
Kopf, Ruͤckenſchild und Hinterleib ſchwarz. Kopfſchild weiß⸗ 
lich, Freßſpitzen blaßgelblich, Ruͤckenkoͤrnchen weiß. Die vor: 

dern Beine roͤthlichgelb mit ſchwarzen Huͤftſtuͤcken, die hin— 
terſten Beine ſchwarz, die Schienen an den Spitzen braͤun⸗ 
lich, und die Fußglieder, das erſte ausgenommen, weiß. Die 
Flügel durchſcheinend, mit ſchwarzen und braunen Rippen 
am vorderen Fluͤgelrand. Randmahl ſchwarzbraͤunlich, in 
der Wurzel weiß. — Es wuͤrde daher die T. tarsata im- 
mer nur mit der maͤnnlichen T. tarsata zu vergleichen, und 

die Fabriciſche Diagnoſe in folgende umzuaͤndern ſeyn: T. 
(allantus) nigra, tarsis posticis alarumque stigmate 
albis. 


37. Tenthredo morio C. 


Tenthredo morio Fabr. S. P. 36. 31. entom. 
syst. II. 119. 55. Klug Blattw. 123. 60. Mag. VIII. 
75. 60. 


33. Tenthredo 12. punctata 7. 


Unter dieſer Benennung befindet ſich in Fabricius 
Sammlung eine von der Linné'ſchen T. 12. punctata, 
wie fie in der Fn. Suec. beſchrieben iſt, durchaus verſchie— 
dene Art. Ich habe fie T. crassula genannt (Blattw. 148. 

92. Mag. VIII. 124. Sie gehört mit der T. 12. punc- 
tata L. in eine Familie, iſt kuͤrzer als dieſe und ſchwarz 
mit blaßgelben Zeichnungen und Punkten. Von letzterwaͤhn⸗ 
ter Färbung find: das Kopfſchildchen, die Lefze und die 


Baſis der Mandibeln, ferner Halsſchild, Fluͤgelſchuppen und 


Rüͤckenſchildchen, ein Fleck zu jeder Seite der Bruſt, ein 
Queerfleck auf dem erſten Abſchnitt des Hinterleibes und 
auf dem dritten, vierten, fuͤnften und ſechsten Abſchnitte zu 


jeder Seite auf dem neunten in der Mitte ein mehr oder 


* 


weniger deutlicher Punkt, endlich ein Fleck an der Wurzel der 
Huͤftſtuͤcken, die Gelenkkoͤpfe und die Schienen. 


39. Tenthredo punctum F. 
Die Linné'ſche Art. 
40. Tenthredo strigosa®. 


Tenthredo strigosa Fabr. S. P. 36. 34. entom. 
syst. suppl. 2 17. 58. 59. Klug e 138. 80. 
Mag. VIII. 114. 80. 


41. Tenthredo blanda F. 


Tenthredo blanda Fabr. S. P. 36. 35. entom. 
syst. II. 119. 59. Klug Blattw. 134. 76. Mag. VIII. 
711.270, 

Die Beſchreibung in der entom. syst. (I. c.) Jad 
men nigrum segmentis 2. 3. 4. 5. antice nigris“ iſt 
umzuaͤndern in: Abdom. nigrum, segmentis 2. 3. 4. 5. 
rufis. 


42. Tenthredo 4. maculata f. 


Tenthredo 4. maculata Fabr. S. P. 36. 36. ent. 

syst. II. 120. 60. Klug Blattw. 142. 87. Mag. VIII. 
118. 87. 

760 Ebenfalls ein allantus mit verlaͤngerten Huͤftſtuͤcken. 

Fabricius Beſchreibung laͤßt folgende Ergaͤnzungen zu: Lefze 

weiß. Auf jeder Seite des Hinterleibes drei bis vier weiße 

Punkte. Die vorderen Beine ſchwarz; Schenkel an der 


Spitze, Schienen außerhalb weiß. An den hinterſten Bei⸗ 


nen die Huͤftglieder ſchwarz, an der Wurzel mit einem gro⸗ 
ßen weißen Fleck bezeichnet; die Gelenkkoͤpfe weiß; Schenkel 
und Schienen roth, an den Spitzen ſchwarz; die Fußglieder 
ſchwarz. Die Fluͤgel hell ane Mikes und Rand⸗ 
mahl ſchwaͤrzlich. 


1 Nu 81 2 


as Tenthredo haematopus ; 


Tenthredo haematopus Fabr. S. P. 36. 37. aug 
Blau. 140. 84. Mag. VIII. 116. 84. 


44. Tenthredo Fer a F. 


Tenthredo fera Fabr. 8. P. 37 u. 38. entom, 
yet. suppl. 2 17. 60. 61. 
% unter dieſem e finden wir hier den T. 12. 
punctata L. Scopoli's T. fera (Fl. et Fn. Insubl.) 
ſcheint eine von ihr genug verſchiedene Art zu ſeyn. 


45. Tenthredo vag a. C Länge 5 ½ Linien. 


Tenthredo vaga Fabr. S. P. 37. 41. entom. syst. 
II. 120. 61. 


Hier ſehen wir Schranks T. semicincta, oder das 
Maͤnnchen der T. bicincta L. vor uns. Ein Allantus von 
langer faſt cylyndriſcher Koͤrperform, oben ſchwarz, des Hin- 
terleibes dritter Abſchnitt ganz, der vierte zu jeder Seite 
gelb. Endfpige und Bauch ebenfalls gelb. 


1 46. Tenthredo opaca. F Länge 3 Linien 
| Taf. II. Fig. 5. 


N Tenthredo opaca Fabr. S. P. 38. 42. entom. syst, 
emend. II. ı20. 62. 

Tenthredo verna Klug Blattw. 103. 21. Mag. 
6. 23. g 


Ganz eine andere Art, als man gewoͤhnlich fuͤr T. 
opaca nimmt und verſchieden von derjenigen, die Panzer in 
ſeiner Inſectenfaune hat abbilden laſſen, nach Fabricius 
kurzer Beſchreibung durchaus nicht zu entraͤthſeln. Es iſt 
8 n faft eirunder Allantus, der ſewohl in der ate als 

Boot, Mag. Bd. 1. St. 3. 


— 82 — 


in Hinſicht auf die Vertheilung der Fluͤgelrippen, einige Ei⸗ 
genthuͤmlichkeiten beſitzt. Die Fühler ſind eher faden als 
borſtenfoͤrmig; die Glieder deutlich abgeſetzt, ziemlich lang. 
Die Mandibeln kurz, ſtark, in einen ſpitzen Zahn auslau⸗ 

fend, vor dieſem, etwa in der Mitte, mit noch einem klei⸗ 
nen, kaum wahrnehmbaren Zaͤhnchen verſehen. Die Lefze iſt 
rundlich, das Kopfſchildchen ſchwach ausgerundet. Lefze, 
Kopfſchildchen, Halsſchild, Fluͤgelſchuppen und Beine ſind 
blaßgelb; die Mandibeln ſchwarz, deren letzte Haͤlfte braun. 
Das Ruͤckenſchildchen iſt dunkler gelb, vielmehr gelbbraͤunlich, 
und eben ſo iſt der mittlere Lappen des Ruͤckenſchildes an 
den Seiten gefaͤrbt. Auch ziert den Hinterruͤcken nicht ſelten 
ein dreieckiger Mittelfleck von derſelben Farbe. Die Ruͤcken⸗ 
koͤrnchen ſind weiß. Der Hinterleib iſt kurz, ſtumpfſpitzig; 34 
der Bauch blaß queergeſtreift. Die Fluͤgel find ganz hell; 
die Rippen blaßbraun. Rand und Fluͤgelmahl blaß gelblich: 
braun. Der Nerv, welcher im Vorderfluͤgel die Radialzelle 
theilt, trifft faſt genau auf denjenigen, der die Trennung 
der zweiten und dritten Kubitalzelle bewirkt, und eben fo 
fließt faſt gerade in letztern der außern von den beiden zur 
zweiten Kubitalzelle zuruͤcklaufenden Nerven. 


47. Tenthredo nigripennis. & Ränge 4 Linien. 
Taf. II. Fig. 6. 


Teothredo nigripennis Fabr. S. P. 38. 43. 


Auf dieſe Art paßt keine der von mir fuͤr die Blatt⸗ 
weſpenfamilie angegebenen Bezeichnungen und ſie iſt daher 
auch unter keine der von andern gebildeten Gattungen uns 
terzubrlngen. Sie bildet vielmehr in Vereinigung mit noch 
einigen ſuͤdamerikaniſchen Blattweſpen eine eigene Familie 
oder Gattung, die ſich durch ihre Koͤrperform ſowohl als da⸗ 
durch, daß in beiden Fluͤgeln die Randzelle mit einem an⸗ 
gehängten Zellchen verſehen (nach Jurine: cellulla appen- 


— 83 — 


diculata) iſt, der Gattung Hylotoma naͤhert. Die Fuͤh⸗ 
ler find zehngliedrig, die Geſtalt eirund, daher die Stellen, 
welche dieſe neue Gruppe einnehmen muß, nicht zweifelhaft 
bleibt, indem ihr ein Platz zwiſchen der Gattung Hylotoma 
und meiner erſten Familie von Tenthredo anzuweiſen ift. 
Was die Kenntniß der Art betrifft, ſo würde ich zus 
erſt die Fabriciſche Diagnoſe umaͤndern in: T. brunnea, 
capite nigro, abdominis dorso alisque fuscis, und der 
Beſchreibung im Syſtem folgendes hinzufuͤgen: der Kopf 
iſt einfarbig; das Kopfſchildchen ausgerandet. Die Freß⸗ 
zangen ſind kurz, ſtark, in einen ſpitzen Zahn auslaufend, 
außerdem in der Mitte ſcharf gezahnt, an der Spitze braun. 
Die Fuͤhler laͤnger als der Ruͤckenſchild, aus zehn Gliedern 
beſtehend. Auf dem Ruͤckenſchild finden ſich zu jeder Seite, 
und zwar queer durch jeden Seitenlappen ein dunkler oder 
ſchwaͤrzlicher Fleck. Auch das Schildchen iſt an der Spitze, 
und der Hinterruͤcken faſt durchaus dunkler oder ſchwaͤrzlich. 
. Der Hinterleib iſt unten braun, oben ſchwaͤrzlich. Die Beine 
ſind ſchwarz, die vorderſten auf der Außenſeite braun. Die 
Fluͤgel ſind ſchwaͤrzlich durchſcheinend, an der Spitze heller. 


Rippen, Rand und Mahl ſchwaͤrzlich. 


- 
* 


) 48. Tenthredo fulvicornis. & Länge 2 Linien. 


Tenthredo fulvicornis Fabr. S. P. 38. 45. Klug 
Blattw. 109. 33. Mag. VIII. 61. 33 


Ein kleiner Allantus. Fuͤhler und Beine ſind roth. 


49. Tenthredonigrita. F Länge 3½ Linien. 
Tenthredo:nigrita Febr. 8. P. 39. 47: 


5 Tenthredo umbratica Klug Blattweſp. 111. 34. 
Mag. VIII. 63. 34. . 


Ein Allantus von eirunder Geſtalt. Der Kopf iſt 
6 * 


r * 


* 
u 


ra 


punktirt. Die Freßzangen find an den Spitzen braun. Am 
Hinterleib ſind die mittleren Abſchnitte fein punktirt. Die 


Beine ſind durch Haͤrchen wie Seide ſchillernd. An den vor⸗ 


derften iſt die vordere Seite blaß gelbbraͤunlich. Die Flügel 


ſind hell durchſcheinend; die vorderen an der Wurzel dunkel 


oder faſt ſchwaͤrzlich. 
je 
50. Tenthredo aethiops. F Länge 2 ½ Linien. 
Tenthredo aethiops Fabr. S. P. 39. 49. entom. 
syst. II. 12 1. 65. ü r 


Ein weiblicher Cladius (Illig.). Die Fühler find ein⸗ 
fach, fo lang als der Hinterleib. Die Beine blaßgelb mit 
ſchwarzen Schenkeln. Die Flügel hell durchſcheinend, mit 
braunſchwaͤrzlichen Rippen und Randmahl; die Fluͤgel⸗ 
ſchuppen weißlich. - 


31. Tenthredo tristis. & Länge 4½ Linien. 


Tenthredo tristis Fabr. S. P. 39. 50. Klug Blattw. 
239. 231. Mag. VIII. 301. 251. 


Ein Dolerus. Nicht allein der dritte und vierte, auch 
der zweite und fuͤnfte Hinterleibsabſchnitt ſind roth. Die 
Fluͤgelſchuppen ſind braun. 


52. Tenthredo scutellaris F. 
Tenthredo scutellaris Fabr. S. P. 39. 5 1. 


Tenthredo instabilis (scutellaris) Klug Blattweſp. 


188. 142. 6. Mag. VIII. 198. 


53. Tenthredo viridis 2. 
Diefelbe, die ich als Linns' Tenthr. viridis im Mas 


gazin d. nat. Gef. VIII. 191. (Blattw. 181. 135.) bes 


ſchrieben habe. 


— 85 aa 


/ 


54. Tenthredo interrupta . 


Tenthredo interrupta Fabr. S. P. 40. 54. 


9.5 g Tenthredo tessellata Klug Blattweſp. 190. 144. 
0 Mag. VIII. 200. 144. 


7 


Ein allantus der Tenthr. scutellaris oder Spinola's 
Tenthr. dorsalis verwandt. Die Grundfarbe des Hinter⸗ 
leibes fo wie die Farbe der Zeichnungen des Koͤrpers kann 
nur ſehr uneigentlich gruͤnlich genannt werden, da ſie viel⸗ 
mehr als blaß gelbbraͤunlich erſcheint. Kopf und Ruͤckenſchild 
ſind ſchwarz. Am Kopf finden wir die Außenſeite der Fuͤh⸗ 
ler, Schildchen, Lefze, einen Fleck vor und einen andern hin⸗ 
ter den Augen, ſo wie endlich die Spitzen der Freßzangen 
gelblich; am Ruͤckenſchild das Halsſchild und die Flügel: 
1 chuppen, einen Doppelfleck in der Mitte, das Schilochen 
mit zwei in gerader Linie unter demſelben ſtehenden Punk⸗ 
ten und den Ruͤckenkoͤrnchen zwiſchen letzterem gelb. Am 


ſchreibung angegeben iſt. Die Beine find gelbroͤthlich; Hüft, 
glieder und Spitzen der Schenkel ſchwarz / erſtere weiß ge⸗ 
fleckt. Die hell durchſcheinenden Fluͤgel haben braune Rip⸗ 
pen. Das Randmahl iſt zur Haͤlfte weiß. 


4 
85. Tenthredo segmentaria, 9 Länge 6 Linien. 
f | Tenthredo segmentaria Fabr. S. P. 41. 55. ent. 


jst, suppl. 215. 33. 34. 


1 Eine Varietoͤt meiner Tenthr. bifasciata ( Blattw. 
165. 112. Mag. 141). Sie iſt ſchwarz mit weißlich bes 
1 attem Kopf und MRückenſchild. Die mehreſten Hinterleibs⸗ 


— 86 — 


ſchwarz; Schienen und Fußglieder weiß, an der Spitze 
ſchwaͤrzlich. Fluͤgel durchſcheinend, gelblich, an den Spitzen 
etwas dunkel oder ſchwaͤrzlich; Rippen und Randmahl 
braun. 
56. Tenthredo Rapae | 


auf dem untergeſteckten Zettel als Tenthr. Raphani be⸗ 


zeichnet, iſt die gewoͤhnliche T. viridis Linn. 2 
57. Tenthredo lutea. F Länge 3½ Linien. | 


Tenthredo lutea Fabr. S. P. 41. 58 


Ein Jurine'ſcher Nematus, daher keineswegs mit der 
T. nassata zu vergleichen, oder gar als Abart derſelben zu 
betrachten. In der Sammlung finden wir zwei Arten mit 
dem angegebenen Namen bezeichnet, naͤmlich ſowohl den 
Nematus luteus Panz. (Fn. Ins. Fsc. 90. tab. 10) als 
auch eine ähnliche in Fabricius Syſtem mit den Worten an- 
BEDERAENT Art: ;,Variat rarius thorace characteribus 
nigris.“ Letztere iſt in meiner eigenen Sammlung mit 
dem Namen T. bilineata bezeichnet, und von der T. lutea 
dadurch unterſcheiden, daß die Fluͤgel faſt roſtgelb und nur 
an der Wurzel ſchwarz ſind. Der Ruͤcken auf jeder Seite mit 
einer ſchwarzen Linie, oft auch noch mit einem detgleiche 
Punkt im mittleren Lappen, das Randmahl der Fluͤgel abel 
nicht wie bei der T. Iutea mit einem ſchwaͤrzlichen Punkt 
zwiſchen ihm und der Hauptrippe des Randes bezeichnet, ſon⸗ 
dern ſammt dem Fluͤgelrande einfarbig gelb iſt. 


f 
58. Tenthredo nass ata 9 h 


ſtimmt mit Linné's T. nassata überein. 


Ban Tenthredo Myosotidis. 2 Länge 3 enten. N 
Taf. II. Fig. 8. 


Tenthredo Myosotidis Fabr. 8. p. 41. 60. 


1 


Ban 87 a; 


Nach Jurine ein Nematus, aber nicht Tenthr. Myo- 
sotidis PZ. Der Kopf iſt ſchwarz; der ganze Mund, na: 
mentlich Schildchen „Lefze, Freßzangen und Palpen gelb. 
Der Ruͤckenſchild iſt ſchwarz, Halsſchild und Fluͤgelſchuppen 
ſind gelb. Der Hinterleib iſt gelb und nur an dem nach 
vorn gekehrten Rande ſind die Segmente in der Mitte 
ſchwarz. Die Beine ſind gelb; die Fluͤgel waſſerhell; die 
Rippen braun; die des Fluͤgelrandes ausgenommen, welcher 
ſammt dem Fluͤgelmahl gelb iſt. ir 


1 


60. Tenthredo dimidiata f. 


Tenthredo dimidiata Fabr. S. P. 42. 61. 
Tenthredo instabilis (dimidiata) Klug Blattweſp. 
1388. 242. . Mag. VIII. 198. 

0 Tenthredo cordata. 


61. Tenthredo stigma. ? Länge 5 Linien. 


| Tenthredo stigma Fabr. S. P. 42. 62. entom. 
8yst. suppl. 215. 36 — 7. 


Tenthredo histrio Klug Blattw. 191. 145. Mag. 
VIII. 201. 145. 


1 Eine Art, welche den T. scutellaris nahe koͤmmt, 
doch aber von ihr hinreichend verſchieden iſt. Sie iſt kuͤrzer 
R und ftärker; die Grundfarbe des Körpers, wie bei der ſchon 
genannten Art, ſchwarz. Die Fühler find kuͤrzer als der 
HGinterleib, auf der untern Seite blaß pechbraun. Am Kopf 
ſind das Schildchen und ein Hinterhauptsfleck zu jeder Seite 
weiß. Der Halsſchild, die Fluͤgelſchuppen, das Ruͤckenſchild— 
chen, zwei Puͤnktchen unter dem Schildchen und die Ruͤcken⸗ 
koͤrnchen ſind ebenfalls weiß. Am Hinterleib ſind der dritte, 
vierte, fuͤnfte und ſechste Abſchnitt oben roth und jeder von 
ihnen mit einem ſchwarzen Mittelpunkt bezeichnet. Die Beine 


1 


Nr 


find roth, die Flügel hell, die Fluͤgelrippen braunſchwärzlich, 1 


das Randmahl weiß, an der Spitze braunſchwarz. 


62. Tenthredo septentrionalis. 


Als ſolche findet ſich eine ihr ganz unaͤhnliche Art, naͤm⸗ 
lich der als Tenthr. militaris von mir (Blattw. 137. 79. 
Mag. VIII. 113.) beſchriebene Allantus. 


Ueberſicht der vorſtehenden Arten nach Gattungen 
5 und Familien. 


I. Arten mit drei⸗ bis neun⸗ (zuweilen zehn- und elf⸗) 
gliedrigen Fuͤhlern. 


Gattung: Hylotoma. 


Zweite Familie: Cryptus Leach. 


1. Hylotoma Angelicae. Hylotoma Angelicae F. 
Vierte Familie (oder beſondere Gattung): 
2. Hylotoma pubicornis. Hylotoma pubicornis F. 


Gattung: Tenthredo. 


(Y  (befondere Gattung) 
1. Tenthr. nigripennis. Tenthr. nigripennis F. 
Erſte Familie: Allantus Jurine (Athalia Leach), 
2. Tenthr. Rosae (L.) . Hylotoma annulata F. 
Zweite Familie: Allantus Jurine (Selandria Leach). 
3. Tenthr. ephippium. Tenthr. ephippium F. 
4. — nigritka. — nigrita F. 


— — . — 


* 


0 


— — ONE BEFSLEE 


5. Tenthr. morio. . . Tenthr. morio F. 
6. — fulvicornis. — fulvicornis F. 
7 — abdominalis. — abdominalis F. 
8. — melanocephl. — melanocephala F. 
9. — brunnea (Kl.) Hylotoma ferruginea F. 
f (0) bbeſondere Gattung) 
10, Tenthr. opaca. . Tenthr. opaca. F. 
() (befondere Gattung) 
. Tenthr. atripennis . Hylotoma atripennis F. 
1 Familie: Allantus Jur. (Tenthredo Leach). 
12. Tenthr. rustica (L.) Tenthr. rustica und Tenthr. 
carbonaria. 


vida F. 
14. — neglecta (Kl.) — abietis (L.) 
"15. — blanda. — blanda F. und cy- 
N Iindrica F. 
punctum (L.) 
4. maculata F. 
haematopus F. 


fera (So.) 


16. — punctum. 
17. — 4. maculata. 
18. — haematopus. 
19. — 12. punciata, 
0 (L.) 
20. — crassula (Kl.) — 12. punctata (L.) 
21. — Kibis. —  Ribis (Schr.) 
Fiuͤnſte Familie: Allantus Jur. (Tenthr. Leach), 
22. Tenthr. marginella. Tenthr. marginella F. 


23. — tricincta. — trieincta F. 

24. — dängul. (Kl.) — bicincta (L.) 
25. — cscissa (Kl.) — cincta (L.) 

26. — notha (Kl.) Hylot. cingulata F. (S. P.) 


*. segmentaria Tenthr. segmentaria F. 

1 - (bifasciata Kl.) 

. Sechste Familie: Allantus Jur. (Tenthr. Leach.) 
29. Tenthr. albicornis. . Tenthr, albicornis F. 


ex 


13. — strigsa.. . — strigosa F. und pa- 


z — 9 0 — 


29. Tenthr. velox. . . Tenthr. velox F. * 
30. — lirida (Var.) — maura F. ö 
31 — rufiventris. — rufiventris F. ö 
32 — Cor yl! Cory F. 
33. — mandibular. — mandibularis F. F 
34. — viridis (L.) — uiridis (L.) unb Ra- f 
pae (L.) 
35. — bicincta (L.) — vaga F. 5 
36. — nassata (L.) — nassata L. ) 
37. —  scutellaris. — cscutellaris F. M 
38. —  dimidiata. — dimidiata F. 1 
39. — stigma. — stigma F. a 
40. — tarsataa. — tarsata F. f 
41. — interrupta. — interrupta F. 7 
Achte Familie: Dolerus Jur. 5 
42. Tenthr. Eglanteriae. Hylot. Eglanteriae F. und F 
Tenthr. germanica F. 5 
43. — tristris. . Tenthr. tristis F. h N 
44. — gonagra. — gonagra F. 
Neunte Familie: Emphytus Hl. 5 
45. Tenthr. togata. . Tenthredo togata F. 9 


Zehnte Familie: Cladius Ill, 

46. Tenthr. aethiops. . . Tenthredo aethiops F. 
Elfte Familie: Nematus Jur. 

47. Teuthr. Iutea. . Tenthr. lutea F. 


48.— Myosotidis. — Myosotidis F. 
8 ( bbeſondere Gattung) 
49. Tenthr. interrupta. Hylotoma interrupta F. ö 


Bemerk. Wenn gleich dieſe die zweite Art dieſes 
Namens iſt, fo würde es doch einer Umaͤnderung der Be⸗ 
nennung nicht beduͤrfen, da dieſe letztere T. interrupta wohl 
geeignet ſeyn koͤnnte, zu einer eigenen und beſondern Gat⸗ 
tung erhoben zu werden. ; 


U 


II. Arten mit vielgliedrigen Fuͤhlern. 


Gattung: Pteronus Jur. 
1. Pteronus nemorum. Hylotoma nemorum F. 
2. — frutetorum. — frutetorum F. 
Gattung: Tarpa F. 


a. Tarpa cephalotes. . Tarpa cephalotes F. 170 
2. — plagiocephala . — plagiocephala F. 


I 


Bemerkungen Über zu den Temminkſchen Ordnungen 


Cursores, Grallatores, Pinna ipedes und Palmipe- 


des gehoͤrige Voͤgel, mit beſonderer Ruͤckſicht auf 
die Herzogthuͤmer Schleswig und Holſtein; 
vom Juſtitiarius F. Boie zu Kiel. 


* 


“> 


Ein Ruͤckblick auf die in das Gebiet der Naturgeſchichte 


der Voͤgel gehoͤrigen Entdeckungen in den letztverfloſſenen 
zwanzig Jahren, macht in der That daruͤber erſtaunen, wie 
mangelhaft bis dahin die Kenntniß einer Reihe von Weſen 
geweſen, die doch durch ihre Größe und andere Eigenſchaf⸗ 
ten vor andern die Aufmerkſamkeit der Forſcher auf ſich wen⸗ 
den mußten. Die Anſtrengungen aller derer, welche nach 
Bechſteins Beiſpiel ſich nicht bloß auf das Studium aͤlterer 
Schriftſteller beſchraͤnkten, ſondern ſelbſt zu beobachten an⸗ 
fingen, haben nun endlich ſo weit gefuͤhrt, daß faſt alle Ar⸗ 


ten der in Europa vorkommenden Vögel nach den Verſchie⸗ 


denheiten des Geſchlechts und Alters, und mit Ruͤckſicht auf 
die oft durch eine doppelte Mauſer veraͤnderte Farbe des Ge⸗ 
fieders beſchrieben und durch beſtimmte Merkmale wiſſenſchaft⸗ 
lich von einander abgeſondert ſind. Gute Abbildungen beſitzen 
wir von den meiſten derſelben, und auch die ſyſtematiſche 


\ 


— 93 — 


Aufſtellung in Ordnungen und Gattungen, in ſoweit ſie ab⸗ 
geſehen von einer eben fo genauen Kenntniß der aufereuro- 

paͤiſchen Arten vollkommen ſeyn kann, duͤtfte wenig zu wuͤn⸗ 

ſchen uͤbrig laſſen. Nur uͤber bie Nahrung, Lebensweiſe, 
die Fortpflanzung, das periodiſche Fottziehen und Wieder⸗ 
keehren mancher Vögel iſt noch ein Dunkel verbreitet, deſſen 
Aufklaͤrung allein durch anhaltende Beobachtungen in von 
einander entfernten Gegenden moͤglich und erſt zu wahrhaft 
philoſophiſch intereſſanten Reſultaten und zur näheren Er— 
kenntniß des Ineinandergreifens der Raͤder des großen Anh 
werkes der Natur, führen kann. 

N Manche koͤrnerfreſſende Voͤgel etwa ausgenommen, 
reicht das, wie die vergleichende Anatomie bei einzelnen 
nachgewieſen, oft nur auf Hypotheſen beruhende Wiſſen der 
Naturforſcher nicht weiter, als daß jene Art ſich von Fiſchen, 
dieſe von Vegetabilien, eine dritte von Inſecten naͤhre, al— 
lein auf naͤhere Unterſuchungen hat man ſich noch faſt gar 
nicht eingelaffen. Die Gegenden, wo ſich manche Sumpvoͤ⸗ 
gel fortpflanzen, find noch nicht einmal ausgemittelt, und in 
Betracht der geheimnißvollen Hin- und Herzuͤge aus weiter 
Ferne iſt wenig von einzelnen größeren Arten bekannt, waͤh⸗ 
rend wir eingeſtehen bei manchen kleineren kaum deren phy⸗ 
fi ſche Möglichkeit zu begreifen. 

Die nachſtehenden Bemerkungen, bei denen das Tem— 
minck'ſche manuel d’ornithologie als das vollkommenſte zeit⸗ 
herige literariſche Produkt der Art mit Beibehaltung der Nummer 
der Ordnungen und Gattungen zum Grunde gelegt iſt, mer: 
den noch deutlicher zeigen, welch großes Feld den Forſchern 
in obigen Betracht uͤbrig gelaſſen iſt, andere auf das, was 
der Verfaſſer nicht ſo gluͤcklich war, ausmitteln zu koͤnnen, 
4444 machen und wenigſtens ein genaues Verzeich⸗ 


iß der in den Herzogthuͤmern Schleswig und Holſtein vor⸗ 
kommenden Arten enthalten, wobei ich auch auf Ort und 
Jahreszeit, wann ich ſeltener vorkommende oder ſonſt merk: 


wuͤrdigere Vögel antraf, Ruͤckſicht genommen. Der Beob⸗ 
achtungen auf einer von mir unternommenen Reiſe nach 
den hoͤhern Norden, im Jahre 1817, habe ich nur beilaͤu— 
fig gedacht, um bei der beabſichtigten abgeſonderten Bekannt⸗ 
machung derſelben nicht in Wiederholungen zu verfallen, 
und manche Berichtigung des Textes nicht weiter ausfuͤhren 
wollen, weil ich ſie der Mittheilung des Verfaſſers verdankte 
und dieſer die Wiſſenſchaft durch eine ſehr vervollſtaͤndigte 
neue Ausgabe ſeines Werkes zu bereichern beabſichtigt. Ei⸗ 
nige kritiſche Bemerkungen, als nicht zum eigentlichen Vor⸗ 
wurf der Abhandlug gehoͤrig, ſind in die Anmerkungen ver⸗ 
wieſen, und wenn ich uͤber eine mir nicht in hieſiger Ge⸗ 
gend vorgekommene Art keine Bemerkungen hinzuzufuͤgen 
hatte, iſt ſelche bloß den Namen nach aufgeführt. 


10. Ordnung. 


C urs ores, Lauf vögel. 


1. Abtheilung: campesiras, 
ae Gaft ung: Ortzsy Sean Pe 


1. Otistarda, die große Trappe, 
obgleich auch ziemlich haͤufig im Mecklenburgiſchen, ſcheint 
nur einzeln ) weiter noͤrdlich zu wandern Im Fruͤhling 
1812 zeigte ſich ein Paar auf dem Gute Kuhlen ohnweit 
Segeberg, welches wahrſcheinlich in der Gegend gebruͤtet ha— 
ben wuͤrde, wenn man nicht das Maͤnnchen geſchoſſen. In 


) Retzius Fauna Suecica. 


der Gegend von Eppendorf bei ee ſollen alljaͤhrlich 
4 einige Paare niſten. 10 


fi tetraæ, die kleine Trappe 


1 05 dem Norden an, bewohnt nach Nilſon ), die 
Provinz Schonen, nach Pontoppidan *), das noͤrdliche Juͤt— 
land. Ich ſelbſt ſah ein weibliches Exemplar, welches in 
der Gegend von Colding getoͤdtet worden. f 


3. Otis ho mbar a, die Kragentrappe. 


45. Gattung: Oedienemus. 


1. Oedienemus crepitans, der Triel. 


2. Abtheilung: Uferbewohner. 
. Charadrius, Regenpfeifer. 


10 charadrius apricarius, der Gold» 
regenpfeifer 


| findet ſich nicht allein auf feinen Zügen im Herbſt und Früh: 

ling in großen Schaaren ein, wobei er hauptſaͤchlich dem 
Strande der Weſtkuͤſte zu folgen ſcheint, ſondern bruͤtet auch 
auf den Sand und Heideruͤcken der Herzogthuͤmer und ge: 
1 wiß zahlreicher in Juͤtland. Noch im December habe ich 
5 Schaaren, die auf der Wanderung nach Suͤden begriffen, 
1 und bereits wieder im Februar Paͤrchen, welche ſich auf ih— 
1 5 ren Bruͤtenplaͤtzen auf Heiden wieder eingefunden, angetrof⸗ 
fen. Bei keinen der letztern, ſelbſt nicht bei, um die Mitte 
N 22 geſchoſſenen Exemplaren fand 1 auf Bruſt und Un⸗ 


. ) Rebius am angeführten Orte, p. 204. 
* n Pontoppidan atlas Daniae. 


— 98 — 


terleib mehr als Spuren des tiefen Schwarz, welches beide 
Geſchlechter unter den Schaaren der Durchziehenden ſchon 
im Anfang des Mai ziert und bei keinen der Individuen 


fehlte, die ich in der Bruͤtezeit im noͤrdlichen Norwegen auf 


den Alpen ſowohl, als am Seeſtrande zu beobachten Gele: 


genheit hatte. Dieſe Verſchiedenheit in der Zeichnung, wel⸗ 


che den Irrthum Linné's den charadrius apricarius und 
pluvialis als zwei beſondere Arten aufzuſtellen gewiſſerma⸗ 
ßen rechtfertigt, koͤnnte man dem Einfluſſe des Klima's oder 


auch dem muthmaßlichen Umſtande beimeſſen, daß nur juͤn⸗ 


gere Paͤaͤrchen ſich unter den ſuͤdlichern Breitengraden fort⸗ 
pflanzen. So wie ich dies bei den übrigen Arten beobach⸗ 
tet, machen hartſchaligte Inſecten die Nahrung des Gold: 
regenpfeifers in der Fortpflanzungsperiode aus. 


2. Charadrius morinellus, der Morinell⸗ 
regenpfeifer. 
Der Verfaſſer macht an andern Orte darauf aufmerk⸗ 


ſam, daß manche Voͤgel in Holland auf ihren Zuͤgen nach | 


Norden im Frühling, andere bei den Zügen im Herbſte fel- 


> 


tener oder gar nicht vorkommen. Der Morinellregenpfeifer 


zeigt ſich im Herzogthum Schleswig beinahe nur im Fruͤh⸗ 
linge und iſt hier auf einen kleinen Diſtrikt zwiſchen den 
Doͤrfern Gagel, Grob, Groß- und Klein Reibe, ohn⸗ 
weit der Stadt Schleswig eingeſchraͤnkt, den die durchziehen⸗ 
den Schaaren alljaͤhrlich gegen die Mitte vom Monat Mai 
aufs neue beſuchen. Man kennt ſie unter den Namen der 
Pomeranzvoͤgel. Einzelne Exemplare ſind an andern Orten 
im Herbſt geſchoſſen. In Norwegen bruͤtet der Morinellre⸗ 


genpfeifer in der Gebirgsregion, die auch im Herbſt nicht 


von Schnee befreit iſt. Hier ſowohl, als bei auf dem Zuge 
geſchoſſenen Exemplaren, habe ich bemerkt, daß, wenn gleich 
die Farben bei beiden Geſchlechtern gleichmaͤßig vertheilt, fol- 
che bei den Weibchen ſtets ungleich lebhafter ſind. Die erſt 


x 


aus dem Ei gekommenen jungen Vogel’ find wie bie der 
1 folgenden Arten dieſer Gattung auf den Ruͤcken gefleckt. 
Etwas aͤlter bekommen fie das Gefieder der Eltern mit Aus- 
nahme des ſchwarzen Fleckes auf dem Bauche, der uͤberhaupt 
den Herbſtvoͤgeln fehlt. Die Maͤgen der auf den nördlichen 
Alpen angetroffenen Exemplare enthielten nichts als Heu⸗ 
ſchrecken (gryllus), die dort ungemein häufig und der Art 
wenigſtens ſehr aͤhnlich ſind, welche Reiſende auf den Schweizer 
Hochgebuͤrgen angetroffen. Die im Herzogthum Schleswig 
geſchoſſener Laufkaͤfer (carabus) und Kies. 


| 4 3, Charadrius hiaticula, der Halsband» 
1 regenpfei fer 

niſſtet uberall in den Herzogthuͤmern am Seeſtrande ſowohl 

der Oft: als Weſtkuͤſte, auch an den fandigen Ufern der 

Landſeen. 


Caradrius minor, der kleine Regen: 
pfeifer. 


na 


die vorhergehende und folgende. Ich traf ſie ausſchließlich 
am Ufer aller größeren Landſeen, nirgends am Seeſtrande. 


s. Chara drius cantianus, der weißfinnige 
4 Regenpfeifer. 


hi Häufig am Strande der DOft- und Befifer, wo er 
um die Mitte des Junius bruͤtet. 
TVch habe Grund zu vermuthen, daß auch die zuledt 
au geführten drei Regenpfeifer bei der Herbſtmauſer das 
N warz auf der Stirn und Bruſt verlieren, und im Win⸗ 
ter einfarbig grau mit weißem Unterleibe erſcheinen. Im 
Herbſt verſammeln ſich junge und alte in Schaaren und 
vertauſchen den Aufenthalt auf den hoͤhern Sandduͤnen mit 


* den zur Flutzeit unter Waſſer ſtehenden Niederungen. Der 
Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. 5 


0 


Die Art ſcheint weniger zahlreich an Individuen als 


N 
Halsband⸗ und der weißſtirnige Regenpfeifer verlaſſen un⸗ 
ſere Kuͤſten erſt bei eintretenden Froſte. Jeden derſelben 
ſcheint in der Bruͤtezeit eine beſondere Art von Kaͤfern zur 
Nahrung angewieſen. Von der Inſel Pelworn, wo die 
Art in großer Menge niſtet, erhielt ich ein beim Neſte ge⸗ 
ſchoſſenes Paͤrchen, dem das Schwarz auf Bruſt und Stirn 
fehlte, und aͤhnlich Gezeichnete habe ich ſpaͤterhin daſelbſt 
beobachtet. Dergleichen Voͤgel, welche ich anfaͤnglich für. 
ſpeciſiſch verſchieden zu halten geneigt war, befinden ſich 
wahrſcheinlich aus zufaͤlligen Urſachen noch im Winterkleide. 


Ya, Gattung: Arenaria, Sandlaͤufer. 


1. Arenaria calidris, der gemeine Sand 
5 laͤuf er. 


18. Gattung: Himantopus, Strandreuter. 


1. Himantopus atropterus, der rothfußige 
Strandreuter. 


49. Gattung: Haematopus, Auſternfiſcher. 


1. Haematopus ostralegus, dergefhädte 
Auſternfiſcher 


Er nicht leicht irgendwo häufiger ſeyn als an der Weſt⸗ 
kuͤſte der Herzogthuͤmer, die er im Winter verläßt, aber zei⸗ 
tig wieder im April bezieht. Die Eier fand ich verſchiedent⸗ 
lich auf zuſammengetragenem trocknem Graſe in der Mitte 
des Junius. 

Der Verfaſſer ſcheint nicht der Meinung, daß der 
Auſternfiſcher ſich von Auſtern und Muſcheln naͤhre, deren 
weiche Theile, namentlich die von mytilus edulis, ich 


— 9 — 


indeß in ſeinem Magen gefunden. Exemplare mit dem vom 
Verfaſſer erwaͤhnten weißen Fleck an der Kehle ſieht man 
häufig im Vorſommer, und es iſt wahrſcheinlich, daß nicht 
bloß alle jungen, ſondern auch die alten Voͤgel im Winter 
1 ſo gezeichnet. Sonſtige Varietaͤten zur Bruͤtezeit geſchoſſen, 
ſind mir ebenfalls vorgekommen, unter andern ein maͤnnli— 
cher Vogel mit einem Schopfe aus ſchmalen ſchwarz und 
weißgeſtreiften Federn am hintern Kopfe. Auf der Inſel 
Amrom fand ich mit Dinte beſpritzte Huͤhnereier im Neſte 
ines Auſternfiſchers, und hoͤrte, daß es dort ſehr gewoͤhnlich, 
dergleichen von ihm ausbruͤten zu laſſen. } 


50. Gattung: Cursorius, Läufer. 
. Cugsorius isabellinus, der iſabellfar⸗ 
bige Laͤufer. 


11. Ordnung: Grallatores. 


1 


51. Gattung: Vanellus, Kiebitz.) 
2. Abtheilung. 


" Vanellus melanogaster, der ſchwarzbau⸗ 
chi ge Kiebitz 


iſ ſelten an der Kuͤſte der Oſtſee, ziemlich haͤufig an denen 
er Weſtſee, ſowohl auf der Herbſt- als Fruͤhlingswande⸗ 
un „ Er ya man ihn noch gegen das Ende des 7 be⸗ 


0 Sehr mit Recht hat der Verfaſſer bie Kiebitzgattung in 
zwei Unterabtheilungen zerſpalten, da was den äußern ha- 
bpitus anbelangt, der ſchwarzbaͤuchige den gemeinen Kiebitz 
fo wenig ahnlich und ſich unmittelbar an den Regenpfeifer 


aa 


merkt. Junge Vögel und alte im Winterkleide habe ich 


noch im Novbr. angetroffen; letztere, die alsdann das Som⸗ 
merkleid noch nicht abgelegt, auf dem Herbſtſtriche ſchon im 
Julius, und ſchließe daher, daß die Brütepläge der Art nicht 
weit entfernt ſeyn koͤnnen. 


2. Abtheilung. 


2. Vanellus eristatus, der gemeine Kiebitz 


niſtet in allen moraſtigen Gegenden, vorzuͤglich haͤufig in 
den Marſchen an der Weſtluͤſte. 


52. Gattung: Sztrepsilas, Steinwaͤlzer. 


1. Strepsilas collaris, der bunte Stein⸗ 
waͤlzer 


Findet ſich nach neuern Beobachtungen auch jenſeits der Linie 
im ſuͤdlichen Amerika, und in Norwegen ſah ich ihn bis un⸗ 
ter dem 67ſten Grad nördlicher Breite. Auf der Halbinſel 
Bothſand vor dem Kieler Förde brütem ſeit einer Reihe von 


Jahren zwei Paͤrchen. Auf den Sandduͤnen an der Weſt⸗ 


kuͤſte des Herzogthums Schleswig aber iſt der Vogel haͤufi⸗ 


ger als ſonſt irgendwo. In der Bruͤtezeit umkreißt er den 


Jaͤger und ſtoͤßt dabei ein auffallendes Geſchrei aus, das 


ſich durch die Sylben he de de de ausdruͤcken läßt. Sehr 


a 


1 


ähnliche Toͤne hörte ich den kleinen Regenpfeifer und den 


Alpenſtrandlaͤufer, wenn fie um ihre Brut beſorgt waren, 


ausſtoßen; ein Bindeglied, wodurch ſich dieſe ſonſt fo vers, 


ſchiedenen Voͤgel wieder an einander reihen. Die Maͤgen 


der Steinwaͤlzer, die ich zu unterſuchen Gelegenheit gehabt, 


enthielten die Fluͤgeldecken von Kaͤfern und Kieſel, welche 
auch die Regenpfeifer in Menge verſchlucken. 


13 101 — 
55. Gattung: Glareola, Sandhuhn. 


1, Glareola torquata, das rothfuͤßige 
Sandhuhn. 


54. Gattung: Grus, Kranich. 


1. Gruscinerea, der aſchgraue Kranich 


bruͤtet hin und wieder in Schleswig und Holſtein und bes 
ſucht, die von ihm gewaͤhlten Bruͤteplaͤtze alljaͤhrlich von 
neuen. Auf dem Gute Seedorf, auf den Bruͤchen am 
Mohrſee bei Kiel niſten einige Paare. 


4 55. Gattung: Storch, Ciconia. 
1. Ciconia alba, der weiße Storch 


i findet ſich in ganz Daͤnnemark hin und wieder, ſehr haͤufig 
in den Marſchgegenden von Schleswig und Holſtein und in 
der unmittelbaren Nachbarſchaft derſelben. In den Flecken 
Meldorf entfinne ich mich einſt einige und dreißig Storch⸗ 
neſter gezählt zu haben. Da die Marſchen keineswegs einen 
ſolchen uͤberwiegenden Ueberfluß an Reptilien haben, die 
doch die Hauptnahrung der Storche ausmachen, ſo bleibt 
die vorzugsweiſe Anſiedelung in und bei denſelben eine einer 
Erklärung beduͤrfende Erſcheinung. Der Glaube, daß die 
Stehe regelmaͤßig ſich an demſelben Tage im Jahre wie: 
der einfinden iſt noch hier allgemein, beruht aber nicht auf 
eobachtungen und iſt durch die oft wiederholten des Pro⸗ 
eſſor Hermann in Strasburg hinlaͤnglich widerlegt. In den 
3 Jahren, wo er auf die Ankunft der Stöche Acht gab, 
anden ſich die erſten nie vor den 19. Febr. und nie nach 
dem 9. April ein. Unter dem 54 ſten Grad nördlicher Breite 
ſcheint ihre Ruͤckkehr nicht vor dem Anfange des Aprils zu 


erfolgen. Ihre Vereinigung in Schaaren zur Zeit der Herbſt⸗ | 
wanderung iſt von zu vielen beobachtet, als daß man fie bee 5 
zweifeln koͤnnte, mag aber doch nicht in allen Jahren ges 
ſchehen, weil man ſonſt oͤfterer ſolche Verſammlungen be⸗ 
merken müßte. Beim Wegziehen muͤſſen fie ſich gleich aus 
ßer dem Bereich des menſchlichen Auges erheben, und ich 
vermuthe, daß dies der Fall bei vielen andern Zugvoͤgeln g 
iſt, die man eben ſo wenig auf der Wanderung begriffen 
ſieht.“) Einer meiner Freunde hatte zufällig das Gluͤck am 
14. April 1818 Zeuge der Ruͤckkunft zweier Stoͤrche zu 
ſeyn, die ſich aus einer Höhe, in der fie das Auge anfaͤng⸗ 
lich kaum unterſcheiden konnte, auf das Dach niederließen. — 
Man hat neuerdings behauptet, unſere Störche uͤberwinter⸗ 
ten in Spanien. Einem neuen Reifenden zufolge,“) ver⸗ 
laſſen fie indeß im Winter ſelbſt die Gegend von Marocco, 
und er bemerkt es als eine auffallende Erſcheinung, daß ſich 

dort am 18. Dec. 1804 ein Storch ſehen laſſen. 


a Citonia nigra, der ſchwarze Storch. 


Paare des ſchwarzen Storches bruͤten ſeit vielen Jah⸗ 
ren auf dem Gute Bothkamp, im Amte Huͤtten, im Ge⸗ 
hoͤlze von Tensbuͤttel in Ditmarſchen und an mehreren an⸗ 


dern Orten in den Herzogthuͤmern. a 7 
3. Ciconia maquari, der Maquari. 1 

. * 

56. Gattung: Ardea, Reiher. 1 

Erſte Abtheilung: Eigentliche Reiher. 5 


1. Ar dea cinerea, der graue Reiher 
Wa ſich haͤufig und einzeln; wandert ſelbſt in era Fi 


” Oiiserrallönbs Zoologicae, p. 173. 
) Ali⸗Bey el Abaſſi Reifen in Africa und Aſien. 


Di 


* 


— n 


Wintern nicht weiter ſuͤdlich. In der Nachbarſchaft von 
Ploen, auf den Guͤtern Depenau, Leutmarck, Neudorf und 
an andern Plaͤtzen beziehen groͤßere und kleinere Colonien 
von Reihern alljaͤhrlich ihre Neſter, die man auf der Spitze 
hoher Buͤchen haͤufig mehrere auf einem Baume antrifft. 
Nur anhaltende Verfolgungen werden Veranlaſſung, daß 
ſolche gemeinſchaftliche Bruͤteplaͤtze verlaffen werden. Die 
Farbe der Eier, deren man wegen der Schwierigkeit die 
Neſter zu erreichen nicht leicht habhaft wird, hat der Ver— 
faſſer richtig angegeben. Wann Cormoran-Scharben und 


Reiher ſich in derſelben Gegend aufhalten, kann man dar— 


— 


r 


. 
! 


— — —— 


- re 1 


auf rechnen, die Neſter beider neben einander zu finden, 125 


und hieſige Jäger wollen beobachtet haben, daß erſtere letz— 


tere zu verdraͤngen ſuchen. Im Sommer 1817 ward ein 
Reiher in Jisfiord im noͤrdlichen Norwegen, eine ſeltene Er⸗ 
ſcheinung unter dem 6 8ſten Grade noͤrdlicher Breite, ge— 
ſchoſſen. 
2. Ardea purpurea, der Purpurreiher. 
3. Ardea egretta, die Egrette. 
4. Ar dea garzetta, die Garzette. 
5. Ardea ralloides, der Rallenreiher. 
6. Ardea minuta, der Zwergreiher 


ſoll in den Niederungen an der Schwentine, unweit Kiel, 
vorkommen, wo ich ihn indeß vergeblich auffuchte. 


Zweite Abtheilung: Rohrdommel und Nacht- 
reiher. 


7. Ardella stellaris, der Rohrdommel 
iſt in den meiſten Moräften und an den größern Seen uͤber⸗ 


aus haͤuſig. 


9 Georgi Reife durch Rußland, Thl. I. S. 169. 


8. Ardeanyeticoraz, ber Nachtreiher. 


f Vor mehreren Jahren ward ein Pärchen am Elbufer, 
unweit Stade, geſchoſſen. 


57. Gattung: Phoenicopterus. 


ı. Phoenicopterus ruber, der Flammant. 


58. Gattung: Recurvirostra, Avozetta. 


. Recurvirostra avocetta, die blaufüßige 
Avocetta 


findet ſich ziemlich häufig auf falzigen Wieſen an der Oft: 
ſee; in groͤßter Menge auf den weitlaͤufigen Außendeichen 
der weſtlichen Kuͤſten, wo ſie ſich um die Mitte des Aprils 
einfindet, im Junius auf grasreichen Plaͤtzen niſtet und im 
Spaͤtherbſte wieder verſchwindet. 

Der hollaͤndiſche Name Klait druͤckt recht gut das Ge⸗ 
ſchrei dieſes durch den Bau feines Schnabels fo merkwuͤrdi⸗ 
gen und durch die ſchoͤne Geſtalt ſo intereſſanten Vogels aus. 

Im Magen vieler von mir geſchoſſener Exemplare 
habe ich nie etwas anders als Vegetabilien aus den Gat⸗ 
tungen fucus und conferva und verſchluckte Kieſel entdecken 
koͤnnen, die den Avocetten ein weſentliches Beduͤrfniß zu 
ſeyn ſcheinen. Bei Eintreten der Ebbe verlaffen fie die fal- 
zigen Wieſen, und durchſuchen, den Schnabel ſeitwaͤrts be- 
wegend (welches den Namen Waſſerſaͤbler veranlaßt haben 
mag), die Vertiefungen am Strande, in denen Meerwaſſer 
ſtehen geblieben. In dieſen trifft man gemeiniglich die 
junge Brut der Krabben (crangon vulgare), der fie ver⸗ 
muthlich nachſtellen. Durch ihre Sitten und beſonders das 
ſtete Neigen des Kopfes ſchließen ſie ſich den Waſſerlaͤufern 
(totanus) an. 


. — 105 — 

g 59. Gattung: Plat ale a, Loöffelreiher. 

* ET: \ 

F ar Platalea en” der weiße Löffel: 


reiher. 


60. Gattung: Ibis, Ibis. 


= 1. Ibis sacra, der kupferfarbige Ibis 


er 


verfliegt ſich, wie ich mit ziemlicher Beſtimmtheit zu behaup⸗ 
ten wage, bis in die hieſigen Gewaͤſſer, welches um ſo eher 
glaublich als Exemplare in Schweden und auf Seeland ges 
ſchoſſen worden find. *) 


61. Gattung: Nu menus, Brach vogel.) 


. Numenius arqudta, der große Brach⸗ 
M vogel. 
+ 


y An fumpfigen Orten der Ufer der Oſtſee den größten 
0 Theil des ganzen Jahres über, häufiger am Ufer der Weſt⸗ 


) Retzius fauna Suecica, p. 121. 


) Die folgende Vertheilung erſt durch den Verfaſſer vollkommen 

bekannt gewordener Sumpfvögel unter die Gattungen nume- 
nius, tringa, totanus und limosa, welche Briſſon, Bechſtein 
und Leisler (Nachtraͤge zu Bechſteins Naturgeſchichte Deutfch- 
lands, 2tes Heft, S. 126.) vorbereitet, entſpricht fo ſehr der 

Natur, daß fie dem Beobachter dieſer Voͤgel im Freien nnd 
dem bloßen Syſtematiker auf gleiche Weiſe anſprechen muß. Auf 
ganz ähnliche Weiſe ſonderte Herr Nilfon in dem noch nicht er: 
ſchienenen zten Theile feiner ornithologia suecica, deſſen 
Durchſicht ich feiner frenndſchaftlichen Mittheilung verdanke, be— 
vor ihm noch das Temminckſche Werk bekannt geworden, eine 
Uebereinſtimmung, welche zn merkwuͤrdig, als daß ich ve hier 
mit Stillſchweigen uͤbergehen koͤnnte. 


— 106 — 


fee und auf nicht weit von berfelben entlegenen Heiden, 
woſelbſt er einzeln brütet. — Nach meinen Beobachtungen 
im Norden beſteht dort die Nahrung des großen Brachvo- 
gels im Herbſte ausſchließlich aus Heidelbeeren (vaccinium 
myrtillus). 


* 


2. Numenius phaeopus, der Regenbrach⸗ J 

vogel ) 
auf der Fruͤhlingswanderung im Mai und Juni, auf der 
im Herbſte im Auguſt, September und October nicht ſelten, 
aber doch weniger haͤufig, als der vorher beſchriebene am 
Seeſtrande. Bräter in Norwegen nicht an der Seekuͤſte, 
wie die groͤßere Art, ſondern im Innern der Fiorde. Die 
braunen Kopfſtreifen finden ſich bei jungen Voͤgeln ſchon 
vor der erſten Mauſer und koͤnnen als Unterſcheidungsmerk⸗ 
mahl der Art dienen. 1 


62. Gattung: Tring a, Strandläufer.“) 


Erſte Abtheilung: Die vordern Zehen voͤllig 
getrennt. 


10 Tringa subarquata, der rothbaͤuchige 
Strandläufer 


zeigt ſich am Meerufer ſowohl der Oſt- als Weſtſee. Die f 


) Cuvier regne animal, T. I p. 485 verſetzt den Regenbrach⸗ 
vogel in eine andere Unterabtheilung des Geſchlechts Scolopax, 
davon ausgehend, daß der Schnabel deſſelben bis gegen das 

Ende hin gefurcht, einem Unterſcheidungsmerkmahl, welches in: 
deß nicht erheblich genug zwei ſich uͤbrigens ſo ahnliche Voͤgel 
zu trennen. Lebensweiſe, Geſtalt, Gefieder, Stimme, ja der 
Schnabel ſelbſt zeigen, daß die Natur, wie ſo oft der Fall, bei 
dem Regenbrachvogel eine und dieſelbe Bildung in kleinerer 
Form wiederholt. 1 

**) Eben daſelbſt find die, die erſte Abtheilung der Temminckſchen 


* 


— 


* 


— 107- — 


alten Vögel auf der Wanderung nach Süden begriffen, be: 
finden ſich ſchon im Anfange Auguſts in der Mauſer, und 
die hervorſchießenden grauen Federn des Winterkleides fan⸗ 


gen an die roſtfarbigen und ſchwaͤrzlichen des Sommerklei⸗ 


des zu verdraͤngen. Junge Voͤgel habe ich nicht vor dem 
September angetroffen, und in dem Magen geſchoſſener 
Exemplare außer Kieſeln nur zarte Keime von Conferven, 
welche am Meeresufer wachſen. 


2. Tringa variabilis, der veräubezliäe 
Strandläufer 4 


findet ſich an denſelben Orten mit den vorbenannten und in 
viel groͤßerer Anzahl, auch auf dem Zuge an den Ufern der 
Landſeen. Die Art iſt eine der an Individuen reichſten, 
und einzelne Haufen uͤberwintern an der weſtlichen Kuͤſte, 
wo ſie ſich bei der Ebbe weiter nach der See zu begeben, 
und bei der Flut mit dem Saume des Waſſers dem Lande 
näher ruͤcken. Alle vom November bis April erhaltenen 
Exemplare fand ich im grauen Winterkleide, die in der 
Bruͤtezeit geſchoſſenen aber nur zum Theil im reinen hoch⸗ 
zeitlichen Gewande. Auf der Bruſt und dem Unterleibe zei⸗ 
gen ſich meiſtens weiß- und graugebaͤnderte Federn unter 
den kohlſchwarzen, die wohl nur den ganz alten Voͤgeln aus⸗ 


ſchließlich eigen ſind. Die Periode der Mauſer iſt uͤbrigens 


Gattung tringa bildenden Strandvoͤgel in die beiden Gattun— 

gen Calidris und Pelidua gebrucht, denen die von machetes, 
limosa, falcinellus, arenaria, phalaropus u. f. w. als 
Unterabtheilungen der Hauptabtheilung, Schnepfe an die Seite 
geſetzt ſind. Welche einzelne Tringen unter dieſe Abtheilungen 
gehoͤren, iſt dabei nicht angegeben, die Eintheilung ſelbſt aber 
unnöthig und wohl deshalb verwerflich, weil nur die Temminck— 

ſche Gattung tringa oder die Gattungen pelidua, calidris 
und machetes vereint einen wirklichen Gegenſatz zu den übris 
gen Gruppen der Schnepfen des Herrn Cuvier bilden. 


nicht bei den einzelnen Voͤgeln gleichzeitig und daher find 
ſowohl im Herbſt als Fruͤhling an einem und demſelben 
Tage geſchoſſene Individuen oft auffallend verſchieden. 

Flüge des veraͤnderlichen Strandlaͤufers, welche ich in 
der Mitte Junius und zu andern Jahreszeiten auf den 
Watten (zur Flutzeit uͤberſtroͤmten Niederungen) am Aus⸗ 
fluſſe der Elbe zu beobachten Gelegenheit hatte, beſtanden 
leicht aus 5 — 6000 Stuͤck, und gewaͤhren durch ihre 
mannichfaltigen Schwenkungen in der Luft ein unterhaltens 
des Schauſpiel. Wenn ſich ein ſolcher Zug vom Boden er⸗ 
hebt, glaubt man in groͤßerer Entfernung einen aufſteigen⸗ 
den Rauch zu bemerken. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß 
ſolche Schaaren, welche ſich nicht leicht nahe kommen laſſen, 
dahingegen einzelne wenig ſcheu ſind, auch in Geſellſchaft 
bruͤten, welches mir Strandbewohner verſichert. Die Eier 
einzeln bruͤtender Paͤrchen 2 — 4 an der Zahl, den Kie— 
bitzeiern an Farbe aͤhnlich, aber birnfoͤrmiger geſtaltet fand 
ich verſchiedentlich in einer Vertiefung im Graſe auf ſalzi⸗ 
gen Wieſen, am Ausfluſſe der Elbe und in der ſogenann⸗ 
ten Probſtei, unweit Kiel. Viele Paͤrchen niſten auf den 
Inſeln an der Weſtkuͤſte von Schleswig auch auf Saltholm 
unweit Copenhagen. Im Magen geoͤffneter Exemplare habe 
ich weder Inſecten noch Wuͤrmer, ſondern Vegetabilien und 
Kies gefunden. 


3. Tringa Temminckii, der Temminckſche u 


Strandläufer. 


Diefer erſt neuerdings bekanntgewordene Strandlaͤufer 
iſt nichts weniger als ſelten und bruͤtet auf der Inſel Pel⸗ 
worm in feuchten Niederungen mit dem vorigen. Auf dem 
Zuge geſchoſſene Exemplare habe ich im Mai und Septem⸗ 
ber erhalten. Die Verſchiedenheit des vom Herrn Leisler 
richtig beſchriebenen Sommerkleides von dem Winterkleide 
iſt weniger auffallend als bei den uͤbrigen Arten. 


— 109 — 


4. Tringa minuta, der kleine Strandläufer 


kommt an denſelben Orten mit den vorbenannten Arten 
vor. Auch im Magen des kleinen und des Temminckſchen 
Strandlaͤufers habe ich nur Kies und kleine vegetabiliſche 
Partikeln entdecken koͤnnen. Wo er niſtet iſt mir bis jetzt 
unbekannt. 8 


5. Trin ga cinerea, der Canutsſtrandläufer 


iſt häufig auf dem Herbſtſtriche an den Kuͤſten der Oſtſee, 
den die alten Voͤgel ſchon im Juli und im Uebergange vom 
Sommerkleide zum Winterkleide eroͤffnen, und die jungen 

im Anfange des Septembers beſchließen. Letztere finden ſich 
beſonders haͤufig am Strande auf Fuͤhnen, Laaland und 
den benachbarten Inſeln ein, gegen die ſonſtige Gewohnheit 
der Strandlaͤufer auch an ſolchen Ufern, welche mit Kies 
bedeckt. In dortiger Gegend fand ich in den Maͤgen ge— 
ſchoſſener Exemplare zur Gattung der Neriten gehoͤrige 
kleine Schnecken, bei andern Conferven. Am Ende Mai's 
ſah ich auf den Inſeln Suͤderog und Pellworm Schaaren 
alter Voͤgel im Sommerkleide, welche auf der Wanderung 

begriffen und ganz außerordentlich fett waren. 


Hier iſt einzuſchalten: 


6. Tringa maritima, der Klippenſtrand⸗ 
läufer. 


Tringa striata. Gmel Lin. 
Tringa maritima. Ström. Act. Nidros. 3. p. 440. 
Tringa arenaria. Cuvier ]. c.? 


Fabricius Fauna Groenlandica, pag. 107 und 
die dortigen Citate. 


Mohr Forſoͤg til an Islandſk Naturhitorie, S. 45. 


Retzii fauna Suecica, pag. 182. 


Ein Vogel, der im hohen Norden den Winter über aushaͤlt, 
und nur in der . die dortigen Kuͤſten 
verlaͤßt. 

Schnabel etwas nach unten gebogen, die Naͤgel an 
den Fußzehen, beſonders der an der Hinterzehe ſtark ges 
kruͤmmt. Laͤnge des Tarſus 9 Linien. Der Unterleib vor⸗ 
zugsweiſe vor dem aller übrigen Strandlaͤufer ſtark befie- 
dert. An der Schnabelwurzel eine Art von ſchmaler Wachs— 
haut. Länge 7 — 83 Zoll. — Sommerkleid: Kopf, Hals, 
Nacken und oberer Theil der Bruſt ſchwarzbraun; der untere 
nebſt den Seiten, Bauch und After weiß- und graugeſtri⸗ 
chelt; Ruͤcken, Schwanz und Fluͤgel ſchwarzbraun, erſterer 
mit violettem Schimmer. Einzelne Ruͤckenfedern haben hell⸗ 
roſtfarbige Spitzen; Schnabelwurzel und Fuͤße ockergelb. 
Im Winter erſcheinen die obern Theile grau, die Seiten 
geſtrichelt, der Bauch weiß. 

Der Klippenſtrandlaͤufer, der ſich im Winter nach der 
Inſel Fuͤhnen und weiter ſuͤdlich verfliegt, iſt gewiß oft mit 
dem Canutsſtrandlaͤufer im Winterkleide verwechſelt. Er iſt, 
fo viel bekannt, der einzige feiner Gattung, welcher die are⸗ 
tiſche Zone in den Wintermonaten nicht verläßt und das 
klippige Seeufer bewohnt, wobei ihm feine krummen Nägel 
dazu dienen, ſich an den Seegewaͤchſen, welche die Felſen 
bekleiden, Halt zu verſchaffen. 

Nach Fabricius niſtet er in Groͤnland am ufer der 
Seen und des Meeres und legt 4 — 6 zugeſpitzte gefleckte 
Eier. 

Die Nahrung beſteht aus kleinen Muſcheln und 
Schnecken.) 


) Der Name Tringa maritima, welchen Stroͤm den Klippen: 
ſtrandlaͤufer gegeben, iſt in ſofern unpaſſend, als die uͤbrigen“ 


— 111 — 


Zweite bella gg Die mittele Zehe mit 
4 der aͤußern durch eine Haut verbunden. 


7. Mrinea pugnax, der Stesitkoandläufer 


nich ſelten auf dem Zuge im Herbſt und Frühling in Ge⸗ 
4 ſellſchaft anderer Gattungsverwandten. Bruͤtet unter andern 
an grasreichen Plaͤtzen am Ausfluſſe des Elbſtroms befon- 
ders häufig bei den Inſeln Sylt und Amrom. Streitſtrand⸗ 
llaͤufer im Herbſtkleide findet man in den naturhiſtoriſchen 
Cabineten oft mit den verſchiedenartigſten Namen be⸗ 
zeichnet. ö 


63. Gattung: Totanus, Waſſerlaͤufer. “) 


1. Totanus fuscus, der e 
ferläufer 


Totanus calidris, der olivenbraune 
Waſſerlaͤufer 


brütet einzeln in allen größern Moͤren und Suͤmpfen, haͤu⸗ 
ſiger an der Oſt- und Weſtſee in grasreichen Niederungen. 


Strandlaͤufer ſich ebenfalls am Meeresufer aufhalten. Ich 
habe denſelben aber lieber beibehalten, als auch meinerſeits zur 
9 bs; Vervielfältigung der Namen beitragen wollen. Herr Stroͤm iſt 
„ übrigens der erſte, welcher die Art gehoͤrig beſchrieben, freilich 
ohne Rückſi icht auf das vom . 0 ſo ſehr ene Win⸗ 
terkleid. ü 
) Auch bei Cuvier bilden die in eine Unterabtheilung der Gat⸗ 

tung Scolopax vereinigten Waſſerlaͤufer eine Untergattung, 
aber unter den Arten findet ſich eine, der Totanus fuscus, 
N * doppelt aufgeführt, 


An der nordiſchen Kuͤſte findet er ſich noch unter dem 7often 
Grade noͤrdlicher Breite. In den Maͤgen aller von mir ge- 
ſchoſſenen Exemplare habe ich vegetabiliſche Theile und Kies 
vorgefunden. 


2 Totanus stagnatilis, der Teichwaſſer⸗ 
laͤufer. 


4. Totanus ochropus, der punktirte Waſſer⸗ 
laͤuf er. 


Nicht haͤufig an den Ufern der Seen und Teiche. 


5. Totanus glareola, der Waldwaſſerlaͤufer 


niſtet einzeln auf den holſteiniſchen Heiden, und legt 4 ge⸗ 


fleckte Eier in einer Vertiefung im Boden, die man gemei⸗ 1 


niglich am Ufer der Gewaͤſſer findet. Die Art ſcheint uͤber⸗ 

haupt nicht zahlreich. 

6. Totanus macularia, der gefleckte Waſ⸗ 
ferläufer. 


7. Tota nus hypoleucus, der trillernde Waf- 
ferläufer 


iſt ſowohl im Innern des Landes als an den Kuͤſten auf 


dem Zuge im April, Mai, September und October haͤufig. 


8. Totanus glottis, der grunfüßige Waſſer⸗ 
laͤufer 


erſcheint im September einzeln am Oſtſeeſtrande, häufiger 


in den Elbgegenden. In den Maͤgen geſchoſſener Exem⸗ 
plare habe ich nichts als Schlamm und Kies unterſcheiden 
koͤnnen. ) 


*) Leisler Nachtraͤge zu Bechſteins Naturgeſchichte Deutſchlands, 
Heft 2, S. 232, würde den gruͤnfuͤßigen Waſſerlaͤufer gewiß 


1 „ = 2 . 


— 113 — 


64. Gattung: Limosa, Sumpfläufer. 


Sumpfläufer 


iſt wirklich der Islaͤnder jadreera. In Seer und Hol⸗ 
in habe ich ihn 005 beef, 1 


. Limo sa rufe, der roſtbraune Samt. 


en: laͤuf er, a 
7 


deſſen Erſcheinung ſonſt Überall zu den Seltenheiten gehör 
iſt im Juli, Auguſt und September an der Kuͤſte der Oſtſee 
auf grasreichen Plaͤtzen ziemlich haͤufig. Die alten Voͤgel 
erſcheinen im Uebergange des Sommerkleides zum Winter⸗ 
kleide zuerſt, und ſchon im Julius erhaͤlt man kein Exem⸗ 

5 auf deſſen Untertheilen ſich das Roſtbraun in völliger 
Reinheit fände. = jungen Vögel beſchließen den Zug. 


; 
. Li mos melanura, der ſchwarzſchwaͤnzige 
2 
m 


2 aivogel und Gelbbruſt ſehr bekannt und erſcheint auf dem 
Fruhlingsſtriche gegen das Ende Mai's in Flügen von Tau: 


her ſehr ſpaͤt im Jahre brüten und nicht lange an den Bruͤ⸗ 
teplaͤtzen verweilen muͤſſen. Auf den Inſeln Pelworm, Am⸗ 
rom und Sylt ſah ich fie in ſolcher Anzahl, daß der Sees 
ſtrand ſtellenweiſe von ihnen bedeckt und gefärbt, bei hoher 
Fluth auf grasreichen Plaͤtzen oder kleinen Erhöhungen, bei 
öbfließendem Waſſer und beim Eintritt der Fluth am Ge: 
ſtade, wobei fie ſich bis unter den Bauch in das Waſſer be⸗ 
gaben und den Sandwürmern (Arenicola Iumbricoides) 
N, flauetten, welche die meilenweiten Niederungen jener Ge⸗ 
gend, die nur zur Fluthzeit unter Waſſer ſtehen, in uner⸗ 


nicht mit dem Teichwaſſerlaͤufer von den übrigen abgeſondert 
sen, wenn er letzterer anderweitig als auf dem Striche zu be⸗ 
obachten Gelegenheit gehabt Hätte. 

9 Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. 8 


— 1.14 — 


meßlicher Anzahl bewohnen. Durch den Genuß derſelben 

werden ſie ſo fett, als die Pfuhlſchnepfen im Herbſte, ja 

Fettklumpen ahnlich; find aber demunerachtet fo ſcheu, wie 

wenig andere Voͤgel. Beim Auffliegen laſſen ſie ein me⸗ 

ckerndes Wett, Wett, Wett, mit pfeifenden, nicht unange⸗ 

nehm klingenden Toͤnen vermiſcht, hoͤren. Da ſich unter 
24 geſchoſſenen Exemplaren nur ein Weibchen befand, iſt 

zu vermuthen, daß die Maͤnnchen von letztern abgeſondert 
ſtreichen. Im Auguſt und September ſollen alte und junge 

Voͤgel dieſelben Plaͤtze an der Weſtkuͤſte nicht weniger zahl⸗ 

reich beſuchen. Im Magen der in dieſen Monaten geſchoſſe⸗ 
nen Exemplare, habe ich nur Steine und zarte Keime von 

Vegetabilien (kucus und conferva) angetroffen. 


5. Limosa Meeri, der Meyerſche Sumpf: 
laͤuf er. 


Ich erhielt Exemplare ſowohl vom Ufer der Oft: als 
Weſtſee, wo dieſe ausgemacht verſchiedene Art in Geſellſchaft 
der vorigen erſcheint. Nach Ausweiſung im Junius ge⸗ 
ſchoſſener Exemplare iſt das Sommerkleid nicht ſehr vom 
Winterkleide verſchieden, und Bruſt und Unterleib haben nur 
einen roſtfarbigen Anflug. Nahrung und Lebensweiſe ſcheint 
der Meyerſche Sumpflaͤufer mit dem vorigen gemein zu ha- 
ben. Ueber die Fortpflanzung beider habe ich nichts in Erz 
ſahrung bringen koͤnnen. Aller Wahrſcheinlichkeit zufolge 
wandern ſie nicht weit noͤrdlich. f 


65. Gattung: Scolopax, Schnepfe. 


1. Scolopaz rusticola, die Waldſchnepfe 


ſtreicht nicht nur im Herbſt und Fruͤhling durch, ſondern 
niſtet auch hin und wieder in den groͤßern Holzungen auf 
der Erde und Baumſtuͤmpfen. Aus dem Umftande, daß 


— 


die Reiſe ermuͤdet, ſelbſt an ſolchen Plaͤtzen niederlaſſen, die 
völlig vom Gebuͤſch entbloͤßt find, möchte man ſchließen, daß 
0 ſie bei ihren periodiſchen Wanderungen einen anhaltenden 
Gebrauch von ihren Fluͤgeln machen Auf der Inſel Helgo⸗ 
land ſollen fie gleich den Wachteln an der Kuͤſte der mittel: 
Aländiſchen See völlig ermattet ankommen, und ſolche Vögel 
habe auch ich auf deu: Hüfte. des feſten Landes angetroffen, 
die dann eine Beute der mit ihnen ſtreichenden Raubvoͤgel 
werden. Daß die Schnepfen demunerachtet eines anhalten 
den Fluges faͤhig ſind; beweiſet ein Exemplar, welches auf 
einem zum Wallſiſchfang ausgeruͤſteten Schiffe im Jahre 
18618 in hoher Breite in offener See gefangen wurde. 
2. Seolopa& media, die pfuhlſchnepfe 


. 
* ö 
die Schnepfen ſich an der Weſtkuͤſte, wie es ſcheint, durch 


N niſtet in den Herzogthüͤmern, und ich habe verſchiedentlich 
1 bruͤtende Paͤrchen in den Moͤren angetroffen. Ein Exemplar 
der Pfuhlſchnepfe aus Braſilien war der Eutopaͤiſchen durch⸗ 
aus Ähnlich. 

a 3. Scolopax gallinago, die Heerfhnepfe. 
In Braſilien iſt das Gefieder der Heerſchnepfe durch⸗ 
aus daſſelbe. ö a 


F 4. Scolopaxz gallinula, die Haarſchnepfe 


beſucht mit der vorigen auf dem Striche nicht nur die 
Suͤmpfe, ſondern auch den Seeſtrand. Die Art iſt zahlrei⸗ 
cher als die Pfuhlſchnepfe, indeß auch hier ungleich ſeltener 
als die Heerſchnepfe. . BR 0% 
Die Unterſuchung, welches die Nahrungsmittel der 
Schnepfen ſeyen, iſt noch ſchwieriger als bei den Strand: 
fern und andern verwandten Gattungen, weil ſie wenig 
8 * b 


— 116 — 


conſiſtente und uͤberaus kleine Partikeln verſchlingen. Ich 
habe hinſichtlich en nichts Beſtimmtes ausmitteln 
können. 


66. Gattung: Rallus, Ralle. 
| 2 Rallus aquaticus, die Waſſerralle 


rr 1 oft, an Seen und Teichen vor. 


67. Gattung: ‚Gallinula, Rohrhuhn. 
1. Abtheilung⸗ Ohne Stirnhaut. 
1. Gal linula ere, der Wachtelkönig 


wandert weit nach dem Norden und findet ſich namentlich 
in der Provinz Helgeland in Norwegen, welches die Beob⸗ 
achtungen des Verfaſſers beſtaͤtigt, in einzelnen Jahren ſehr 
Häufig, in andern gar nicht *) felten in ER und Hol- 
ſtein. Ungleich häufiger ift | 


. Gallinula Pporzana, das punktirte Rohr⸗ 
huhn 
und namentlich am Moorſee bei Kiel, auf der Schwentine 


und an der Weſtkuͤſte an mit Schilf bewachſenen Niederun⸗ 
gen von mir beobachtet. 


3. Gallinula pusilla, das kleine Rohr⸗ 
huhn. 


Unter dieſem Namen ſind nach neuern Beobachtungen 
des Verfaſſers bisher zwei Arten beſchrieben, von denen mir 


*) Gmelin traf ihn im Junius 1740 am Fluſſe Actan in Siberien 
ſehr Häufig. Reiſe durch Siherien, Thl. 3, S. 593. 


— 117 — 


1 nur ein e der geößern in hieſiger Gegend zu 1 
. ae ge iſt. 


ö Fer 2. Abtheilung mit einer Stienhaut 


0 14 NBallinula chloropus, das grünfüßige 
y Rohrhuhn. 


Pier ziemlich allgemein beklhmten Vogel habe ich 
hin und wieder auf Teichen in den Herzogthuͤmern angetrof⸗ 
be, indeß ſeltener als in Me Weka 


12. Ordnung: F RFR Lappenfäßer. 
Br; 1. Abtheilung. Bl 

68. Gattung: Fulica, Waſſerhuhn. 
A 1. Fulica atra, das ſchwarze Wafferhuhn. | 


Selten an der Weſtküſte von Schleswig und Holſtein, un⸗ 
gemein häufig auf allen Seen und Teichen an der Oſtkuͤſte 
und im Innern des Landes, oft in unmittelbarer Naͤhe der 
Wohnungen. Es iſt zu vermuthen, daß die Waſſerhuͤhner, 

velche ſi ch in hieſiger Gegend in den letzten Tagen des Maͤrz 
wieder auf ihren Bruͤteplaͤtzen einzufinden pflegen, ihren 
Zug nach Süden über das fefte Land nehmen, weil man fie 
ſchon fruͤh im Winter haufenweiſe auf den Seen Oberita— 
liens angetroffen. In ſolche Haufen vereinigt fand ich ſie 
auch auf unſern Gewaͤſſern im Herbſt und Fruͤhlinge, na⸗ 
mentlich im April 18 14, als das Eis auf den Teichen die 
zelnen Paare verhinderte, ſich auf letztere zu begeben, 
wie die Eiderenten außer der Fortpflanzungsperiode auffal⸗ 
j lend ſcheu und ſtets in groͤßerer Entfernung von den Ufern. 
dem Zuge ſelbſt muͤſſen fie ſich über den Bereich des 


— 118 — 


menſchlichen Auges begeben und ihre Reiſe, ohne ſich irgend⸗ 
wo auszuruhen, vollenden. In den Maͤgen vieler Exempla⸗ 
ren habe ich meiſtens Schlamm, ſeltener vegetabiliſche Theile 
angetroffen, und vermuthe bloß, daß ſich die Art hauptſaͤch⸗ 
4 vom Laiche der Fiſche und Reptilien naͤhre. 


6% Gattung; e ee Waſſertreter. 


13 Burn. hyperboreus, der roſthalſige 
Waſſertreter. 


Ein Exemplar, wahrſcheinlich ein junger Vogel, wurde 
vor einigen Jahren im Herbſte am Ausfluſſe der Schlei ge⸗ 
ſchoſſen. Mit dem Verfaſſer, welcher die Seeufer als Wohn⸗ 
platz der Art angiebt, ſtehn übrigens andere Schriftſteller 

Fabric, fauna grönland., pag. 110. 

Mohr forsög til en islansk Natuthiſtorie, p. 45. 
im Widerſpruch, und man findet ſie dort wohl nur auf der 
Wanderung, und zur Brutzeit, wie andere Strandvögel an 
ſuͤßen Waſſern im Innern der noͤrdlichſten Länder Europa's. 


2. Phalaropus platyrynechos, der platt» 
ſchnaͤbliche Waſſertreter. 5 


70. Gattung: Podiceps, Steißfuß. 


1% Podiceps eristatus, der gehäubte Steiß⸗ 

n 
ſin det ſich in den Sommermonaten auf allen Landſeen, ſelbſt 
auf ſolchen, deren Ufer nicht mit Schilf bewachſen ſind, in 
ſolcher Menge, daß ich namentlich vom Weſtenſee unweit 
Kiel im Mai 1815 gegen 70 an einem Tage geſam⸗ 


N melte Eier erhielt. In diefem und eaten Monate ſtel⸗ 
len letztern die Rabenkraͤhen, um ihre Jungen damit zu fuͤt⸗ 


tern, ſo ſehr nach, daß die meiſten bruͤtenden Paare ihre 


Brut erſt im folgenden Monate vollenden. Die jungen Voͤ⸗ 
gel werden anfaͤnglich von den Alten auf dem Ruͤcken ge⸗ 
| tragen, welches allen Steißfuͤßen eigenthuͤmlich iſt, und 


find oft, wenn jene fortziehen, noch nicht zu fliegen vermoͤ⸗ 
gend. Dergleichen junge Voͤgel trifft man im Winter oft 
häufig auf offener See außen von der Kieler Foͤrde an, wo 
ſie die ſtrengſte Kaͤlte ertragen. Federn werden vom gehaͤub⸗ 


ten Steißfuß in ſolcher Menge verſchluckt, daß man ſie fuͤr 


ein weſentliches Beduͤrfniß fuͤr ihn zur Verdauung halten 


muß, und werden wahrſcheinlich das ganze Jahr uͤber ſtets 
aufs neue producirt. Im Jahr 1812 fand ich in feinem 
Magen nur Maikaͤfer, ſonſt die Euren größerer Libellen, 
niemals aber Fiſche. 


1 2. Podiceps rubricollis, der graukehlige 


Ri Steißfuß 
iſt auf kleinern ſtehenden Gewaͤſſern nicht weniger Häufig, 
als der Gehaͤubte auf den Landſeen, und die Larven größe: 
rer Libellen (Aeshna) ſcheinen ſeine ausſchließliche Nah⸗ 
rung. Nach meinen Beobachtungen unterſcheidet ſich das 
Maͤnnchen vom Weibchen durch graue Flecke auf dem ſilber⸗ 
weißen Grunde der Bruſt und Seiten. In der Paarungs⸗ 


zeit wird dieſer Steißfuß der Nachbarſchaft der Bruͤteplaͤtze 


durch ein dem Quiken der Schweine aͤhnliches unaufhoͤrlich 


5 
7 
= 
5 


wiederholtes Geſchrei laͤſtig. 


3. Podiceps cornutus, der gehörnte Steiß⸗ 
fuß 

bie dem hoͤhern Norden an, welches durch im Spaͤtherbſte 

auf dem Rhein und an andern Orten geſchoſſene Exemplare 


beſlaͤtigt wird, bruͤtet in Island auf dem Myvata, 


Mohr 1 til en islansk Naturhiſtorie, pag. 59. ö 
Tab. II. 
in Norwegen, und iſt gewiß in Lappland nicht weniger haͤu⸗ 
fig. Selbſt bruͤtende Paare ſind nicht ſtets mit den verlaͤn⸗ 
gerten Kopffedern geſchmuͤckt. Die Eier fand ich von ver⸗ 
haͤltnißmaͤßiger Größe und denen des geoͤhrten Steißfußes 
überaus ähnlich. 


4. Podiceps auritus, ber geöhrte Steißfuß 


iſt ebenfalls haͤufig und bewohnt groͤßere dicht mit Rohr be⸗ 
wachſene Teiche. Das alte Maͤnnchen unterſcheidet ſich von 
dem Weibchen durch ein reineres Schwarz auf der Bruſt, 
und durch ſehr lange zerſchliſſene Kopffedern, welche noch be⸗ 
deutend uͤber die uͤbrigen der Haube hervorſtehn. Die Eier, 
meiſtens vier an der Zahl, fand ich oft auf einer Unterlage 
von verfaulten Waſſerpflanzen halb unter die Waſſerſlaͤche 
verſenkt. 


5. Podiceps minor, bet kleine Steißfuß 


gehoͤrt mehr ſuͤdlichern Gegenden an, und 5 ſeltener als die 
größern Arten. 


15. Ordnung: Palmiped es, Schwimm voͤgel. 
71. Gattung: Ster na, Seeſchwalbe. 


1. Ster na caspia, die kaspiſche Seeſchwalbe. 


Den Citaten des Verfaſſers muͤſſen noch beigefuͤgt 
werden: 


Neue ſchwed. Abhandl. deutſche Ueberſetzung, Bd. 3, 
©. 221 


— 
Ze! 


Buffon's Naturgeſchichte der Voͤgel, uͤberſetzt und mit 
Anmerkungen verſehen von St. C. Otto, Bd. 31, 
St. 65. 5 

zuſolge deren ſich die kaspiſche Seeſchwalbe, namentlich auf 
der Inſel Stuͤbben in groͤßerer Anzahl, und auf den Schee⸗ 
ren von Vermdo an der ſchwediſchen Kuͤſte einzeln findet. 
Nach zuverlaͤſſigen Nachrichten ſieht man ſie auch auf den 
Kuͤſten der Inſel Fuͤhnen, und einzelne Exemplare wurden 
auf der Schlei bei Schleswig im Spaͤtſommer geſchoſſen. 
Auf der noͤrdlichen Spitze, der ſich auf der Weſtſeite der 
Inſel Sylt hinziehenden Sandduͤnen, traf ich ſie in den 
erſten Tagen des Junius 18 19 bruͤtend in einer Schaar 
von ungefähr 200 Paaren vereinigt, welche im vorigen 
Jahre doppelt ſo ſtark geweſen ſeyn ſoll. Durch die rauhe 
kreiſchende Stimme, ſchließt ſich dieſer ſchoͤne Vogel den Rei— 
hern, durch die Form des Schnabels, namentlich dem Nacht- 
reiher, durch den Schlag der maͤchtigen Fluͤgel den Seeraben 
4 an, wenn dieſe fiſchend über dem Waſſer ſchweben. Maͤnn⸗ 
chen und Weibchen ſind einander voͤllig aͤhnlich, und bei bei⸗ 
den iſt der ſchoͤne rothe Schnabel an der Spitze dunkel horn⸗ 
farben, die ſchwarze Kopfplatte gruͤnſchillernd, und die 
Schwungfedern zweiter Ordnung, erſcheinen auf der innern 
Seite ſchwaͤrzlich. Sie vertheidigen ihre Brut mit der der 
Gattung Seeſchwalbe angebornen Hartnädigkeit, find aber 
ens ſcheu und vorſichtig. Ich traf ſie in Geſellſchaft 
der Kentiſchen Seeſchwalbe auf junge Heeringe herabſchie⸗ 
ßend, an deren ſilberweiße Schuppen die Spitzen der 
Schwungfedern (niveo rore quasi candicantes Pall.) er- 
innern. Die Eier der Schaar lagen unmittelbar nebenein— 
ander, übertreffen die der gemeine Ente an Größe, und 

ſind auf gruͤnlichweißem Grunde hellbraun punktirt. *) 


I Sn ber Organisation der innern Theile iſt die Kaspiſche Sees 
ſchwalbe den übrigen Gattungs verwandten uͤberaus aͤhnlich. Die 


a 


2. Sterna cantiaca, die Kentiſche See⸗ 
ſchwalbe 


gehört, wie die Kaspiſche, der offenen See an. An der Oft: 
kuͤſte fand ich fie nicht, aber einzeln hat man fie in Gefells 
ſchaft der Lachmeven (Larus ridibundus) auf der ſoge⸗ 
nannten Meveninſel bei Schleswig angetroffen. Auf der 
Weſtkuͤſte zeichnet ſich das Eiland Norderog in den Som: 
mermonaten als ein Sammelplatz vieler tauſend Paare aus, 
welche die umliegende Gegend in allen Richtungen durchſtrei⸗ 
fen. Die Menge dieſer Vögel iſt fo groß, daß das Geſtade 


Luftröhre ſteigt ohne ſich zu erweiteru vor dem Schlunde hinab, 
und theilt ſich unmittelbar uͤber den Herzen in die gewoͤhnlichen 
zwei Aeſte. Die Speiſeroͤhre erweitert ſich einen Zoll und einige 
Linien hinter dem Schlunde, und geht allmaͤhlig in den Vorma⸗ 
gen über, dieſer auf gleiche Weiſe in den eigentlichen Magen. 
Nur da, wo letzterer anfaͤngt, fand ich die gewöhnlichen Laͤngs— 
falten unterbrochen, und von dieſem Abſatze an wird die Haut 
merklich dicker. Die Druͤſen im Vormagen fand ich nicht ſehr 
in die Augen fallend, den Magen auch verhaͤltnißmaͤßig musku⸗ 
loͤſer als bei der Kentiſchen Seeſchwalbe, die innere Haut im 
Magen orangegelb, hart und rauh anzufuͤhlen, in zwei linien⸗ 
breite Laͤngsſtreifen abgetheilt, welche ein tiefer Queereinſchnitt 
(den ich bei der Kentiſchen und ſchwarzgrauen Seeſchwalbe nicht 
ſah) unterbricht, das Herz verhaͤltnißmaͤßig klein, die Leber des- 
gleichen, den rechten Lappen nicht viel größer als den linken, 
und beide, da, wo fie den Magen bedecken, mit ſchwachen Ein⸗ 
ſchnitten verſehen. Die Länge des Magens betrug 2 Zoll 7 Li⸗ 
nien pariſ. Mi: (bei der Kentiſchen 1 Zoll 9 Linien und bei 
der ſchwarzgrauen 1 Zoll 1 Linie). Die Laͤnge der Gedaͤrme 
vom Magen bis zur Cloacke 3 Fuß 1 Zoll 4 Linien (bei der 
Kentiſchen 1 Fuß 11 Zoll 9 Linien); die Entfernung der Blind⸗ 

daͤrme, von denen indeß bloß Rudimente vorhanden, von der 
Cloake 1 Zoll 7 Linien. Der Magen ſelbſt enthielt einen gro: 
ßen Vorrath von Fiſchgraͤten und unter dieſen halb verdauete 
Ruͤckenwirbel von beträchtlicher Größe und Härte, 


Far ga; — 
der Inſel den Votuͤberſegelnden 5 in der Entfernung von 
einer Meile weiß erſcheint, und die auffliegenden einander 
faſt mit den Fluͤgelſpitzen beruͤhren. Die Eier liegen ſo 
dicht neben einander, daß es ſchwer haͤlt, ohne mehrere zu 
zertreten, zwiſchen ihnen fortzuſchreiten, und die alten Voͤgel 
ſind alsdann ſo wenig vorſichtig, daß ſie mit Stoͤcken er⸗ 
ſchlagen werden koͤnnen. Auf der See iſt die Kentiſche See: 
ſchwalbe dagegen auffallend ſcheu, und im Fluge durch die 
glaͤnzend grauweißen Schwingen und den laͤngern Hals von 
der gemeinen zu unterſcheiden. Ihre Stimme iſt ein 
kreiſchendes Kaͤrick, und wie unter den Inſecten die Ameiſen 
ſich nur auf beſtimmten Bahnen, eine der andern folgend, 
von ihrem Haufen entfernen und dahin zuruͤckkehren, be— 
haupten die von dem gemeinſchaftlichen Sammelplage ab: 
ſtreifenden Paare auf dem Hin- und Ruͤckwege eine und 
1 dieſelbe Richtung, muthmaßlich die grade Linie zwiſchen 
N dem Bruͤteplatze und den Untiefen, auf denen ſie zur Gar— 
tung der Heringe (Clupea) gehörenden kleinen Fiſchen nach- 
1 ſtellen. Hals, Bruſt und Unterleib haben bei alten Maͤnn⸗ 

chen einen ſchoͤnen weinroͤthlichen Anflug. Eine kleinere Co⸗ 
lonie, als die auf der Inſel Norderog, traf ich auf den Au: 
ßerſten Watten ſuͤdweſtlich von der Inſel Amrom, eine dritte 
auf den noͤrdlichſten Sandduͤnen der Inſel Sylt, welche ihre 
Eier auf dem nackten Sande der See fo nahe gelegt hat— 
ten, daß die Fluth ſie des Tags vorher weggeſpuͤlt. Sie 
übertreffen die der gemeinen Seeſchwalbe in der Größe, und 
weichen wie dieſe in der Farbe auffallend von einander ab. 


. 3. Sterna hirundo, die gemeine Seeſchwalbe 


mit oft 8 Zoll langen aͤußerſten Schwanzfedern. An den 
Geſtaden der Oſt- und Weſtſee ſieht man fie einzeln und 
in Geſellſchaften überaus häufig, und wenn letztere oft ſehr 
tahlreich ſind, iſt das Zuſammenhalten der Paͤrchen doch we— 
niger innig als bei der vorigen Art, auch findet man die 


— f * 


Eier nicht in fo unmittelbarer Nähe bei einander. Die june 
gen Vögel wiſſen ſich den Nachſtellungen dadurch zu entzie⸗ 
hen, daß ſie ſich in den Sand eingraben, und es iſt deshalb 
ſchwer ihrer habhaft zu werden. Als Nahrung dienen der 
gemeinen Seeſchwalbe an unſern Kuͤſten Stichlinge (Gaste- 
rosteus aculeatus und G. pungitius) außer denen ſie 
auch den ſogenannten Krabben (Palaemon squilla und 
Crangon vulgare) nachſtellt, und dabei die unmittelbare 
Naͤhe der Menſchen nicht fuͤrchtet. In hieſiger Gegend er⸗ 
ſcheint ſie um die Mitte Mai's, und im noͤrdlichen Norwe⸗ 
gen habe ich fie zuerſt am 24ſten deſſelben Monats bemerkt; 
der Englaͤnder Mackenzie 


Reiſe nach Island, deutſche Ueberſetzung, S. 430. 
ſah ſie in Island zuerſt am 27. Mai; Paulſen 


Paulſen Dagbog, Kioͤbenhavn. Naturhiſtorie Selſkabs⸗ 
ſkriften, Bd. 2 Hft. 2. 


ebendaſelbſt am 21. Mai, und nach 26jährigen in Eng⸗ 
land angeſtellten Beobachtungen ſoll ſie ſich an den dortigen 
Kuͤſten nicht vor dem 1. April und nicht nach dem 8. Nov. 
zeigen. In der erſten Haͤlfte des Septembers haben alle 
die hieſige Gegend verlaſſen, von welcher Regel ich keine 
andere Ausnahme anzufuͤhren wuͤßte, als daß ich um die 
Mitte deſſelben Monats noch einzelne auf dem aͤußerſten 
Vorlande am Ausfluſſe der Elbe bemerkte. Eine Wande⸗ 
rung der Art in großen Haufen iſt an und fuͤr ſich wahr⸗ 
ſcheinlich, ich habe ſie aber auch durch Erfahrung beſtaͤtigt 
gefunden. In der Nacht vom letzten Auguſt auf den 
1. September 18 15 ward ich auf einen großen Zug von 
Nordoſt nach Suͤdweſt ſtreichender Voͤgel aufmerkſam, die 
ich an der Stimme fuͤr gemeine Seeſchwalben erkannte. 


4. Sterna leucoptera, die hen er 
Seeſchwalbe. 


ze 


N — 25 — 


5. Stern nigra, die ſchwarzgraue See⸗ 
** ſchwalbe. 


Die a des Verfaſſers, daß dieſe Art bei 
der Herbſtmauſer keiner Veränderung des Gefieders unterwor⸗ 
fen ſey, habe ich nicht beſtaͤtigt gefunden. Sie erſcheint in 
hieſiger Gegend haͤuſig um die Mitte Mai's, und bruͤtet 
auf Seen und Teichen wahrſcheinlich zweimal im Sommer; 
dennoch im Anfang Julius habe ich die Eier ganzer Colos 
nien gefunden, und ſchon in dieſem Monate bemerkt man 
bei den alten Voͤgeln auf Scheitel, Hals und Bruſt rein⸗ 
weiße unter den ſchwaͤrzlichen des Sommerkleides hervor⸗ 
ſprießende Federn. Im Auguſt verlaͤßt die ſchwarzgraue 
Seeſchwalbe die hieſige Gegend, und ich bin nicht fo gluͤck⸗ 
lich geweſen ein Exemplar nach vollendeter Herbſtmauſer zu 
erhalten. Sie vertilgt auf den ſtehenden Gewaͤſſern die be⸗ 
kannten rattenſchwaͤnzigen Larven gewiſſer Fliegen (Helo- 
philus Meig.), von denen ich eine uͤberaus große Anzahl 


bei ihnen fen. 


6. Sternaminuta die kleine Seeſchwalbe 


iſt nicht ſelten an den Geſtaden der Oſtſee. Auf dem Ei⸗ 
lande Suͤdfall an der Weſtkuͤſte des Herzogthums Schles⸗ 
wig bruͤten große Schaaren auf Baͤnken verwitterter Mu⸗ 
ſcheln, einzelne Paͤrchen uͤberall an den ſandigen oder kieſi⸗ 
gen Ufern der benachbarten Inſeln und Kuͤſten, an denen 
ſie faſt ebenſo verbreitet iſt als die gemeine Seeſchwalbe, 
und von dieſer (dem Boͤd⸗pikker) und der Kentiſchen (dem 
av⸗ pikker) durch den charakteriſtiſchen Namen Steen-pikker 
interſchieden wird. Als Nahrung dienen ihr hauptſaͤchlich Krab— 
en, ſeltener Stichlinge, von denen fr nur die kleinern vers 
lingt. 


72. Gattung: Larus, Me ve. 


1. Larus marinus, die Mantelmeve. 


In dem vom Verfaſſer beſchriebenen Sommerkleide 
mit rein weißem Kopf und Nacken erhielt ich ein in der 
Mitte Januar geſchoſſenes Exemplar der Mantelmeve, eine b 
Erſcheinung, die indeß nichts gegen die doppelte Maufernder 
Meven beweiſet, welche ich im Gegentheil vielfaͤltig beſtaͤ⸗ | 
tigt gefunden habe. Die Meven find überhaupt mehr, wie 
andere Voͤgel, dem Schickſale unterworfen, ihrer Eier be⸗ ; 
raubt zu werden; und dies hat verſpaͤtete Bruten zur 
Folge, denen eine betraͤchtliche Anzahl der jungen Voͤgel 
angehoͤren mag, welche getrennt von den groͤßern Haufen 
ihrer Gattungsverwandten an den Kuͤſten des feſten Landes 
uͤberwintern. Waͤhrend der natuͤrlichen Regel gemaͤß im 
Junius ausgebruͤtete Meden, ſchon im Maͤrz und April des 
folgenden Jahres das Gefieder und die gefarbten Schnaͤbel 
alter Voͤgel erhalten, tritt bei dieſen jene Verwandelung um 
ſo viel fpäter ein, und ſpaͤrliche Nahrung mag fie noch laͤn⸗ 
ger verzögern. Daß aber jene der Natur gemaͤß ſchon im \ 
erſten Fruͤhling vor ſich gehe, da von hat mich der gedoppelte 
Umſtand uͤberzeugt, daß die meiſten jungen Mantelmeven N 
im März ſchon viel vom Gefieder der Alten haben und es 
im Monat Junius keine giebt, bei denen ſich nicht neu 
bedeutende Spuren der Veränderung des Gefieders zeigten.“ 
Auf den noͤrdlichen Eilanden der Oſtſee bruͤtet die Mantel⸗ 
meve einzeln, auf den Inſeln an der Weſtkuͤſte gar nicht, 
beſucht indeß letztere im Fruͤhlinge, Herbſt und Winter. 
Auch im hoͤhern Norden traf ich ſie nicht in groͤßern Ace 
ren vereinigt. 

Hier iſt einzuſchalten: 


2. Larusconsul, die Buͤrgermeiſtermeve 
ſchon von Martens in den Nachrichten uͤber Spitzbergen 


ER 


— 


2 8 


— 127 — 


und von dem Verfaſſer im jugendlichen Kleide als Varietaͤt 
der Mantelmeve beſchrieben, mit voͤllig weißen Schwingen, 
geſtreckterem Schnabel als die vorige und kuͤrzeren Zehen 
und Schwimmhaͤuten, vielleicht die größte Meve der noͤrdli⸗ 
chen Hemiſphaͤre. Der Mantel alter Voͤgel iſt wie der der 
blauruͤckigen Meve, die Farbe der Fuͤße und Schwimmhaͤute 
fleiſchroth, der Schnabel ſchoͤn gelb, und auf der untern Haͤlfte 
befindet ſich, wie bei andern Gattungsverwandten, ein rother 
Fleck. Sie iſt nach Martens: u 
Martens Reife nach Spitzbergen, S. 60. 1 
in der Nachbarſchaft der nördlichen Eisfelder ſehr häufig, 
welches mir verſchiedene Perſonen, welche dieſe Gegenden in 
den letzten Jahren beſuchten, beſtaͤtigt haben. Junge Voͤgel 
wurden verſchiedentlich im Herbſte an ben Kuͤſten der Oſtſee 
geſchoſſen, ein altes Paͤrchen im Sunde unweit Helſi ingöͤr. * 


P 3. Larus glaucus, die blauruͤckige Meve. 


N Im Norden nicht weniger häufig, als in mehr ſuͤdli⸗ 
chen Regionen, und eine Bewohnerin felſiger und nicht fel- 
ſiger Kuͤſten. Auf der flachen Halbinſel Deichſand, der In— 
ſel Helmſand, der ganzen Kuͤſte weiter noͤrdlich hinauf auf 

Norder⸗ und Suͤderog, auf den 60 Fuß uͤber das Meer 

erhobenen Sandduͤnen der Inſeln Amrom und Sylt bruͤtet 


V.. 


denen Meve, im Junius 1818 unweit Spitzbergen geſchoſſen, 
beſitzt mein Freund, der Gapit. von Woͤldecke, dem ich manche 
hier mitgetheilte Nachrichten uͤber Seevoͤgel verdanke. Obgleich 

die weißen Schwingen ein gutes Kennzeichen ſind, ſie von der 


# Mantel⸗ und blauruͤckigen Meve zu unterſcheiden, fo find ſie 
2 der Art doch nicht ausſchließlich unter den Meven eigen, und 
ſitch habe auch darin einen Grund gefunden, den Namen der 
7 Bürgermeifter: Meve, unter dem fie einmal bei den Seefahren 


den bekannt iſt, beizubehalten. 


9) Ein prachtvolles Exemplar dieſer ausgemacht ſpecifiſch verſchie⸗ | 


* 


— 128 — 


\ 
— 


ſie ſeit undenklicher Zeit geſellſchaftlich in uͤberaus großer 
Anzahl. Unter dieſen Bruͤteplaͤtzen verdient der bei Lyſt auf 
der Nordſpitze von Sylt einer beſondern Erwaͤhnung und den 
bedeutendſten im Norden an die Seite geſetzt zu werden. 
In dem Umkreiſe von ¼ Meilen wird die traurige Dede 
der Dünen gegen das Ende May's durch die Schaaren hier 
niſtender Seevoͤgel belebt, deren Zahl ſo betraͤchtlich iſt, daß 
in manchen Jahren bis zum Schluſſe der erſten Woche des 
Monats Junius, nach welcher Zeit man ſie nicht weiter be— 
unruhigt, gegen 30, % Eier aufgeleſen werden. Davon 
liefern die blauruͤckigen Meven allein 10, %% , und gewaͤh⸗ 
ren, da fie ſich bis auf wenige Schritte nahe kommen lafz 
ſen, durch die Pracht und Reinheit ihres Gefieders und die 
Mannichfaltigkeit ihrer Stellungen ein unterhaltendes Schau: 
ſpiel. In den Neſtern, welche aus vertrocknetem Seegraſe 
(Zostera marina) dem Blaſentang (Fucus vesiculosus) 
oder Salicornien erbaut werden, und ſich durch hohe Raͤn⸗ 
der auszeichnen, findet man hoͤchſtens 4 Eier, welche, wie 
die aller Meven, in Betracht der Zahl und Form der Fle— 
cken und des hellern oder dunklern Colorits ſehr von einan⸗ 
der abweichen. Junge Voͤgel, welche erſt im Uebergange 
zum Farbenkleide der Alten ſind, bruͤten mit letztern gemein⸗ 
ſchaftlich, und bei meinen Reifen an den Weſtſeekuͤſten habe 
ich um die Fortpflanzungsperiode niemals blauruͤckige Mes 
ven in rein jugendlichem Kleide angetroffen. Im Winter 
vereinigen fie ſich in große Haufen und folgen den Schaa- 
ren der Heringe und anderer Seefiſche, welche ihre haupt⸗ 
ſuͤchlichſte Nahrung ausmachen. Außerdem habe ich Hetze 
muſcheln (Cardium edule) und verſchiedene Gattungen von 
Krebſen, im Spaͤtherbſte auch Waſſerkaͤfer (Dytici) in den 
Eingeweiden verſchiedener Exemplare angetroffen. Die 
Farbe der Füße, geht bei alten Bögen ins Hellgelbliche 
uͤber. g 


— 129 — 


4. Larus fuscus, die Heringsmeve 


iſt im nördlichen Norwegen eben fo häufig als die blaurüͤ⸗ 
ckige Meve. Im Winter folgt fie den Zügen wandernder 
Fiſche und wird alsdann an der Oft: und Weſtkuͤſte ange: 
troffen. Bei anhaltenden weſtlichen Stuͤrmen ſieht man ſie 
im Winter am Ausfluſſe der Elbe in großer Menge. 


5. Larus ebürneus, die weiße Meve. 


AJuͤngere Vögel find auf rein weißem Grunde ſchwarz⸗ 
braun gefleckt, und in dieſem Betracht den juͤngern Exem⸗ 


ſcheint die noͤrdlichſten Breiten, bis zu welchen der Menſch 
nicht vorgedrungen zu bewohnen, iſt in Groͤnland auch nach 
8 Verſicherung derer, welche dies Land in neuerer Zeit bereiſet 
baten und auch bei Spitzbergen nicht häufig. 


1 6. Larus canus, die Sturmmeve 


müßte die Ackermeve genannt werden, waͤre es zu rechtferti⸗ 
gen einmal eingefuͤhrte mit Gewohnheiten bezeichnenden 
Namen zu vertauſchen. Im hoͤhern Norden fand ich ſie 
auch zur Bruͤtezeit, ſo wie in hieſiger Gegend dem Pfluge 
bend. Bei ganz alten Voͤgeln iſt der Augenſtern ſilber⸗ 
weiß, Bruſt und Hinterleib haben einen iſabellfarbigen An⸗ 
flug und die Fuͤße ein eben ſo hohes Gelb als die der He⸗ 
ringsmeve. Die Art iſt in den Wintermonaten in Schles— 
wig und Holftein uͤberaus häufig, und den Marſchgegenden 
\ jabucch ſehr nuͤtzlich, daß fie, während die Felder bearbeitet 
werden, den Feldmaͤuſen nachſtellt. Tauſende, die ich im 


jaben mich überzeugt, daß die jungen Vögel ſchon im er— 
Fruͤhlinge das Gefieder der Alten bekommen; die bei 


der Mantelmeve angeführten Urſachen fuͤhren indeß einzelne 
Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. 9 


4 
. 


MER 


plaren der Schneeeule (Stryx nyctea) ähnlidh. Die Art 


7 


lpril am Ausfluſſe der Elbe zu beobachten Gelegenheit hatte, 


Abweichungen von dieſer Regel herbei. An der ſeelaͤndiſchen 
Kuͤſte niſtet die Sturmmeve, und auf den Dünen bei Luft 
fand ich fie ebenfalls bruͤtend. Sie heißt hier Pile-maage, 
und legt 3 bis 4 denen der blauruͤckigen ſehr ähnliche Eier, 
welche die der Stockente an Groͤße uͤbertreffen. 


7. Larus tryduetylus, die dreizehige Meve 


folgt mit den groͤßeren Gattungsverwandten den Zuͤgen der 
in den Wintermonaten wandernden Fiſche. Im Januar 
und Februar beſucht ſie mit den Heringen die Muͤndung 
der Elbe in ſehr großer Menge, und wird bisweilen durch 
Stürme aus Weſten den Fluß weiter hinaufgettieben. Auf 
der Oſtſee habe ich fie nie angetroffen, aber einzelne Exem⸗ 
plare ſtreifen landeinwärts, dergleichen namentlich auf der 
Schlei bei Schleswig erlegt worden. Ein im Februar am 
Ausfluß der Elbe geſchoſſenes Exemplar im reinen Sommer⸗ 
kleide, zeigt, daß auch bei dieſer Art die Regelmaͤßigkeit der 
periodiſchen Mauſer ihre Ausnahmen findet. Im Norden 
fand ich fie auf den aͤußerſten von der wilden See begraͤnz— 
ten Klippen in große Haufen vereinigt bruͤtend und 4 Eier 
in dem aus trocknem Seegraſe (zostera marina) und übel 
riechenden Excrementen ziemlich feft erbauten Neſtern. Die 
Eier find mehr abgerundet als die anderer Meven, dünn von 
Schaale, beinahe von der Groͤße der Eier des Buſſard (Falco 
buteo) und auf ſchmutzig gruͤnlichem Grunde hellbraun ge⸗ 
ſtrichelt und gefleckt. 


8. Larus ridibundus, die Lachmeve. 


Dieſer dem Lande durch Vertilgung der Larven des 
Maikaͤfers (melolontha majalis) ſo nuͤtzliche Vogel bes 
wohnt in den Sommermonaten hin und wieder die Kuͤſten 
(einzelne bruͤten auf der Inſel Deichſand an der Weſtkuͤſte 
und auf Bothſand vor der Kieler Foͤrde), aber auch ver⸗ 


— 131 — 


ſchiedene Landſeen, z. B. den Plonnerſee, den See beim 
Dorfe Lebrade, den Mohrſee bei Kiel, den Schoͤn hagener 
Teich im Gute Bothkamp, Teiche auf der Inſel Alſen und 
die Niederungen der Eider bei Stapelholm zu Tauſenden in 
Haufen vereinigt. Von dieſen Brütep! aͤtzen aus durchſtreicht 
fie auf aͤhnliche Weiſe, wie die Kentiſche Seeſchwalbe und 
die dreizehige Meve, die Regionen der See, das Land, und 
findet ſich vorzuͤglich auf friſch umgepfluͤgten Aeckern ein, 

reinigt aber auch die ſtehenden Gewaͤſſer von abgeſtorbenen 
Fiſch en. Außet em fand ich im Mayen geſchoſſener Etem⸗ 

plate den Reg ehm rm (Lumbricas terrestris),. bei denen 
das Seeufer bewohnenden den Sandwurm (Arenicola Jum- 
brieoides). Die einmal eingenommenen Bruͤteplaͤtze wetr⸗ 
ben von den verſchiedenen Haufen jährlih aufs Neue be⸗ 
ſucht, und ſelbſt oft wiederholte Verfolgungen koͤnnen fie 
nicht von dort verſcheuchen. So werden bei Schleswig die 
Lachmeven im Junius einem Jeden Preis gegeben, und 

in großer Anzahl getoͤdtet und gefangen. An andern Orten 
0 nimmt man ihnen die Eier, ein Unfug den billig von jedem 
Jagdberechtigten gewehrt werden ſollte. Nur das Ablaſſen 
der Teiche veranlaßt die Colonien einen andern Bruͤteort zu 
ſuchen Ueber den merkwuͤrdigen Farbenwechſel der Art hat 
es mir nicht an Gelegenheit gefehlt Beobachtungen anzus 
ſtellen, durch welche ich die Bemerkungen des Verfaſſers und 
des Medicinalraths Leisler beſtaͤtigt gefunden habe. Den 
ofen: oder vielmehr den weinröthlichen Anflug fand ich in⸗ 
deß nicht regelmäßig bei allen bruͤtenden Exemplaren, am 
nn bei maͤnnlichen Voͤgeln. Die Lachmeve 

erſcheint in Schleswig und Holſtein nach gelindem Winter 
ö im Anfang Maͤrz, zu anderer Zeit im April, verlaͤßt uns 
aber frühzeitig, gemeiniglich vor. der Mitte des Auguſt, wenn 
eben bei alten Vögeln die Mauſer eintritt, die daher, wie 
bei vielen andern Arten, erſt waͤhrend der Periode der Wan⸗ 
derung vollendet wird. Im Jahr 1815 bei anhaltendem 

\ / 9% 


= 132 — 
Suͤdweſt⸗Winde blieben ganze Haufen bis zur Mitte des 
September, und nur damals habe ich in hieſiger Gegend 
Exemplare im reinen Winterkleide bekommen. Junge Voͤ⸗ 
gel uͤberwintern bei uns; einzelne cinen aber die Kaͤlte 
des Winters nicht zu ertragen. 


9. Larus minutus, die kleine Meve 


veraͤndert im Herbſte auf Ehnlice Weiſe, wie die vorige, 
ihr Gefieder. Eremplare dieſes feltenen Vogels wurdem im 
Julius auf der Elbe ſo wie auf der Schlei geſchoſſen, und 
ich vermuthe daher, daß er auch in hiefi ger Gegend niſten 
muͤſſe. 


15 Gattung: Lestris, Schmarotzerme ve. “). 


1. Lestris skua, die große Schmarotzer⸗ 
meve N 1 


uͤbertrifft an Groͤße die blauruͤckige Meve, hat einen kurzen 
ungemein ſtarken Schnabel, ſcharfe Naͤgel und einen ſehr 


) Nur bei dieſer ſchon von Bruͤnnich unter dem Namen Catar- 
racta von den Meven getrennten Gattung war der Verfaſſer 
nicht ſo gluͤcklich, den in den Beſchreibungen der Arten herſchen⸗ 
den Verwirrungen abzuhelfen, und die Citate der verſchiedenen 
Schriftſteller in uebereinſtimmung zu bringen, eine Aufgabe, de; 
ren Loͤſung um fo ſchwieriger ſeyn mußte, als ſich gemeiniglich 
nur junge Schmarotzermeven nach Holland und Deutſchland 
verfliegen, die Alten einer und derſelben Art im Gefieder auf: 
fallend verſchieden ſind, und die nordiſchen Naturforſcher nur 
eine derſelben den Larus parasiticus Linn. gehörig beſchrie⸗ 
den haben. Letztere war es, welche bisher in allen Cabinetten 
fehlte. Auf meiner Reiſe nach dem Norden war ich ſo gluͤcklich 
Exemplare der drei in Europa vorkommenden Lestris- Arten 
zuſammenzubringen, deren kurze Beſchreibung ich nunmehr fol⸗ 
gen laſſe. 


a? Aalen ARE 


rauhen Tarſus. Die Schwungfedern der zweiten Ordnung 
find auch oben bis über die Hälfte weiß, und koͤnnen wahre 
ſcheinlich als unterſcheidendes Merkmahl der Art dienen. 
Fa iſt eine Bewohnerin der antarctiſchen Zone, der unter 
den Namen des Port Egmont's Huhns von Seefahrenden 


oft erwaͤhnte Vogel kommt aber auch im Norden vor. Ein⸗ 
zelne Exemplare wurden in England geſchoſſen, auch ſoll ſie 
auf den Heſtmannd Eilanden an der Suͤdkuͤſte von Island 
bruͤten. Hieher gehoͤren als Citate: 


Clusii exoticorum auctuarium. Lugduni batavo- 
rum 1605. 
Brünnich. ornith. bor. 125. 
Bewick History of british Birds, Tom 2, p. 233 
mit einer guten Abbildung des vermuthlich jungen 
x Vogels. 
Larus Catarractes Linné edit. 13, pag. 603. 


Skua Gull Latham syn., deutſche Ueberfeguug, 
Thl. 3, S. 338. 


Arct. Zoologie, Tom. II, pag. 5 3 1. etc. 


Bir dieſer Schriftſteller hat indeß den Vogel ſelbſt beob⸗ 
achtet, von dem wir wahrſcheinlich erſt eine Beſchreibung 
des jungen Vogels beſitzen. Das Exemplar in meinem Ca⸗ 
binette war im Herbſte auf der Inſel Nordherroe in Nor⸗ 
wegen gefangen, und iſt in der Zeichnung den Beſchreibun⸗ 
gen in obigen Citaten aͤhnlich. Alte Voͤgel haben wahr— 
ſcheinlich, wie die uͤbrigen Gattungsverwandten, verlaͤngerte 
mittlere Schwanzfedern.“) Der Verfaſſer kannte die große 


J 


) Da Cluſius die Art zuerſt unter der Benennung Skua hoyeri 
beſchr eben, glaube ich den Trivial-Namen Skua beibehalten 
zu müffen, um fo mehr da ihn auch die engliſchen Ornithologen 
angenommen. 


— 8 — 


Schmarotzermeve zur Zeit der nee ſeines Handbu⸗ 
ches 22 nicht. 


e ya po marina, die Seien 
Schmarotzermeve. 


Auch bei dieſer iſt der Tarſus rauh, die Naͤgel ſind 
ſehr gekruͤmmt und ſcharf, die Fahnen der mittelſten Schwanz⸗ 
federn behalten faſt bis an das Ende derſelben dieſelbe 
Laͤnge und ſtehen vom Schafte ab. a 

Alte Voͤgel haben eine Laͤnge von 20 bis 21 Zoll, 
und ſind oft einfarbig olivenbraun, 


man ſehe des Verfaſſers Beſchreibung NEE Lestris 
Catarractes, 5 


oft unten weißlich und auf den Seiten gefleckt, 


ſiehe die Beſchreibung der zweiten Art oder Lestris 
„parasitica und Meyers alen Thl. 2, 
S. 490, 
eine Verſchiedenheit in der Zeichnung, die ſich bei maͤnnli⸗ 
chen und weiblichen Voͤgeln findet, vielleicht vom Alter ab— 
haͤngig, keinesweges aber für ein Reſultat einer jahrlichen 
doppelten Mauſer gehalten werden darf. Die von mir un⸗ 
terfuchten Weibchen waren ſtets groͤßer als die Maͤnnchen, 
und bei beiden drehet ſich der Schaft der beiden mittelſten 
Schwanzfedern einen Zoll breit vom Ende, fo daß die uns 
tete Seite der Fahnen beider nach dieſer Biegung gegen 
einander uͤberſtehen. Den jungen En diefer Art ber 
ſchrieben 


Brünnich. I. c. pag. 36, unter dem Namen Catar- 
racta cepphus, 


der Verfaſſer unter dem Namen Lestris pomarina, 
Meyer 1. c. unter dem Namen Larus crepitatus, 
aber faͤlſchlich find demſelben gelbe Augenſterne und gruͤn⸗ 


Ps in — 135 — 


liche Füße beigelegt. Die breitſchwaͤnzige Schmarotzermebe 
ward von mir auf dem Weſtfiord in Norwegen geſchoſſen, 
bewohnt Spitzbergen 

Martens Reiſe nach Spitzbergen, ©. 63. 


und Groͤnland, zufolge eines neulich von dort hergebrachten 
Exemplars. Alte und junge Voͤgel wurden auf dem Rhein, 
neuerdings auch ein junger Vogel auf der Elbe unweit Ham⸗ 
burg geſchoſſen. j 


3. Lestris parasitica, die ſpitzſchwaͤnzige 
Schmarotzermeve 


hat einen nicht rauhen Tarſus, ſchwache und wenig ge— 
kruͤmmte Nägel. Die Fahnen an den mittelſten Schwanz⸗ 
federn nehmen bei alten und jungen Voͤgeln gegen das Ende 
zu an Laͤnge ab, und ſchließen ſich auf aͤhnliche Weiſe, 
wie bei den Sceſchwalben, an den Schaft an. 

Alte Voͤgel ſind 14 bis 17 Zoll lang (das Weibchen 
ſtets kleiner als das Maͤnnchen), und erſcheinen, wie die 
vorige Att, bald einfoͤrmig braun, 


f 


Catarracta coprotheres. 
Brünnich J. c. pag. 38. 


1 bald mit weißem Unterleibe, gelblich- oder rein 1 
Blruſt, Hals, Kehle und Nacken, aber ungefleckten Seiten. 


Larus parasiticus Lin, edit. 18, pag. 60 1. 
Latham deutſche Ueberf., Thl. 3, S. 248, Fig. 106. 
Seligmanns Vogel, Thl. 5, Tab. 43 und 44, wo⸗ 
ſelbſt die weiße WVarietät, der Kopf der braunen 
und der junge Vogel abgebildet iſt. 

Den jungen Vogel beſchreibt der Verfaſſer unter dem Arti⸗ 
N kel Lestris crepidata. Zwei Exemplare der weißen Varie⸗ 
tat find im Winter unweit Bern in der Schweiz geſchoſſen 


r Pen 


und im dortigen Muſeum aufgeſtellt. Einen in der Nach⸗ 
barſchaft von Schleswig geſchoſſenen jungen Vogel beſitzt 
der Secretaͤr Schleep daſelbſt. 

Die ſpitzſchwaͤnzige Schmarotzermeve, welche ſich' au- 
ßer den uͤbrigen Merkmalen durch den ſchwachen Schnabel 
und den mehr Seeſchwalben aͤhnlichen Habitus unterſcheidet, 
bewohnt im Sommer die ſchwediſche Kuͤſte, ſo wie die nor⸗ 
diſchen und groͤnlaͤndiſchen Scheeren, bruͤtet daſelbſt in 
Geſellſchaften vereinigt an ſumpfigen Orten, und legt 2 auf 
olivenfarbigen Grunde braungefleckte Eier, welche etwas klei⸗ 
ner als die der gemeinen Ente find. Darauf daß dieſe Art 
bald einfarbig braun, bald mit weißem Unterleibe erſcheine, 
machen ſchon aufmerkſam, 


Mohr I. c. pag. 
Gunnerus om Tyv⸗ yoen, Trondh. Selſk. Skrifter, 
Thl. 3, S 108. 


und erſterer bemerkt ſehr richtig, daß man ſowohl Maͤnn⸗ 
chen als Weibchen mit weißem oder braunem Unterleibe an⸗ 
treffe. Gunnerus verwechſelte vermuthlich die drei in ſeinem 
Vaterlande vorkommenden Leſtrisarten mit einander. 


74. Gattung: Procellaria, Sturmvogel. 
; 


1 Procellaria glacialis, ber blaurüdige 


Sturmvogel. 


Verſchiedene im Junius 1818 auf der Höhe von 


Spitzbergen gefangene Sturmvoͤgel dieſer Art weichen darin 
von der Beſchreibung des Verfaſſers ab, daß der Schnabel 


nicht rein gelb, ſondern hornfarbig mit gelblichem Wang y 


iſt. Siehe auch 


Gunnerus om Havheften, Ttondh. Selſk. Stifter, 
Thl. 17 S. 83. 


3 — 137 — 
2. Procellaria pelagica, ber kleine Sturm⸗ 
vogel 
wurde bei einem Sturme auf dem großen Belt bemerkt. 
Hier iſt als europaͤiſche Gattung einzuſchalten:; 


3. Procellaria rufinus, der ſchwarzruͤckige 
Sturmvogel. 

Müll. prodr. 145. 
Fabricius I. c. pag. 87 


Brünnich I. c. pag. 119. 


75. Gattung: Anas, Ente. 


1. Abtheilung. 


1 
I 


1. Anas ceygnus, der Singſchwan 


beſucht mit der folgenden Art im Herbſt, Winter nnd Fruͤh⸗ 
ling die Seekuͤſten und Landſeen. Auf der Inſel Fehmern 
und am Ausfluſſe der Schlei werden in ſtrengen Wintern 
viele Schwaͤne geſchoſſen. Ich vermuthe, daß einzelne 
Paare des Singſchwanes ſich auch in hieſiger Gegend fort: 
pflanzen. 


1 2. Anasolor, der ſtumme Schwan 
ö findet ſich in Geſellſchaft des vorigen, und niſtet einzeln auf 
den Landſeen. Auf dem ſogenannten Kloſterſee bei Cismar 
pflanzt er ſich in groͤßeter Menge fort, und ſobald die jun⸗ 
gen Voͤgel erwachſen, wird dort alljaͤhrlich Schwanenjagd 
gehalten. 

— 


SI 


E 


— 138 — 
2. Abtheilung. 


— 


3. An as hyperborea, die Scheegans. 


4. Anas ans er, die Graugans 


niſtet in Schleswig und Holſtein nur einzeln; in größerer 
Menge auf der Inſel Seeland, und kommt auch auf dem 
Zuge ſeltener vor. Bei alten Maͤnnchen fand ich auf dem 
Fluͤgelbug eine Fleiſchwarze. Die Graugans iſt haͤufig an 
den nordiſchen Kuͤſten, ſelbſt jenſeits des Polarkteiſes. Die 
Eier der dort bruͤtenden Paare ſind rein weiß. 


5. Anas segetum, die Saatgans. 


Im Herbſt und Fruͤhling indeß nicht haͤufig eg Fel⸗ 
dern und Wieſen. 5 


6. Amas albifrons, die weißſtirnige Gans 


wird auf der Wanderung nnd zwar befonders an der Weſt⸗ 
kuͤſte in großen Haufen angetroffen; im Eiderſtaͤdtiſchen und 
in Ditmarſchen auf Wieſen, die nicht weit vom Seeufer 
entfernt ſind. 


7. Anas leucopsis, die weißwangige Gans 


zeigt ſich nur zufaͤllig im Innern des Landes, ſelten an der 
Oſtkuͤſte. Auf der Weſtkuͤſte findet ſie ſich in uͤberaus gro⸗ 
ßen Haufen alljaͤhrlich an denſelben Orten ein z. B auf den 
Ditmarſer Außendeichen und in der Nachbarſchaft von Hu⸗ 
ſum. Dieſe Züge erſcheinen im September, halten ſich den 
October und November uͤber auf, ziehen dann weiter und 
kommen im April wieder zuruͤck, indeß ohne alsdann längere 
Zeit zu verweilen. Adler (falco albicilla) folgen ihnen 
auf der Wanderung, und uͤberfallen ſie beſonders in der 


— 139 — 


Morgen und Abenddaͤmmerung. Im November 1816 bes 

obachtete ich auf der Halbinſel Deichſand 12 ſolche Adler, 

welche die Schaaten der Gaͤnſe gleihfam umlagert hielten. 
Letztere ernähren ſich iu dortiger Gegend vorzugsweiſe von 

den arten Keimen und Wurzeln der Meernelke (statice ar- 

5 5 


* 8. Anas bernicla, die Ringelg s 


* 
wird auf dem Zuge im Herbſt und Fruͤhling an der Weſt⸗ 
kuͤſte in überaus größen Haufen bemerkt, wobei fie die von 
der weißwangigen Gans beſuchten Kuͤſten und Inſeln forgs 
fältig vermeidet. Auf der Halbinſel Deichſand fieht man fie 
z. B. gar nicht; dagegen auf Pellworm und den angraͤnzen⸗ 
den Eilanden, welche jene nicht beſucht, aͤußerſt haͤufig. Sie 
erſcheint auf der Wanderung nach Süden ſpaͤter im Herbſt 
als eine der vorigen Arten, und fällt dann in großen Scha a⸗ 
ren auf die mit Seegraſe (zostera marina) bewachſenen 
Untiefen der See, wornach man ſie hier mit dem Kopfe 
untertauchen ſieht. Erſt um die Mitte des Mai's findet fie‘ 
ſich eben fo zahlreich wieder ein, und im Junius zeigen ſich 
noch einzelne an den Geſtaden, ſowohl der Weſt- als Oft: 
, woſelbſt ſie ſich auch im Herbſte zahlreich einfindet. 


9. Anas ruficollis, die Rothhalsgans. 


1 3. Abtheilug. 
. 10. Anas rutila, die rothe Ente. 


' r 11. Anas tadorna, die Brandente 
74 
x 


iſt vielleicht nirgends häufiger als an unſern Kuͤſten, ſowohl 
der Oſt⸗ als Weſtſee, und niſtet oft in meilenweiter Ent⸗ 
* fernung vom Waſſer, ſehr zahlreich in den Sandduͤnen der 

IJnſel Amrom, in uͤberaus großer Menge auf Sylt. Man 


ſieht hier die einzelnen Paare in unmittelbarer Nähe der 
Haͤuſer, und findet die reich mit Dunen ausgefutterten Ne⸗ 
ſter in den die Gärten umgebenden Waͤllen. Unweit Lyſt 
auf der Nordſpitze dieſer Inſel zaͤhlte ich im Umkreiſe von 
20 Schritten 13 Neſter, zu denen ein gemeinſchaftlicher 
unterirdiſcher Eingang fuͤhrte, nicht uͤber 20 Schritt von 
den Gebaͤuden des Hofes entfernt, und ſolcher Plaͤtze gab 
es dort verſchiedene. Die unterirdiſchen Gaͤnge reinigt man 
jedes Frühjahr, um den Voͤgeln die Anſiedelung zu erleich⸗ 
tern. Ueber den einzelnen Neſtern hatte man die Erde hin⸗ 
weggeraͤumt, und die entſtandene Oeffnung mit einer Erd⸗ 
ſcholle wiederum bedeckt. Die bruͤtenden Weibchen waren ſo 
wenig ſcheu, daß ſie ſich nach deren Hinwegraͤumung nicht 
einmal von den Neſtern entfernten. Man laͤßt den Brand⸗ 


enten die zuerſt gelegten 6 Eier, ſobald aber dieſe Zahl voll 


iſt, werden jeden dritten Tag die friſch zugelegten wegge⸗ 
nommen, und verhaͤltnißmaͤßig von den Dunen, womit die 
Neſter ausgefuͤttert ſind. Jene uͤbertreffen die der Eider⸗ 
enten an Weiße, ſind aber weniger elaſtiſch und weich. Die 
Enten ſelbſt vermeidet man nach Möglichkeit zu beunruhi⸗ 
gen, und würde fie durch ein Ähnliches Verhalten auch auf 
den benachbarten Eilanden vervielfaͤltigen koͤnnen. Um die 
Mitte des vorigen Jahrhunderts haben ſie 
Hiſtoriſch politiſche Nachrichten uͤber merkwuͤrdige Ge⸗ 
genden der Herzogthuͤmer Schleswig und Holſtein, 
von Camerer, Leipzig 1762, Thl 2, S. 654, 
ſchon auf aͤhnliche Weiſe unweit Lyſt geniſtet, aber auf dem 
uͤbrigen Theile der Inſel Sylt ſcheinen ſie damals ungleich 
ſeltener geweſen zu ſeyn. f 
Der Fleiſchhoͤcker auf dem Schnabel der männlichen 
Brandente verſchwindet im Herbſte, welches ich bei wilden 
und gezaͤhmten Exemplaren beobachtete. Sie erſcheint in 
hieſiger Gegend im Anfang des März, und einzeln ſieht 
man ſie noch ſpaͤt im October. Der Sandwurm, dem fo 


— Zu rn See 


— 141 — 


viele Voͤgel nachſtellen, ſcheint auch ihr votzugsweiſe als 
Nahrung zu dienen, indeß habe ich auch Konchylien im ig 
gen geſchoſſener Exemplare bemerkt. * 


12. An as boschas, die Stockente 


niſtet uͤberall im Lande, oft in ſolcher Menge, daß auf den 
Entenjagden mehrere hundert an einem Tage geſchoſſen wer: 
den. Im Herbſt ſieht man fie in noch größerer Anzahl, und 
die meiſten Enten, welche auf den Inſeln Sylt und Foͤhr 
in den ſogenannten Vogelkoyen gefangen werden, ie: 
diefer Art an.“) 


13. An as Strepera, die Schnatterente 


kommt ſeltener als die meiſten andern Arten vor. Auf einer 
Niederung am Strande der Oſtſee traf ich auf dem Gute 
Water⸗ ⸗Neversdorf im Julius 1816 ein bruͤtendes Paar. 

Pä 
14. Anas acuta, die Spießente 


iſt auf dem Steiche im Fruͤhling und Herbſte nicht 
um. j 


15. Anas penelope, die 0 Pfrifente 
wird ebenfalls auf dem Striche, in groͤßter Menge an der 


) Dieſe Vogelkoyen ſind auf aͤhnliche Weiſe eingerichtet, wie die 
Entenfaͤnge in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands. Aufl einem 
mit Gebuͤſch umpflanzten gegrabenem Teiche werden verſchiedene 
gezaͤhmte Stock:, Pfeif⸗, Loͤffel⸗„ Spieß⸗ und Krickenten ge⸗ 
halten, welche die wilden, die ſich zu ihnen gefellt, in die in den 
Teich führenden Gräben und zuletzt unter die Netze locken, und 
nn auf dieſe Weiſe fing man auf Sylt vor ungefaͤhr 40 Jahreu im 
Herbſte gegen 30,000 Enten. Nunmehr iſt die Ausbeute un: 
. gleich geringer, und in den letzten Jahren bat die Anzahl der 
aide kaum 10,000 betragen. 


Weſtkͤͤſte, angetroffen. Sie hätt ſich hier vorzugsweiſe am 
Seeſtrande auf, naͤhert ſich mit der Fluth dem Lande und 
befuggt in der Nicht die ſuͤßen Gewaͤſſer. 


Waͤhrend viele andere Zugvögel, ohne daß man fie 12 


merkt durchziehen, vertaͤth ſich die Pfeifente beſonders im 
Fruͤhlinge durch ihr ſtetes Pfeifen, welches man im Anfang 
April faſt in jeder Nacht und in Gegenden hört, wo fe ſich 
nicht niederzulaffen pflegen. Ich ſchließe daraus, daß ſie ſich 
auf dem Zuge nicht ſehr hoch erhebe, und habe uͤbrigens 


bemerkt, daß ſie im Fruͤhlinge von Suͤdweſt nach Nee ö 


freie ae arg 
An as elypeata, die Loͤffelente 


findet ſich am haͤufigſten an der Weſtkuͤſte im Herbſt und 
Fruͤhling, und einzelne Paate niſten vorzugsweiſe auf fol: 
chen Gewaͤſſern, die mit der See in Verbindung ſtehen. 
Dergleichen habe ich auf dem Gute Altenhof und auf der 
Halbinſel Bothſand angetroffen. 


17. Anasıquergquedula, die Knaͤckente 


verlͤßt uns im Winter, iſt aber im Sommer naͤchſt der 


Stockente die am haͤuſigſten vorkommende. 


18. Anascreeca, die Krickente. 


Auf dem Zuge im Fruͤhling und. Herbft- ungemein } 


Häufig, vorzuͤglich am Seeſtrande der Weſſkuͤſte. 


19. Anas mollissima, die Eiberente. 


Den Citaten des Verfaſſers iſt noch beizufügen: 


Bruͤnnich Beſchreibung des Eidervogels, ee 5 


1765. 


Obgleich in Norwegen noch unter dem Joſten Grade 1 


» 
} 

1 

= 


un u 


— 143 — 


nördlicher Breite ſehr haufig, gehort fie doch dem hoͤhern 

Norden nicht ſo ausſchließlich an, als man bisher geglaubt 

hat. Im Winter beſucht ſie die ſchleswig- und holſteiniſchen 

Kuͤſten in bettaͤchtlicher Menge, und bruͤtet auf den Inſeln 

Bornholm und Chriſtiansbe, hin und wieder in Seeland 
und Fuͤhnen und an den engliſchen Kuͤſten. 


Transactions of the Linnean Society of London, 
9 Vol. VIII, pag. 268. 7 
Auf den Sandduͤnen an der Nordſpitze von Sylt pflanzen 
ſich alljaͤhrlich gegen ı 00 Paare fort, welche nicht minder 
ſorgſam als auf manchen nordiſchen Eilanden gehegt wer⸗ 
den. Auch hier war ich Zeuge, daß dieſer ſonſt ſo furchtſame 
Vogel, wenn er bruͤter, die unmittelbare Nähe des Men⸗ 
f ſchen nicht ſcheuet, und ſich nur einige Schritte von dem 
Neſte entfernt, wenn man ſich dieſem naͤhert. Die faſt 
ausſchließliche Nahrung der Eiderente iſt die gemeine Mieß⸗ 
* muſchel (Mytilus ‚edulis). Daß die jungen Eiderenten erſt 
1 nach Verlauf einiger Jahre das Gefieder der Alten bekom⸗ 
men, ſche int mir eben ſo unrichtig, als wenn man daſſelbe 
von den Meven behauptet. Nie habe ich im Sommer Ei— 
derenten mit dem Gefieder der jungen Voͤgel angetroffen. 


Hier iſt einzuſchalten: 


„ 20. An as spectabilis, die Prachtente, 


eine Bewohnerin des aͤußerſten Norden, welche ſelbſt im 
nördlichen Norwegen ſelten vorkommt, aber haͤufig in Spitz⸗ 
bergen und an der noͤrdlichen Kuͤſte von Amerika und Aſien. 
In Grönland geht fie im Winter bis zum 6often Grade 
und in Aſien noch weiter ſuͤdlich hinab. 

1 Fabricius fauna grönlandica, pag. 65. 
Deſſelben Abhandl. in Naturhiſtorie Selſkabs Skrif⸗ 
e ter, Bd. 2, Hft. 2. 


Kan: — 


Bei alten Männchen kruͤmmen ſich die Schwungfedern zwei⸗ 
ter Ordnung ſichelfoͤrmig, und der Hals beider Geſchlechter 
iſt kurzer als bei der Eiderente. Das Weibchen iſt uͤbrigens 
von den der letztern, und dadurch zu unterſcheiden, daß das 
Gefieder mehr ins Braune faͤlt. 


21. Anas fusca, die Samtente. 


Sm Winter, Spaͤtherbſte und Fruͤhlinge häufig an den Kuͤ⸗ 
ſten und auf den groͤßern Landſeen. Unter den der See an⸗ 
gehoͤrigen Enten naͤhert ſie ſich dem Ufer am wenigſten, und 
taucht ſelbſt bei einer Tiefe von 8 Klafter auf den Meeres 
Grund herab. Sie bruͤtet auf den großen Seen in dem 
Schwediſchen Lapmarken, auf der Inſel Gothland und den 
Scheeren an der ſchwediſchen Kuͤſte am Seeſtrande amt 

Wacholderbuͤſchen. 


Neue ſchwed. Abhandl., Bd. 6, S. 188. 
Im Schlunde geſchoſſener Exemplare fand ich Herzmuſcheln 
(Cardium edule) und Mießmuſcheln (Mytilus edulis), 


womit ich ſie auch eine 1 in Gefangenſchaft erhalten 
habe. f a 


2 2. Anas nigra, die Trauerente. 


An denſelben Orten mit der vorigen ſowohl auf der Oſt⸗ 
als Weſtkuͤſte. Sie niſtet wahrſcheinlich im lde Finn⸗ 
land, auf den Landſeen in Lappland, 


5 Acerbi Reiſe durch Schweden und Finnland bis an 
die aͤußerſte Graͤnze von Lappland, deutſche wi : 
S. 371. 


aber weder Fabricius noch Mohr erwaͤhnen U als eines 
groͤn⸗ und islaͤndiſchen Vogels. Schon im Auguſt zeigen 
ſich die alten Maͤnnchen, von denen ich daher vermuthe, daß 
ſie ſich nach der Gewohnheit anderer Enten fruͤhzeitig von 


5 145 — 


den Jungen und Weibchen abſondern, auf der Oſtſee und 
ſtreichen in nicht unbetraͤchtlichen Schaaren uͤber unfere Halb— 
u vielleicht den Gegenden an den engliſchen, hollaͤndiſchen 
nd franzöfifhen Kuͤſten zu, wo man fie im Winter in fo 
großer Menge antrifft. Große Schaaten verweilen an den 
Kuͤſten der Oſtſee, und man hat Beiſpiele, daß dergleichen 
in Eisſpalten feſtfroren und auf dieſe Weiſe gefangen wur⸗ 
den. Diejenigen, welche nicht in hieſiger Gegend uͤberwin⸗ 
tern, finden ſich auf dem Zuge am Ende Aprils wiederum 
ein, und alsdann zeichnen ſich die Männchen durch Töne 
aus, die ich zu anderer Zeit nicht von ihnen gehoͤrt habe. 
. 1 iud gloczmühnüich, laſſen ſich durch die beiden Noten 


En. die dazu einen Silben ſtrück — luͤck ausdrücken, 
und haben mir die Beobachtung moͤglich gemacht, daß ver 
| trich dieſer Art, ſo wie der der Pfeifeute, von Suͤdweſten 
nach Nordoſt geht. Die Mießmuſchel iſt in hieſiger Gegend 
die ausſchließliche Nahrung der Trauerente, und ich habe 
deren von 1½ Zoll Laͤnge in ihrem Schlunde angetroffen. 

zor dem Feuer eines Gewehrs taucht ſie nicht unter, und 
kann daher leichter als andere Enten auf dem Wake erlegt 


a 2 5 u. 


950 5 
25. 485 einerascens, die aan Ente. 


enen die meißtöpfise 
Ente. 


5 10 Ein Paar wurde vom Stadtſecretaͤr Benicken gf ei⸗ 
m Teiche in der Nachbarſchaft von Schleswig ange⸗ 


1 Zool. Mag. Bb. 1. St. 3% 10 


25. Anas glacialis, die Eisente 


hat durch den keiner andern Ente eigenen Farbenwechſel bei 
der Fruͤhlings- und Herbſtmauſer, auf den ich zuerſt auf⸗ 
merkſam mache, die Schriftſteller ſehr in Verlegenheit ge⸗ 
bracht, . 
Mohr I. c. pag. 23. 

Trondh. Selſk. Skrifter, Thl. 5, S. 540. Pr 
Oedman in den neuen ſchwed. Abh., Bd. S. 404. 


und letztern veranlaßr, zwei Varietäten der Eisente anzu⸗ 
nehmen, waͤhrend Mohr ihr uͤberhaupt ein ſtetiges . 
kleid abſpricht. 

Bei maͤnnlichen Voͤgeln bleiben im Sommer bloß der 
Bauch und After und die Schwanzfedern, jedoch mit Aus⸗ 
nahme der vier mittelſten, weiß, die Seiten ſilber- und die 
Augengegend roͤthlichgrau, und die unmittelbare Einfaſſung 
der Augenlieder weiß. Der Reſt des Gefieders wird einfoͤr⸗ 
mig ſchwarzbraun, ein Band von gleicher Farbe zieht ſich 
die Stirn und dann nur noch eine Linie breit, laͤngs dem 
Oberſchnabel hinab; die im Winter filbergrauen Axelfedern 
werden mit hellroſtfarbigen vertauſcht, in deren Mitte ſich 
ein ſchwarzbrauner Laͤngsſtreifen befindet, und Federn von 
ähnlicher Zeichnung bilden auf dem Oberruͤcken einen 2 Zoll 
langen und 1 Zoll breiten Qucerfleck. Die Fatbe der Weib⸗ 
chen verändert ſich ebenfalls in ſchwarzbraun mit Roſtfarbe 
untermiſcht; ich bin indeß nicht fo gluͤcklich geweſen ein voll: 
kommen aus gemauſertes weibliches Exemplar zu erhalten. 
Uebrigens iſt der Augenſtern der Art nicht orange» fondern 
braungelb; Tarſus und Zehen find roͤthlich bleifarbig, der 
Oberſchnabel in der Gegend des Mundwinkels bei alten 
Weibchen bleifarbig, bei jungen ſchoͤn dunkelblau; das Band 
uͤber dem Oberſchnabel der alten Männchen nicht orange, 
ſondern blaß roſenroth. Bei letztern erreichen die mittelſten 
Schwanzfedern oft die Länge von 3 Zoll und darüber. 


N 


— 147 — 

N - 
Die Eisente findet ſich an unſern Kuͤſten (auch auf 

der Elbe) alljaͤhrlich in uͤberaus zahlreichen Flügen ein, und 
verweilt vom November bis zum Mai, in einzelnen Jahren 
bis zum Junius, um welche Zeit die meiſten das vollkom⸗ 
mene Sommerkleid tragen. Im Jahre zuvor erzeugte junge 
Maͤnnchen bekommen es ebenfalls um dieſe Zeit. Sie niſtet 
auf dem Myrate in Norder-Island, in den Lapmarken, 

einzeln ſelbſt auf den hieſigen Landſeen. Vor einigen Jah⸗ 
ren ward auf einem Teiche, unweit Schafſtedt in Ditmar⸗ 
ſchen, ein Maͤnnchen im Sommerkleibe geſchoſſen, deſſen 
Weibchen ſich ebenfalls dort aufhielt. Auf dem Kieler Meer⸗ 
buſen ſieht man fie ſchaarenweiſe nach Mießmuſcheln unter⸗ 
tauchen, wobei ſie beſonders der jungen Brut nachgehen; 
außerdem dienen ihr Herzmuſcheln (Cardium edule) und 
Tellinen (Tellina cornèa), ja ſelbſt Fiſche zur Nahrung. 
Die Landſeen beſucht fie aͤußerſt felten, und ſtreicht nur in 
ſehr ſtrengen Wintern, wenn ihr der Zugang zu den Mufchel- 
baͤnken durch das Eis verwehrt, oft durch den Hunger auf 
das aͤußerſte abgezehrt, landeinwaͤrts. Da ich mich Tage 
lang bei der ſtrengſten Kälte auf dem Kieler Meerbuſen der 
Waſſerjagd halber aufgehalten, habe ich vielfaͤltige Gelegen⸗ 
heit gehabt, ſie in der Naͤhe zu beobachten, und ſah ſie faſt 
nie auf dem Lande ſitzen, ſelten auf dem Eiſe. Durch die 
Fertigkeit im Untertauchen zeichnet ſie ſich vor andern Enten 
aus; dieſe Fertigkeit iſt ſo groß, daß ganze Haufen, wenn 
mehrere Flinten in einer Entfernung von 40 Schritten auf 
fie abgeſchoſſen wurden, unter dem Waſſer verſchwanden, 
und keine einzige verwundet wurde. Angeſchoſſene Exem⸗ 
plare tauchen bis auf den Grund, beißen ſich im Tange 
feſt, und ſterben auf dieſe Weiſe einen gewiſſermaßen 
freiwilligen Tod. Bei einer Tiefe von 7 Faden und 
Nabe, ſcheinen ui indeß den Grund nicht erreichen Bu 


10 * 


— 148 Fr 


26. Anas rufina, die Kolbenente. 


27. Anas marila, die Bergente 


iſt in Schleswig und Holſtein nicht weniger haͤufig als in 
Holland, ſowohl am Seeſtrande als auf den Seen und Tei⸗ 
chen im Innern des Landes. Große Flüge uͤberwintern bei 
uns, andere wandern weiter ſuͤdlich und erſcheinen auf dem 
Striche im Maͤrz und April. Die Art ernaͤhrt ſich auf der 
See auschließlich von Kraͤuſelſchnecken (Turbo litoreus). 
In Norwegen in der Provinz Helgeland traf ich ſie wien 
auf Teichen mit felſigem Ufer. 


28, Anas ferina, die Tafelente 


feltener im Winter, niſtet im Juni ziemlich haͤufig auf ft # 
mit Schilf bewachſenen Bruͤchen. a 


29. Anas elangula, die Schellente 


Aberwintert in großen Schaaren an unſern Kuͤſten, während 
andere weiter ſuͤdlich wandern. Letztere bedecken im Maͤrz 
und April, auf dem Zuge nach Norden begriffen, unſere 
Landſeen, und halten ſich dann ſchon paarweiſe zu einander. 
Nur einzelne niſten auf dicht mit Rohr bewachſenen Tei⸗ 
chen. In den Magen geſchoſſener Exemplare habe ich Kraͤu⸗ 


30. Anas fuligula, die Reiherente 


beſucht unſere Kuͤſten und Landſeen in eben fo großer An⸗ 
zahl als die vorige und die Bergente, und hat mit beiden 5 

vieles in der Lebensart gemein. Sie naͤhrt ſich auf der Ste 
ausſchließlich von Kraͤuſelſchnecken, und ich ſah ſie hier bis⸗ 
weilen zu tauſend in einer Schaar vereinigt. In ſtrengen 
Wintern wird fie mit der Trauer, Eider- und ande 


— 149 — 


ö Tauchenten in Netzen gefangen, die man in horizontaler 
Richtung einige Fuß unter der Waſſerflaͤche an den Muͤn⸗ 

dungen der Baͤche und an andern Plaͤtzen ausſpannt, wo 
ſich das Waſſer zuletzt vom Eiſe frei erhalten. 


e leucophthalma, die peltengise 
Ente. 


Sie niſtet nicht ſelten auf ſchilfreichen Teichen, und eben 
daſelbſt habe ich ſie im Oct. in großen Schaaren sngeitafr 
fen, im Winter gar nicht. 


32. An as histrionica, die Kragenente. 


76. Gattung: Mergus, Sager. 
* 


1. Mergus merganser, der Gänfefäger. 


Alte Weibchen mit ihren Jungen beſuchen unſere fü- 
ßen Gewaͤſſer ſchon im September, und werden den Fiſch⸗ 
teichen bis zum Eintritt des Froſtes ſehr ſchaͤdlich. Sobald 
im Fruͤhjahr das Eis aufgeht, ſieht man die auf der Wan⸗ 
derung nach Norden begriffenen Paarweiſe und in großen 
Haufen auf den Landſeen. Der Gaͤnſeſaͤger niſtet gemeinig⸗ 
lich in hohen Bäumen unter andern bei Roͤraas in Norwe⸗ 
gen. Acerbi 


am angeführten Orte, S. 299. 


traf ihn im Kuziins zwiſchen Pello und Kardis; die dorti⸗ 
gen Einwohner bereiten ihn kuͤnſtliche Hoͤhlen, die er alſo⸗ 
bald in Beſitz nimmt, und verſchaffen ſich auf dieſe Weiſe 
eine betraͤchtliche Menge von Eiern. 


2. Mergus serrator, der langſchnaͤbelige 
. Saͤger 


iſt überaus häufig an den Kuͤſten, nicht minder auf den 


K 


\ — 150 — 


Landſeen. Einzelne Paare niſten in verlaſſenen Kraͤhenne⸗ 
ſtern oft in betraͤchtlicher Entfernung vom Waſſer. Die jun: 
gen Voͤgel erhalten, wie die der vorigen Art, ſchon im er: | 
ſten Frühling das Gefieder der Alten. 1 


3, Mergus albellus, der Nonnenfäger 


iſt überhaupt weniger zahlreich als feine Gattungsverwand⸗ 
ten; felten im Winter, häufiger im April und Mai. In 
beiden Monaten habe ich ihn in einer Reihe von Jahren l 
auf der Schwentine unweit Kiel angetroffen. N 


77. Gattung: Pelecanus.. 


1. Pelecanus onocrotalus, der große Pe⸗ 
lican. 


Zufolge der 
Provinzialberichte fuͤr Schleswig und Hake Jahrg. 
1798, Hft. 1. 5 


ward — ein Pelican in der Nachbarſchaft von Friedrichs⸗ \ 
ſtadt getoͤdtet. 


78. Gattung: Carbo, Scharbe. 


1. Carbo cor mor anus, die Cormoranſcharbe | 


noch vor wenig Jahren eine feltene Erſcheinung an unfern 
Küften, hat ſich ſeitdem an der Dftfee beträchtlich vermehrt, 
und iſt in einigen Gegenden ſelbſt den inlaͤndiſchen Fiſche⸗ 
reien, an den Seekuͤſten durch Vertilgung der Aale ſchaͤdlich 
geworden. Im Jahre 18 10 bemerkte man zuerſt Cormo⸗ 
rane in der Nachbarſchaft der Inſel Fuͤhnen, wo ſie wc 
weit vom Seeufer in den Waldungen niſteten und ſich nach 
und nach vermehrten. Im Fruͤhling 18 12 fanden ſich auf 


dem Gute Neudorf in der Nachbarſchaft der Stadt Luͤtjen⸗ 


burg nach Ausſage des dortigen Forſtbedienten 4 Paare 
ein, und ſiedelten ſich dem Seeſtrande nahe in einem Ge⸗ 
hoͤlze auf ſehr hohen Buchen an, welche feit vielen Jahren 
einer großen Anzahl von Saatkraͤhen und Reihern als Bruͤ— 
teplatz gedient hatten. Sie vertrieben zwei Reiherfamilien 
von ihren Neſtern, bruͤteten zweimal, zuerſt im Mai, dann 
im Julius, und verließen im Herbſte zu einem Haufen von 
einigen und dreißig angewachſen die Gegend. Im Fruͤhling 
181 5 und in den folgenden Jahren fanden fie ſich ungleich 
zahlreicher wieder ein, und bald berechnete man die Zahl der 
bruͤtenden Paare auf 7000. Auf einigen Bäumen zählte 
ich daſelbſt im Junius 1815 funfzig Scharbenneſter und 
daruͤber, und die Menge der ab- und zufliegenden mit den 
Reihern und Saatkraͤhen vermiſcht, betaͤubte das Ohr durch 
ihr wildes Geſchrei. Sie machten durch ihren ſcharfen Un: 
rath das Laub auf den Baͤumen verdorren, und die Luft 
unter denſelben war durch die Ausduͤnſtung in Faͤulniß über- 


gegangener Fiſche verpeſtet. Auf der See ſah man ſie in 


großen Haufen und auf den Untiefen lange Reihen bilden. 
Auf Veranſtaltung einer Commiſſion, welche man anzuord— 
nen für nöthig gehalten, um den Verwuͤſtungen dieſer An: 
koͤmmlinge ein Ziel zu ſetzen, wurden an einzelnen Tagen 
40 0 bis 500 Cormorane bei den Neſtern erſchoſſen, es ges 
lang aber erſt in den folgenden Jahren, ſie voͤllig aus der 


Gegend zu vertreiben. Seitdem haben ſie ſich, wie es ſcheint, 


in mehrere Haufen getheilt, von denen einer ſich in einem 


e 


Gehölze im Gute Loitmark am Geſtade der Schlei angeſie⸗ 
delt hat. ; 
In dem vom Verfaſſer beſchriebenen hochzeitlichen 


1 Kleide habe ich bei den Neſtern nur einzelne Cormoranſchar— 
ben angetroffen, und der e fehlte ſelbſt der weiße 


Fleck auf den Schenkeln. 
0 


2. carbe Saen die grühenſcharbe. 


Unter ben Cormoranen habe ich in hieſiger Gegend nie 
Kraͤhenſcharben angetroffen, dagegen im hoͤhern Norden beide 
Arten unter einander gemiſcht. Den bruͤtenden Paaren 
fehlte der weiße Fleck auf der Lende, ſo wie der Schopf, 
und ich fand nur bei einzelnen Spuren der zerſchließenen 
Federn am Halſe. Alte Vögel, fo wie der Verfaſſer fie 
beſchrieben, moͤchte ich daher bei der großen Anzahl der von 
mir beobachteten Individuen für bloße Varietaͤten erklären. 
Schon im erſten Fruͤhling erhaͤlt die junge Kraͤhenſcharbe 


das Gefieder der Aeltern, und im Mai und Junius ſieht 


man nur einzelne, welche die Mauſer noch nicht überftanden. 
Die Eier find denen der groͤßern Art vollkommen aͤhnlich, 


nur kleiner; bisweilen hellbraun punktirt, eine Faͤrbung, die 


indeß nicht in die Subſtanz der Schgale eindringt, und fi 
voͤllig verliert, wenn man das Ei mit einem naſſen Tuche 
abreibt. 


* g S0 pygmaeus, die kleine Scharbe. 


79. Gattung: Sula Toͤlpel. 


1 Sula alba, der weiße Zölpel. 


Alte und junge Voͤgel beſuchen in den Winter- und 
Herbſtmonaten die Weſtkuͤſte unſerer Halbinſel und die Muͤn⸗ 
dung der Elbe. In der Nachbarſchaft der Inſel Amrom 
ſollen ſie ziemlich haͤufig vorkommen, ſo wie bei Helgoland. 
Ein alter weiblicher Vogel ward im December 1811 uns 
weit Kiel gefangen, andere bei Schleswig und in der Nach— 


barſchaft von Brunsbuͤttel. Bei einigen Exemplaren fand 


ich auf den Zehen eine doppelte Reihe blaugruͤner Laͤngsfle⸗ 
cken, deren der Verfaſſer nicht gedenkt, und W bei an⸗ g 
9 Exemplaren fehlen. a 


ga Oo Mae 


aa Gattung: Colymbüs, enen 
u en en Yopat 


int Ein une le era, der Eisenuden 


Ein Exemplar, welches ich für einen jungen Vogel halte, 
ward vor einigen Jahren im Herbſt auf der Elbe geſchoſſen, 
und befindet ſich im Cabinete des Herrn von Eſſen zu Barn⸗ 
beck bei Hamburg. 


eee echt eue 


Taucher. 


* \ . 0 * 

Die doppelte Mauſer der Taucherarten, welche der Ver 

faſſer vermuthete, iſt die Veranlaſſung der Behauptung ges 
weſen, daß die Gewaͤſſer Deutſchlands und der Schweiz nur 


von jungen Vögeln beſucht wurden. Durch im Herbſt ges 


ſchoſſene alte Vogel des ſchwarzkehligrn und rothhaͤlſtgen 
Tauchers, bei welchen ſich die roſtfarbige oder ſchwarze Kehle 
faſt ganz verloren, habe ich neuerdings die Gewißheit erhal: 


5 ten, daß das Winterkleid beider Arten vom Sommerkleide 


verſchieden iſt, und wir finden hier eine Wiederholung der 


bei mehreren Sumpfvögeln auffallenden Erſcheinung, daß 


mit dem Eintritt der Fortpflanzungsperiode theilweiſe ſchwatze 
oder roſtfarbige Federn an die Stelle der ausfallenden tre= 
ten, Der arctiſche Seetaucher beſucht die hieſigen Gewaͤſſer 
nicht ſelten. Maͤnnchen und Weibchen ſind einander im 
Sommer völlig aͤhnlich. Nach N N 


Mohr am angeführten Orte, S. 50 


hat man die Art auf den Landſeen in Island bruͤtend an⸗ 


getroffen. 


3. Colymbus septentrionalis, der rothhaͤl— 
a ſige Taucher 


5 bewohnt im Sommer die nordiſchen Landſeen, Teiche und 


Fluͤſſe, und iſt im Winter an den ſchleswig⸗ holſteiniſchen 
Kuͤſten ungemein haͤufig. Die jungen Vögel bekommen im 
erſten Fruͤhlinge das Gefieder der alten, die Eier fi ind dunkel 
olivenbraun mit ſchwarzbraunen Punkten gezeichnet. 


81. Lk Uria, Lumme. 


\ 1. Uria troile, die große Lumme. 


Alte Vögel erſcheinen nach der Herbſtmauſer mit wei⸗ 
ßer Kehle, und ich habe im November geſchoſſene Exemplare 
in Haͤnden gehabt, bei welchen nur noch einzelne Federn des 
Sommerkleides mit Hals und Kehle uͤbrig geblieben waren. 
Auf der Oſtſee habe ich die große Lumme nicht angetroffen, 
aber am Ausfluſſe der Elbe findet ſie ſich im Winter mit 
den Heringen in uͤberaus großer Menge ein, und bruͤtet 
vielleicht einzeln auf den Felſen Helgolands unter den Tord⸗ 
alken. Die Eier ſind auffallend groß, an einem Ende ſtark 
zugeſpitzt, und mit groͤßern und kleinern braunen Punkten 
gezeichnet; die Grundfarbe derſelben iſt bald ſchoͤn ſpangruͤn, 
bald roͤthlichweiß. 


2..Uria grylie, die ſchwarze Lumme 


verändert die Farbe des Geſieders bei der Herbſtmauſer und 
die alten Voͤgel haben im Winter einen faſt rein weißen 
Unterleib, wodurch ſie ſich von jungen Vögeln, bei welchen 
derſelbe mehr grauweiß iſt, unterſcheiden. Schon aͤltere 
Schriftſteller hatten dieſe Veraͤnderung der Farbe im Win⸗ 
ter behauptet, andere aber ihnen widerſprochen, z. B. Oed⸗ 
mann f 


Neue ſchwed. Abh., Bd. 2, S. 224, 
wobei er ſich auf ein im Januar an der ſchwediſchen Kuͤſte 


— 155 5 


geſchoſſenes Exemplar im Sommerkleide beruft. Da ich im 


Auguſt einen alten Vogel unter Händen gehabt, welcher in 


der Mauſer begriffen, und bei dem graue und weiße Federn 


an die Stelle der ſchwarzen traten, darf ich die doppelte 


Mauſer und die mit derſelben eintretende Veraͤnderung der 
Farbe als entſchieden anſehen, nur noch die Bemerkung bei⸗ 
fügend, daß ich im Winter nie ein Exemplar erhalten, wel⸗ 
ches noch Spuren des Sommerkleides an ſich gehabt haͤtte. 
Im letztern erſcheinen uͤbrigens die alten Voͤgel bereits in 
der Mitte des Maͤrz. Die ſchwarze Lumme beſucht unſere 
Kuͤſten in den Wintermonaten in betraͤchtlicher Menge, und 


bruͤtet ſchon an den felſigen Kuͤſten des ſuͤdlichen Schwedens, 
ſeltener auf den kleinen Inſeln an der ſeelaͤndiſchen Kuͤſte 
zwiſchen Steinhaufen. Krabben (Palaemon squilla) und 
ſonſtige Cruſtaceen von geringer Groͤße machen ihre aus⸗ 


ſchließliche Nahrung aus. 


3. Uria alle, die kleine Lumme. 


Verſchiedene im Sommer 1818 unweit Spitzbergen 
geſchoſſene Exemplare hatten eine braunſchwarze Kehle, Anz 
dere im Winter bei Island geſchoſſene eine rein weiße. Dies 
ſcheint die doppelte Mauſer und Verſchiedenheit des Sommer⸗ 
vom Winterkleide zu beſtaͤtigen, auf welche ſchon Fabricius 
aufmerkſam gemacht hat. 


82. Gattung: Nor mon, Papageitaucher. 
1. Mormon fratercula, der graukehlige Pa: 
pageitaucher 


legt ein einziges Ei von ſchmutzigweißer Farbe, etwas groͤ⸗ 
ßer als ein Hühnerei. 


N ee 
83. Gattung: Alca, Alk. 
SL. Alca torda, ber Tordalk 


20 4 im Winter an unſern Kuͤſten haͤufig, und ich habe um 


dieſe Jahreszeit junge und alte Voͤgel erhalten; letztere un⸗ 


terſcheiden ſich von erſtern durch das tiefere Schwarz auf dem 
Obertheil des Koͤrpers und durch die ungleich laͤngern mehr 
ſpitz zulaufenden Schwanzfedern. Auf ſolche alte Voͤgel 
paßt des Verfaſſers Diagnoſe des alten Weibchens. Alte 
Voͤgel, ſowohl Maͤnnchen als Weibchen, haben im Som- 
mer die roͤthlichſchwarze Kehle, von der man bisher glaubte, 
daß ſie den alten Maͤnnchen ausſchließlich angehoͤre. Daß 
die Art ſich nicht allenthalben an unſern Kuͤſten fortpflanzt, 
kann nur der nicht felſigen Beſchaffenheit beigemeſſen wer⸗ 
den. Auf den Scheeren an der ſuͤdlichen ſchwediſchen Kuͤſte 
niſten viele Paare in Haufen vereinigt, ja ſchon auf den 
Sandfelſen Helgoland's, wodurch ſich dieſes Eiland ſo ſehr 
vor den benachbarten Kuͤſten auszeichnet. Die Alkeneier ſind 
von betraͤchtlicher Größe hart von Schale und auf ſchmutzig⸗ 
weißem Grunde hellbraun marmorirt. 
Als europaͤiſche Art iſt noch aufzufuͤhren: 


2. Alca impen nis, der große Alk. 


Fabricius fauna grönl., pag. 62. 


Bewik history of british birds, Tom. 2, p. 152. 
Ein Exemplar dieſes ſeltenen Vogels wurde einem zu⸗ 
verläffigen Berichte zufolge, vor laͤngerer Zeit auf der Oſtſee 
geſchoſſen. \ 
Schleswig: holfteinifhe Provinzialberichte, Jahrgang 
1798, Hft. 1. 


e 


BR VI. 

1 5 12 
Neue Kaͤfer aus Bengalen und Javaz 
5 beſchrieben vom Herausgeber. | 


Moch dieſe Kaͤfer, nebſt vielen andern vom Vorgebirge der 
guten Hoffnung, die wir in der Folge zu beſchreiben geden⸗ 
ken, verdanken wir der Güte des Herrn Weſtermann in Co— 
penhagen, der ſie an Ort und Stelle ſelbſt ſammelte, auf's 
forgfältigfte erhalten nach Europa brachte und als Dupletten 
feiner ſchaͤtzbaren Sammlung uns zum Geſchenke machte. 


1. Copris erecta, 


Capite cornu erecto; thorace punctato, cornu 
porrecto; elytris striatis ferrugineis fusco - „punctatis- 
Longitudo lin, 4½ C. Java. 


Kopf mit auftechtem Horn; Halsſchild bien mit 
vorgeſtrecktem Horn; Fluͤgeldecken geſtteift, roſtgelb mit Ki 
nen Punkten. 

Statur wie C. fracticornis. Rand des Kepfſchibe 
ein wenig aufgebogen; Horn fo lang als ¼ des Kopfs; 
vor dem Horne eine deutliche Queerleiſte, vor welcher der 
Kopf zuſammenflieſſend punktirt, hinter welcher er glatt iſt. 
Farbe des Kopfs ſehr dunkel kupferig. Halsſchild mit 1 


\ 


1 — 


wagerecht vorragendem nur ſehr wenig an der Spitze aufge⸗ 
bogenem Horn, welches ein wenig kuͤrzer iſt als das des 
Kopfs; Farbe des Halsſchilds ſchwaͤrzlichbraun, Seitenraͤn⸗ 
der, zumal vorn breiter, Hinterrand ſchmaͤler roſtgelb; an 
jeder Seite eine groͤßere ſchwarze Vertiefung, uͤberall aber 
K dichtſtehende Streifen (linienartige Vertiefungen), zwiſchen 
denen dichte ſchwaͤrzlichbraune, aber nicht vertiefte Punkte 
ſtehen. Vorderſte Beine ganz pechbraun, nur die Hinter⸗ 
flache der Schenkel gelb. Hintere Beine mit dunkelerzgruͤ⸗ 
nem Widerſchein, an der untern oder vordern Flaͤche gelb; 
die Schenkel auch an der hintern Fläche gelb geſaͤumt. 


2. Copris obtusa. 


Clypeo cornubus duobus brevissimis; thorace 
punctato, tuberculo foveisque duabus anticis; elytris 
punctato-striatis. TAGEN: lin. 4½. Java. 


Kopfſchild mit zwei ſehr kurzen Hörnern; Halsſchild 
punktirt, vorn mit einem Hoͤcker und zwei Gruben; Deck⸗ 
ſchilde punktirt geſtreift. 

Statur wie der vorige, nur ein klein wenig breiter. 
Kopfſchild am Rande ein wenig aufgebogen, glatt, ohne 
Queerleiſte; die ſehr kurzen ſtumpfen Hoͤrner von vorn nach 
hinten ein wenig flach gedrückt; Hoͤcker des Halsſchilds klein, 
von ihm geht an jeder Seite eine ſehr ſtumpfe abgerundete 
Leiſte ſchraͤg vorwaͤrts; gerade vor dem Hoͤcker liegt am Vor⸗ 
derrande des Halsſchilds eine mittlere kleinere, vor der Leiſte 
an jeder Seite eine größere Vertiefung. Außer den feinen 
Punkten liegt je am Seitenrande ein etwas groͤßerer Punkt; 
Seitenrand braͤunlichgelb; auch hin und wieder gegen den 
Hinterrand hin ein ſolcher Fleck; ſonſt iſt an Kopf und 
Halsſchild die Farbe ſchwaͤrzlich und wie metalliſch angelau⸗ 
fen. Fluͤgeldecken jede mit ſieben punktirten Streifen; Farbe 
ſchwaͤrzlichbraun. Beine bunkelbraun, an der untern oder 


— 139 — 


vordern Flaͤche braͤunlichgelb; ene auch an der obern 
. r one 


Dr urn . ee Diadem 


f Scutellatus, thorace capiteque inermibus, obscure 
aeneus, capitis fascia, magine thoracis elytrorumque 
laterali flavis. Longit, lin. 4. Java, 


Mit Schildchen, Kopf und Halsſchild unbewehrt; dun⸗ 
kel erzgruͤn, eine Binde des Kopfs und Seitenränder des 
Halsſchilds und der Fluͤgeldecken gelb. 

Dem Ateuchus cinctus F, verwandt, der auch zu 
Onitis gehört. Kopfſchild aufgebogen, vorn ausgerandet; 
dem Vorderrande nahe eine breite, gelbe, hinten ſtark aus⸗ 
gerandete Binde. Halsſchild viereckig, Vorderrand wenig 
concav, ſehr ſchmal gelb; Hinter- und Seitenraͤnder con⸗ 
ver, dieſe breitgelb, welches nach hinten ſchmaͤler iſt und in 


der Mitte einen ſchwatzen Punkt hat. Vom Hinterrande 


geht eine ſtark vertiefte Linie nach vorn bis zur Haͤlfte der 
Laͤnge, neben dieſer am Hinterrande je ein ſehr kleines gel⸗ 
bes Strichelchen. Außenrand der Fluͤgeldecken gelb, nur an 
der Wurzel nicht. Fluͤgeldecken gruͤnlichſchwarz, kaum mes 
talliſch, jede mit ſieben punktirten Streifen. Vorderſte Beine 
pechſchwarz, Schenkel hinten zum Theil gelb. Hinterbeine 
gelb, Schenkel ſchwarz gerandet; hintere Flaͤche der Schienen 
und die Fußwurzeln ſchwarz, mit dunkel erzgrůͤnem Wider⸗ 


Be 


4. Onitis niger. 


. * Seutellatas, capite lineis duabus elevatis trans- 
versis; elytris subcanaliculatis; niger margine thora- 
eis antice femoribusque flavis. Longit. lin. 4. Java, 


5 9 Mit Schildchen; Kopf mit zwei Queerleiſten, Fluͤ⸗ 


— 


FR: 160 u 


geldecken ſchwach gehohlkehlt; ſchwatz Saiten: hohe des Hals⸗ 
ſchilds vorn und Schenkel gelb. 0 N 

Statur wie der vorige. Kopfſchild wenig Wehe, 
Rand wenig aufgebogen; vordere Querleiſte conver, hintere 
etwas kuͤrzer, concav, ſo daß ſie an jeder Seite ein kleines 
ſtumpfes Zaͤhnchen bildet. Halsſchild punktirt, hinten mit 
einer flachen, gleichfalls punktirten, bis uͤber die Haͤlfte der 
Länge vorgehenden Laͤngsrinne; Seitenraͤnder an der vor⸗ 
dern Haͤlfte gelb, wo das Gelbe endet, ſteht etwas weiter 
nach innen ein großer vertiefter Punkt im Schwarzen. Nahe 
am Vorderrande iſt eine ſehr ſtumpfe kurze Queerleiſte, die 
an jeder Seite mit einer Vertiefung endet. Jede Fluͤgel⸗ 
decke hat ſieben flache Rinnen, die wieder aͤußerſt fein der 
Laͤnge nach geſtreift ſind und daher matt erſcheinen. So⸗ 
wohl die Beulen an der Seite der Fluͤgeldeckenwurzel außen, 
als auch der aͤußerſte Rand der Fluͤgeldecken und das hin⸗ 
terſte Ende derſelben gelb; doch ſo, daß von oben her nur 
an der aͤußerſten Spitze der Fluͤgeldecken das Gelbe geſehen 
werden kann. Beine pechbraun; die hintern Schenkel ganz 
b die vorderſten nur an der hintern Flaͤche. 


1 Onitis pietus, 


Scutellatus, capite thoraceque muticis; flavus, 
capite thoraceque pictura, elytris punctis . ni⸗ 
. Longit. lin. 2%/,. Java, 


Mit Schildchen; Kopf und Halsſchild a gelb 
Kopf und Halsſchild ſchwarz gezeichnet; Fluͤgeldecken mit 
viereckigen ſchwarzen Punkten. 

Statur wie die vorigen. Kopfſchild wenig ausgeran⸗ 
det, Rand auf gebogen ſchwarz. Kopf hinten ſchwarz, wel⸗ 
ches nach vorn zweimal eingeſchnitten drei kleeblattaͤhnliche 
Spitzen bildet; in der Mitte des Schwarzen ein gelbes Stri⸗ 
chelchen. Halsſchildsraͤnder gelb, der vordere ziemlich ſtark 


— 161. — 


concav; die Seitenraͤnder conver mit einem vettieften ſchwar⸗ 
zen Punkte; Mittelfeld ſchwarz, vorn in der Mitte wenig 8 
daneben aber zu ‚jeder Seite tief eingeſchnitten gelb; der 
Hinterrand des Schwarzen mit vier tiefen Einſchnitten, deren 
äußere zumal noch tiefer und etwas ſchraͤg nach außen gehen; 
zwiſchen den mittleren liegt nur eine ſchwatze Rinne; aͤbri⸗ 
gens iſt der Halsſchild punktirt. Fluͤgeldecken punktirt ſtark⸗ 
geſtreift, mit ſieben viereckigen ſchwarzen punktartigen Flecken, 
deren auf jeder Fluͤgeldecke vier mehr nach vorn in rauten⸗ 
foͤrmiger Stellung, drei gegen die Spitze hin in etwas ſchraͤ⸗ 
ger Queerreihe ſtehen! Beine gelb, vorderſte an der vordern 
rec und alle n braun; letztere W We 
end e e ee Hör: Din mitt T Mense 
‚Bir u our 1222 c au 


6. i en suleicallis. 


a Capite een, 3 4 5 75 inermi glaberrimo, 
sulco medio: use: et tilt badiis. FOREN 
mr . Jauss Un n Bi f 


“ 


Kopf vierbernig; Halsschild unbewehrt glatt it einer 
me Fluͤgeldecken punktirtgeſtreift, kaſtanienbraun. 
Kopf ſchwarz ; drei Hörner; vorn, wovon das mittelſte 
50 alle aber nur ſehr kurz und gerade ſind; das vierte 
ſteht am Hinterrande und iſt von vorn nach hinten ein we⸗ 
nig flachgedruͤckt und nicht einmal ſo lang als das mittlere. 
Fühlerkolbe ocherbraun. Halsſchild ſchwarz mit tiefer Mit⸗ 
telfurche, die vorn und hinten etwas abgekuͤrzt iſt und vorn 
an jeder Seite eine flache Grube neben ſich hat. Seiten⸗ 
raͤnder des Halsſchilds breit kaſtanienbraun, mit ſchwarzem 
vertieftem Punkte in der Mitte. Fluͤgeldecken jede mit zwölf 
punktirten Streifen. Beine dunkler kaſtanienbraun als die 
Flügeldecken. Unterſeite des Körpers gelblich⸗ des Kopfe 
r biber Beine fuchstoͤthlich behaart. 


Zool. Mag. Bd. 1. St. 3. r 11 


— 162 — 


/ 
F nal Gymnopteurus nee HE eines 


Clypeo quadridentato; obsenrissime. aeneus, ely- 
tris vix novemstriatis; tibiis anticis tridentatis. Lone 
sit. lin. 8 Bengalia. A RR 1 


Kopfſchild vie ſehr dunkel erzgruͤn; 1 
delten mit neun W Puneristen Streifen; 8 e 
nen dreizahnig. n Bu, 

Halsſchild an jeder Seite mit einem großen betieten 
Queerpunkte: am Hinterrande mit zwei kleinen nicht ganz 
nahe beiſammenſtehenden Punkten. Die neun Streifen je⸗ 
der Fluͤgeldecke kaum merklich. Kopf ⸗, Halsſchild⸗„ Fluͤgel⸗ 
deckenraͤnder und Beine deutlicher erzgrün als das übrige: 
Unterſeite der Schenkel aͤußerſt kurzdornig. 

SS ur 845 8 ! 


8. Hister punctulat us. 


Niger, punctulatus; thorace medio baseos Locis- 
que duobus rotundatis, elytris ad marginem internum 
vittulisgue laevibus; elytris 7 striatis, striis ns 
interioribvs abbreviatis. Longit. lin, Be ‚Java, u 11 


f Schwarz, feinpunttirt Halsſchild mitten an der Ba⸗ 
ſis und an zwei runden Stellen Fluͤgeldecken am Innen⸗ 
rande und kleinen Striemen glatt, he eat Fatih 
die beiden innern Streifen abgekuͤrzt. 33 
Kopf dichtpunktirt; Halsſchild vorn an 650 Seite 
ſtark vorſpringend, Seitenraͤnder wenig conver nach vorn 
wenig eee mit zwei eee en 


* 
I 
1. 
— 


deren Spitze je eine kleine rundliche Stelle nicht asl 
An den Fluͤgeldecken gehen die beiden innerſten Streifen ei⸗ 
ner jeden nicht bis zur Haͤlfte der Laͤnge vor; bis zur drit⸗ 
ten Streife von innen iſt der innere Rand ohne Punkte, 
aber der Raum zwiſchen den abgekuͤtzten Streifen iſt hin⸗ 


ten punktirt. Zwiſchen der dritten und vierten Streife iſt 
ſowohl vorn als hinten eine abgekuͤrzte glatte Strieme , an 
der Stelle, wo dieſe beiden ſchwarzen Striemen unterbrochen 
ſind, liegt weiter nach außen, namlich zwiſchen der zweiten 
und dritten Streife noch eine glatte Stelle; zwiſchen dem 
erſten und zweiten weiter nach vorn noch eine und endlich 
am Außenrande der Fluͤgeldecken weiter nach hinten noch 
eine. „Am erſten der von den Flügeldecken nicht mehr be⸗ 
faſt breit dreieckige S und der letzte Abſchnitt oder After 
an der Spitze eine kleine Strieme glatt, ohne Punkte. Vor⸗ 
derſte Schienen außen vierzahnig, der der Wurzel naͤchſte 
Zahn ſehr klein. An den nicht punktirten Stellen hat die 
ſchwarze e des Koͤrpers einen NER e age 
lang. „side sin} ann hig abi gun 
Fs tnun eg 5 701 3 
is ARE 9 9. Opatrum i aqa num. 
ins . 


en en thoraceque confertim. een 


Schwarz; Kopf und al e, 1 
decken gekerbtgefurcht, die vierte und fuͤnſte, ſechste und ſie⸗ 
0 dente Furche an der Spitze paarweiſe vereinigt. 5 

Ueberal ſchwarz, wenig glänzend; Kopf vorn ſchmaͤler 
und ausgerandet, vor jedem Auge ein Gruͤbchen. Halsſchild 
viereckig, vorn wenig ſchmaͤler; Ecken wenig vorragend. 
Vorderrand wenig concav, an jeder Seite ein klein wenig 
eingebogen; Seitenraͤnder und Hinterrand wenig conver, 
letzterer an jeder Seite ſtaͤrker eingebogen als der vordere. 
eitenränder mit deutlichem Streife neben ſich, der dem 
vordern ganz fehlt, und am hintern nur an dem eingeboge⸗ 
nen Theile jeder Seite zu ſehen iſt. Schildchen ſehr klein 
aſt ein Drittheil kreisförmig. Erſte oder innerſte und neunte 


11 * 


Außerſte Furche der Fluͤgeldecken an der Spitze im Winkel 
vereiniget, zweite fuͤr ſich, ein wenig im Winkel umgebogen 
endigend, dritte und achte an der Spitze im Winkel vereini⸗ 
get, vierte und fünfte, ſechste und ſiebente paarweiſe ver⸗ 
engen vn ene eig nie on ene ae Am 


1 


18 1 


) 3 1 stolz Zum, Molly 


en r Hebe nig er. 
t 899017 A 8 


Niger; capite thoraceque punetulatis, elytris stri- 
ato-scrobiculatis.. Longit. lin, 7Y2.. Bengalia. 3829. 
Schwarz; Kopf und Halsſchild fein punktirt, Fluͤgel⸗ 
decken vollgrubiggeſtreift mn. 
Statur wie H. punctatus F. oder wie H. Ianäpes, 
aber dann die Flügeldecken flacher und nicht ſo ſpitz. Kopf 
und Halsſchild ziemlich dicht und fein punktitt. Fluͤgeldecken 
jede mit neun Reihen dichtſtehender Gruͤbchen; außerdem 
an der Wurzel neben der Nath ndch eine ganz kurze Reihe 
von Gruͤbchen, die aber kaum ein Viertheil der Laͤnge ein⸗ 
nimmt. Schenkel gegen die Spitze hin keulig verdickt. Sechs 
letzte Fühlerglieder ein wenig zuſammengedruͤckt, fo daß die 
Ränder ſaͤgezahnig erfheinen. | 1 


7 
1 


= 81 


zan dnn rn Helo p- indut us. 55207 


„Theses nigro, utzinque aeneo;, elytzis punctato- 
striatis, aeneis, antice posticeque angulo purpurascente. | 
Longit. lin. 345. Jaya. 5 F 
Halsſchild ſchwarz, an den Seiten erzgruͤn; Fluͤgelde⸗ 
cken punktirtgeſtreift, erzgrüͤn vorn und hinten mit einer faſt 
purpurnen Winkelzeichnung. F 7 1 N 
Statur wie H. ater F. "Fühler und Kopf ſchwarz; 
Kopfſchild vor dem innern Winkel jedes Auges vertieft; 
Hinterkopf mit ſchwachem Laͤngseindrucke. Halsſchild queer⸗“ 
viereckig, Seitenraͤnder nach vorn convex, eine vertiefte Linie 


— 


7 5 . 
— 165 — 


der ganzen Lange nach neben den Seitenraͤndern; Hinter⸗ 


rand mitten ein wenig conver, an jeder Seite vor ihm eine 
kurze Laͤngsvertiefung. Auf jeder Fluͤgeldecke vorn eine wine 
kelfoͤrmige metalliſchpurpurne Zeichnung „welche von der 
Wurzel in einiger Entfernung der Nath gerade ruͤckwaͤrts, 
dann in einem rechten Winkel nach außen gebogen bis zum 
Außenrande geht, und innen blaͤulichgruͤn geſaͤumt iſt. Ge⸗ 
gen die Spitze der Fluͤgeldecken hin eine gleiche Zeichnung. 
Beine und Unterfeite des Koͤrpers dunkelbraun. ae 


Cara bus Kue inis. 


Capi te „thoraceque smaragdinis.” elytris violascen- 
Ubus apice bidentatis, punctato- -striatis; ; pedibus ie 
. Longit. lin. 5. Bengalis. 


Kopf und Halsschild Annvasketäns re le 
1 mit dreizahniger Spise, en Being 


i Be ſtahlblau. 


— 


Der Anſtand wie C. e F, nur der Hin⸗ 
Bi nach Verhaͤltniß ein wenig ſchmaͤler; Fühlen, Taſter 
und vorderſte Schienen wie jener, aber die ſchwarze Lefze 
laͤnger, naͤmlich uͤberhaupt etwas laͤnger als breit und vorn 
in der Mitte deutlich eingeſchnitten; Seitenlappen der Lippe 
auch bedeutend größer, vorn rund, und den Mitteltheil an 
Länge und ‚Breite uͤbertreffend. Kopfſchild mitten ein we⸗ 


’ nig eingedruͤckt, der Kopf ſelbſt an beiden Seiten neben den 


r 


ö 
N 
7 


Aug en wenig, vertieft. Augen groß schmutzig braͤunlichgelb; 
hinter den Augen iſt det Kopf ſehr wenig ſchmäler. Hals⸗ 
ſchild etwas herzfoͤrmig, doch hinten breit geſtutzt, mit deut: 
lich auf gebogenen Seitenraͤndern, die hinten eine Vertiefung 
neben ſich haben mitten eine Laͤngsfurche die den Vorder⸗ 
rand nicht erreicht. Jede Fluͤgeldecke hat neun ziemlich tiefe 


grob punktitte Streifen, an der aͤußerſten Spitze, ein klein 
wenig dem Innenrande nach außen, ein kleines Zaͤhnchen 


i 5 


——— 166 — 


und weiter nach außen ein zweites. Zwiſchen beiden iſt det 
Hinterrand ein wenig concav. Deckſchilde viel breiter als 
der Halsſchild und an der Wurzel nicht eirund. Schenkel 
dick; vorderſte Schienen am Innenrande gegen die Spitze 
= e ee j 


13. Carabus apiealis,. 


Aäeneus; elytris punctato - striatis, apice, anten- 
nis, labro palpis 1 flavidis, Longit. lin. 


Erzgruͤn; Deckſchilde punktirtgeſtreift, Spitze derselben, 
Fuͤhler, Lefze, Taſter und Beine gelblich. 
Verwandt mit C. spoliatus, eingtus und ähnlichen. { 
Halsſchild herzfoͤrmig, „hinten nach Vethöltniß ſchmaͤler als 
bei C. cinctus. An jeder Seite hinten eine face Laͤngs⸗ 
vertiefung. Kopf und Halsſchild mitten in's kupferrothe fal⸗ 
lend. Fluͤgeldecken dunkelerzgruͤn in's ſmaragdgruͤne ziehend 
mit acht punktirten Streifen; Spitze gelblich, ſo daß der 
Innenrand des gelben am Innenrande der Fluͤgeldecken nur 
etwa halb ſo hoch hinaufreicht als der aͤußere am Außen⸗ 
rande der Fluͤgeldecken geht; ſonſt ſind die Fluͤgeldecken noch 
mit kurzen gelblichen Haͤrchen beſetzt. Unterſeite des Koͤrpers 
dunkelbraun. 1 Schienen innen ausgeschnitten i 


14. caανu duplicatun. 


Niger, pedibus badiis; thorace transverso; ely- \ 
tris bino- sulcatis, interstitiis punctatis. Longit. Iin. 7. 
Java. 


Scene Beine e Holzſchlb gqueerge⸗ 4 
hend, eee Busen gefurcht, ane vun | 
tirt. \ ö 
Breit und ſtach; Halsſchild zwar ſchmaͤler als die 
Deckſchilde, aber doch ſaſt nur halb ſo lang als breit; Kopf 8 


Pe 167 — 


ſelbſt vorn ausgerandet; Lefze braun, viereckig mit aͤußerſt 
wenig concavem Vorderrande; Kopf zuſammenfließend punk⸗ 
tirt. Seitenraͤnder des Halsſchilds ſtark convex; Ecken ge: 
tundet und zwar die vordern am meiſten; das Mittelfeld 
erhebt ſich erſt in einiger Entfernung von den platten Sei⸗ 
tenraͤndern convex, zwiſchen ihm und dieſen Rändern find 
deutliche Queerrunzeln, es hat mitten einen nicht ſehr tiefen 
Laͤngsſtreif. Fluͤgeldecken von der Wurzel zur Spitze gleich 
breit, an der Spitze wenig conver, faſt queer geſtutzt; die 
Furchen ſtehen paarweiſe, zwiſchen zwei Furchenpaaren iſt 
immer ein etwas breiterer grob punktirter Zwiſchenraum, mit 
zwei Reihen grober Punkte; am Innentande jeder Fluͤgel⸗ 
decke iſt nur eine einfache Furche. Zwiſchen dem zweiten 
und dritten Furchenpaare, von innen her gezaͤhlt, ſtehen ge⸗ 
gen die Wurzel hin mehrere Punkte, die nicht in zwei Rei⸗ 
hen geordnet ſind. Fuͤhler ſehr dunkel kaſtanienbraun, faſt 
ſchwarz. Unterſeite des Koͤrpers on Beine überall: 8 e 
braun. a 5 
LE mer 91155 a? DR ET 5 3460 a 
BR fu eee „ e 

Ferruginosus, thorace transverso, elytris apice 
emarginatis, punctato-striatis, striis apice bino- 
iunctis. Longit. lin. 6 ½/. Java. nn ! 
Rgioſtgelblich, Halsſchild queergehend, Fluͤgeldecken an 
der Spitze a mit paarweiſe vereinigten punktirten 
gr 

Geſtalt ganz wie der vorige, mit dem er in eine und 
} dieſebe Unterabtheilung gehoͤrt. Fuͤhler dunkel kaſtanien⸗ 
braun, vom vierten Gliede an gelblich behaart. Lefze vier⸗ 
eckig vorn ein wenig ausgerandet, kaſtanienbraun wie die 
Taſter. Kopf ſchwaͤrzlich, Halsſchild ganz wie beim vorigen 
gebildet, nur fehlen die Queertunzeln an den Seiten; Mit⸗ 
telfeld dunkel kaſtanienbraun. Deckſchilde roſtgelblich was 
ſich dem eichelbraunen nähert; an der Wurzel iſt der in⸗ 


nerſte Streif geſpalten; je zwei Streifen, die überhaupt 
ziemlich tief ſind, an der Spitze zuſammenſtoßend; das 
dritte Paar, von innen her gezaͤhlt, nicht ſo weit gegen die 
Spitze hinabgehend als das vierte. Jede Fluͤgeldecke an der 
Spitze ſehr flach ausgerandet und die von beiden zuſammen⸗ 
ſtoßenden Decken gebildete gemeinſchaftliche Spitze gleichfalls 
ein wenig eusgerandet. Unterſeite des Koͤrpers und Schen⸗ 
kel roſtgelb; Schienen und Fußwurzeln braͤunlichſchwarz, der 
ganze Koͤrper ein wenig need ‚ PR Er nicht me⸗ 
e | ' 


16. Cicindela octonotata, 


Aenea; thorace maculis duabus er, elytris 
maculis quatuor ferrugineis, Logit. lin. 1. Ben- 
alia. 


Erzgruͤn; Halsschild n mit zwei Fear sch Flügeldecken 
wit vier roſtgelben Flecken. ü £ 
Fühler ſchwarz, unten ſtahlblau; efze gelblich an der 
0 Wurzel mit gleichlaufenden Seitenraͤndern, die aber bald ge⸗ 
brochen in ein ſpitzes Dreieck zuſammenlaufen, deſſen aͤu⸗ 
ßerſte Spitze an jeder Seite ein kleines Zaͤhnchen neben ſich 
hat. Taſter dunkel erzgruͤn, das erſte kurze und zweite laͤngſte 
Glied der Lippentaſter gelb. Kopf ſchoͤn erzgruͤn, in der 
Mitte kupferig, an den Seiten ſtahlblau. Halsſchild erzgruͤn, 
an jeder Seite ein großer kupferiger Fleck, der nach hinten 
zu beulig erhaben iſt und hier dem der andern Seite ſeht 
ſich naͤhert. Fluͤgeldecken gruͤn, im Mittelfelde dunkelblau⸗ 
lich, an der Wutzel kupferig; Nath gelb; aͤußere Ecke der 
Wurzel mit einem rundlichen roſtgelben Fleck; weiter hinten 
ein groͤßerer, dem Außenrande näher als der Nath; dann 
folgt ein bindenartiger Queerfleck, außen breiter als innen; 
endlich ein vierter queerrundlicher, oder eigentlich ſehr abge⸗ 
rundet dreieckiger. Dieſe Flecken liegen in gleichen Abſtaͤn⸗ 


— 169 —. 


den von einander. Aeußerſte Spitze der Deckſchilde auch noch 


ein wenig und wie verwiſcht gelblich. Beine erzgruͤn; Schie⸗ 


deen N e 0 blaͤulichſchwarz. 


12 


1 eo 17. Oise d l albina in, 


“ Viridaurea, albo - hirta; elytris albis, sutura vit- 
‚taque externe triramosa viridibus, Longit, Iin 6. 
Ba 


Grüngolden, weiß behaart; Sthgeiseden weiß N Nath 

nd eine nach außen dreiaͤſtige Strieme gruͤn. 
Lefze gelblich, am Vorderrande eine ſehr ſtumpfe Ecke 
bildend. Vier erſte Fuͤhlerglieder gruͤngolden mit weißen 


Haͤrchen, übrige braͤunlichroth mit viel feineren kürzeren Här- 


chen. Kopf, Halsſchild, Unterſeite des Körpers, Schenkel 
gruͤngolden, hin und wieder in's kupferrothe, uͤberall mit 
weißen. anliegenden Haͤrchen. Fluͤgeldecken punktirt, weiß 
mit ſchoͤn gruͤner doch kaum metalliſcher Nath und ihr gleich— 


i laufender gruͤner Strieme, welche weder Wurzel noch Spitze 


erreicht, „hinten in einem dicken Punkt endet und von der 
nach außen in gleichen Abſtaͤnden drei Aeſte ſchraͤg vorwaͤrts 
abgehen, deren hinterſter an ſeiner Wurzel nach außen eine 


Zacke hat. Schienenwurzeln braunroth, Spitzen und Fuß⸗ 


wurzeln gruͤngolden mit weißen Haaren und Dornen beſetzt. 


Alles Weiße zieht ſich etwas in's Gelbliche. 


b n Seolytus suturalis. 


Capite thoraceque nigris ; elytris pedibusque fer- 
rugineis, illis sutura, baseos parte interna punctisque 


7 
cohaerentibus nigris. Longit. lin. 3½. Bengalia. 


Kopf und Haleſchild ſchwarz; Deckſchilde und Beine 
roſtgelb, jene an der Nath, dem innern Theile der Wurzel 


und zuſammenhangenden Punkten ſchwarz. 


* \ 
‚Fühler roͤthlichbraun; ſo auch Lefze, Taſter und 
Außenraͤnder des Halsſchildes. Schildchen ſchwarz. Wurzel der 
Fluͤgeldecken innen, bis zum fuͤnften Streife ſchwarz. Mit⸗ 
ten auf jeder Fluͤgeldecke ein viereckiger Queerpunkt, zwiſchen 
dem vierten bis ſechsten Streife; hinter ihm und durch eine 
wenig ſchraͤge Laͤngslinie mit ihm zuſammenhangend ein 
andrer laͤngsliegender Punkt zwiſchen dem dritten und vier⸗ 
ten Streife, der mit einem dritten zwiſchen dem zweiten 
und dritten Streife etwas weiter vorwaͤrts liegenden zuſam⸗ 
menhaͤngt; dieſer iſt endlich an ſeiner innern hintern Ecke 
verbunden mit einem zwiſchen dem erſten und zweiten Streife 
liegenden, der innen die ſchwarze Nath beruͤhrt. Ganz hins 
ten vor der Fluͤgelſpitze liegt endlich noch zwiſchen dem drit⸗ 
ten und vierten Streife ein kleiner etwas laͤnglicher Punkt. 
Unterſeite des Koͤrpers rothbraun. Beine dunkel roſtgelb. 


19. Melolontha be Hip Reiche Ara 


Fusca, tota punctata; elytris obscure HA ely- 
peo emarginato, thorace transverso, tibiis tridentatis. 
Longit lin. 12. F. Java. 


Braun, uͤberall punktirt; Deckſchilde dunkel e 
braun, Kopfſchild ausgerandet; Halsſchild TORE man 
nen dreizahnig. 

Kopfſchild grob punktirt, vorn wenig ausgibt, u 
etwas aufgebogen ; oben auf dem Kopfe eine ziemlich ſcharfe, 
die ganze Breite einnehmende Queerleiſte; der hintere Theil 
des Kopfs etwas feiner punktirt als der Kopfſchild. Augen 
gelblichweiß. Halsſchild am Vorderrande mit gelblichen Haͤr⸗ 
chen ſehr kurz gefranzt; die Seitenraͤnder machen in der 
Mitte eine abgerundete Ecke und ſind am vorderſten Theile 
ſtark und breit aufgebogen; an jeder Seite liegt der abge: 
rundeten Ecke nach innen ein deutlicher groͤßerer Punkt, oder 
vielmehr ein Gruͤbchen; Hinterrand ein wenig convex. Fluͤ⸗ 


geldecken an der Wurzel viel dunkler, nach hinten allmählig 
etwas lichter kaſtanienbraun, jede mit fuͤnf kaum merklichen 
Laͤngsrippen. Bruſt gelblich behaart, Bauch gar nicht, ſon⸗ 
dern glatt, mit nicht dichtſtehenden Punkten, dunkel kaſta⸗ 
nienbrau. Beine dunkel kaſtanienbraun; hinterſter Zahn 
der vorderſten Schienen ſehr klein, nach innen haben dieſe 
Schienen einen ſtarken gecahen Dorn. 


nde eso nb hypoteuca 


Brunnea, ee albida; e dilutioribus; 
elypeo integro, ano truncato. Longit. lin. 11. . 
Java. „ n 


Roͤthlichbraun, unten weiß, Deckſchilde lichter; Kopf- 
ſchild ganz; Steiß geſtutzt. a 


Rand des Kopfſchiles aufgebogen, amade Der ganze 
Kopf, Augen abgerechnet, faſt fo lang als breit. Halsſchild 
kaum halb ſo lang als breit; von Farbe, wie der Kopf, 
dunkelroͤthlichbraun, ziemlich grob punktirt, an den Seiten 
faſt narbig; Vorderecken wenig ſpitz vorragend, Seitenraͤn⸗ 
der ziemlich ſtark conver, Hinterrand in der Mitte ſtark con⸗ 
ver. Fluͤgeldecken lichtbraun, nicht ſehr dicht punktirt, mit 
fuͤnf zumal nach außen nicht ſehr merklichen Laͤngsrippen. 
Der hinten von den Fluͤgeldecken nicht bedeckte Hinterleib 
gelblichweiß; der Afterabſchnitt aber wieder braun, narbig g 
punktirt, ſenkrecht und faſt kreisrund. Bruſt und Bauch be⸗ 
ſonders an den Seiten gelblichweiß, welches von platten und 
platt anliegenden ſchuppen artigen Theilen herruͤhrt, die nach 
der Mitte zu einzelner liegen und auch an Schenkeln und 
Schienen einzeln zu ſehen ſind. Die Deckſchilde haben nach 
gewiſſen Richtungen, zumal an den Seiten einen ſchwach 
a — 


55 7 


— 


— 172 Der = 
21. Melolontha prui nos. 


Rubido - fuscana, albido - subpruinosa, clypeo in- 
tegro, elytris obsolete late costatis. Longit. lin. 7 7 


C. Java. 


Rothbraͤunlich, wie weißlich bereift; aero ehe 
Deckſchilde undeutlich breit gerippt. 

Dieſe Art hat ſehr viele Aehnlichkeit mit Mel, fer- 
vida F. Der Kopf ift mehr breit als lang; Kopfſchild am 
Rande ziemlich ſtark aufgebogen, vorn gerade, an den Sei⸗ 
ten abgerundet, narbig punktirt. Halsſchild faſt noch einmal 
ſo breit als lang, fein und dicht punktirt; Vorderecke durch⸗ 
aus nicht vorſpringend; Seitenränder hinter ihrer Mitte 
ſtark, Hinterrand ſehr wenig convex. Fluͤgeldecken auch fein, 
aber nicht dicht punktirt, mit vier breiten aber ſehr flachen 
Rippen; außerdem iſt der Innenrand jeder Fluͤgeldecke ſchon 
breit erhaben, zu dieſem laͤuft dann die erſte Rippe von der 
Wurzel bis zur Spitze immer ſich naͤhernd hin; die ubrigen 
laufen der erften parallel, die vierte oder aͤußerſte iſt kaum 


mehr zu bemerken. Jede Fluͤgeldecke hat außen an der 


Wurzel eine deutliche glatte Beule. Vorderſte Schienen drei⸗ 
zahnig, innen mit einem geraden Dorn. Farbe des Kopfs 
faſt ſchwarz, des Halsſchilds ſehr dunkel roͤthlichbraun; Deck⸗ 
ſchilde lichter in's Kupferrothe ziehend. In gewiſſer Richtung 
erſcheint an Hals- und Deckſchilden ein blaͤulichweißer Reif. 


Beine dunkel kaſtanienbraun; leere men Bauch e ee 


braun. ö ‚ Nein 
28120 a won 
22. Anthribus alternan s. 


ee elytris striatis interstitiis alternis 
fusco - „punctatis; antennis elongatis, clava elongato- 


ompressa. Longit, lin, 7. Bengalia. 
comp g 3 ı7 19° pm 


Gelblich, Deckſchilde geſtreift, Zwiſchenraͤume, einer um 


— 1 — 


ee Fleckchen; Suhler een in 
1 1 nl 
Fauͤhler fo lang wie Kopf und Halsſchid Fr Pre im 
gewisser Richtung milchweißlich, welches beſonders vor der 
Kolbe deutlicher erſcheint. Kolbe ſelbſt braͤunlich, aus den 
drei letzten Gliedern gebildet, laͤnglich, von oben nach unten 
2 flach gedruͤckt; erſtes und zweites Kolbenglied nach innen 
ſigedahnig vorragend/ letztes ſpitzig. Kopf vorn faſt ziegel⸗ 
roͤthlich, hinten graugelb mit drei weißlichen kurzen Strie⸗ 
men. Halsſchild an der Spitze gleichſam mit der Fortſetzung 
der Kopfſtriemen bezeichnet, die aber bald enden und hinten 
zuſammenhangen, ſo daß zwiſchen dem weißlichen zwei laͤng⸗ 
liche gelblichgraue Punkte oder Flecke ſtehen; auf dem Mit⸗ 
telfelde find vier etwas undeutliche weißliche Punkte. Fluͤgel⸗ 
decken ſchwach geſtreift undi die Zwiſchenraͤume zwiſchen je 
zwei Stteifen abwechſelnd weißlich mit braunen, ihre ganze 
Breite einnehmenden Punkten und gelblich ohne alle Punkte, 
f ſo daß der dem Innenrande jeder Fluͤgeldecke zunaͤchſt lie⸗ 
gende Zwiſchenraum . die braunen Punkte hat, der folgende 
nicht u. f. w. Beine einfarbig gelblich. ‚Kappen, der Fuß⸗ 
wurzeln goldgelblich gefranzt. 


1 re 1 Bruch us Ful uus. al 


r ‚an Ben ee fuscis ; elytris striatis. Lan 
git. Iin. BY, J ava. 5 


Goldgelblich, mit Benunen üben wen AR 
Deckſchilden. 
Er hat die ſchlankere Geſtalt einiger t ilaniſchen 
Arten (z. B. Br. serripes Hgg.). Grundfarbe ein roͤthliches 
Braun, welches zumal an den Deckſchilden einen etwas me⸗ 
talliſchen Glanz zu haben ſcheint, aber von der uͤberall ſte— 
henden goldgelben Behaarung verdeckt wird. Halsſchildsſei⸗ 
ten conver und gerandet mit wenig vorſpringenden Ecken 


I 


d 


und mitten convexem an nac eim wenig · eingeboge⸗ 
nem Hinterrande. Streifen der Deckſchilde ſchwach punctirt. 


Unterſeite des 1 und hir Beine meht in's e 


2 Oro se Nische! % 797 Yon 
10 I Aa 1807 31 I 10 204% 


2. Hl henden e en ee ier 


u Rubidus, elytris nigris, to reolato- sulcatis, Len 
git. Iin. 3, Java. 


t dien Ans 7518 N ad 


Röthlich, mit loan wöllgrußig gefuichten Deck b 


ſchilden. ic Jenn We 50 


Fuͤhler töthlich er Meydiglich braun. K ee a 


lichſchwarz. Halsſchild gelblichroth. Deckſchilde glänzend bräun: 


lichſchwarz, tief gefurcht und die Furchen wieder mit deutlis 5 


chen een en und beine Se nr rg 


112 
7 


ee aeg! ned. i 2112205 


19 : capite, thoracıs apice, basi maculaque 
disci, elytrorum basi, fascia media apiceque nigris. 
Longit. lin. 8 ½ I. 9 f. (eapite non computato ) 
Bengalia. R 


Roſtroth; Kopf, Spitze, Wurzel und Mittelfleck des 
Halsſchilds, Wurzel, Mittelbinde und Spitze der Deckſchilde 
ſchwarz. 

Kopf und Fuͤhler glänzend ſchwarz, die abgeſtutte End⸗ 
flähe der Fuͤhlerkolbe grau. Bei Y vorn auf dem Ruͤſſel 
eine mit fuchsrothen Haͤrchen beſetzte Stelle. Halsſchild roſt⸗ 


roth ohne Glanz mit glaͤnzendſchwaͤrzlichem Rande der Spitze; 


mitten auf bei O! ein größerer ſchwarzer Fleck; bei 2 zwei 
ſchwarze Punkte; Hinterrand des Halsſchilds in der Mitte 
bei # ſehr ſtark, bei G nicht völlig fo ſtark conver zwiſchen 
die Fluͤgeldecken hineinragend und fo weit er conver iſt, 
ſchwarz. Fluͤgeldeckenwurzel breit ſchwarz, nicht ganz bis 


* — 175 Sins 

zur Nath hin; die Binde auf der Mitte bei N uuunterbro⸗ 
chen im Zickzack, bei c“ am innern Ende unterbrochen. Auch 
die Deckſchilde ohne Glanz und ſchwach geſtreift an Seiten 
und Spitze mit ſehr kurzen gelben Haͤrchen gewimpert. Der 
roſtrothe Steiß mit fuchsrothen Haͤrchen eingefaßt. Oberſeite 
des Körpers in ſehr ſchraͤger Richtung graulich ſchimmernd. 
Beine rothbraun, Schenkelſpitzen ſchwarz; Schienenwurzel 
und Spitze, auch die Fußwurzeln ſchwarz. Hintere Schenkel 
an der untern Flaͤche mit fuchsrothen Haaren, die an der 
Wurzel viel länger find; an den vorderſten Schenkeln hat 
bloß die Wurzel einen ſolchen geraden Dorn; Innenſeite 
aller Schienen gleichfalls mit I aber kuͤrzern Haaren 
17 5 N 0 510 


arte 26 Colakaraı haemorrköidalis. 


a, elytris macula apicali anoque "Tubris, \ 
Longit. lin. 9½ G. (eapite non computato). Ben- 


8a i 5297 

5 Soon, Some der dune und „After \ 
u. 

Der ziemlich diche Nase wog: an ei Spibe bh: drei 
keine Zaͤhnchen und an jeder Seite einen großen queerſte⸗ 
henden rundlichen Lappen. Halsſchild glaͤnzendſchwarz wie 
Erdpech, die Mitte aber der ganzen Länge nach breit gruͤn⸗ 

lichſchwarz und matt, nur vorn wieder durch eine pechſchwarze 
glatte Strieme getheilt. Seiten des Halsſchilds braͤunlich⸗ 
roth. Fluͤgeldecken erdpechſchwarz, an der Spitze nach innen 
mit einem braunrothen (faſt wie Roͤthel) matten Flecke, der 
wie abgeſchabt ausſieht, es aber nicht iſt. Innere Haͤlfte 
der Flügeldecken punktirt geſtreift und glatt; aͤußere gruͤn⸗ 
lichſchwarz und matt, doch nicht ganz bis zur Wurzel. Af⸗ 
ter braunroth, matt. In ſehr ſchraͤger Richtung von vorn 
betrachtet zeigt das Matte der Deckſchilde nebſt den rothen 


— 176 | — Mr 


Flecken und dem After eine gruͤnlichgraue Farbe. An ſeder 
Seite der Bruſt und jedes Hinterleibsabſchnitts eingrother 
Fleck. Beine ſchwarz. Schenkel unten nur ſehr Ann 
einzeln gelblich, Schienen 905 kurz ſchwarz babanc end 
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Piridalbus, "thoracis lateribus omni elytris certo 
situ flavicantibus, elytris acuminatis, punctatö-Striatis. 
Longit. lin. 8 ½ Bengalia. | 


171 
110 2 4 1. 


In Glünlichweißz Halsſchübeſeſten in jeder, Deafsihe, im 
gewiſſer Richtung gelb, letztere geſpitzt, punktirt geſtreift. 
Grundfarbe des ganzen Koͤrpers ſchwarz, aber überall 
von apfelgruͤnlichweißem dichtanliegenden Filze oder Schuͤpp⸗ 
chen bedeckt, die nut an jeder Seite des Kopfs in einer vier⸗ 
telmondförmigen Vertiefung „ wo die Fuͤhler einge ſind 
und an der Innenſeite der hinterſten Schenkel urfptünglich 
fehlt. Vorn Auf dem Kopfe und mitten auf dem Halsſchltde 
ſteht eine ſehr ſchwache Laͤngsleiſte, von wo ſich der Ueberzug 
wohl am leichtſten abreibt. Eigentliche Haͤrchen finden ſich 
nur an dem dicken kurzen Ruͤſſel, an den Fuͤhlern und an 
den Schienen und Fußwurzeln. Fuͤhler gebrochen, das Wur⸗ 
zelglied hat ein Drittheil der ganzen Laͤnge; überhaupt find 
zwoͤlf deutliche Glieder; die Kolbe iſt nur wenig verdickt, 
ſpitzig, aus vier Gliedern beſtehend. Halsſchild an den Sei⸗ 
ten in jeder Richtung roſtgelblich; Deckſchilde nur in gewiſ⸗ 
ſer Richtung und zwar obenauf und am aͤußerſten Rande 
am meiſten roſtgelblich. Schenkel ungezahnt; Meinte etwas 
ſtaͤrker gruͤnlich als die uͤbrigen Theile. asia Ji. 
Anmerk. Curculio iſt hier in Fabricius Sinne ges 
braucht, nach Latreille wuͤrde dieſe, wie die folgenden 
Arten zur Gattung Brachyrhinus gehören. f 


n - 


28. Turculio' chloröstigma. 


Cinereus, capite thoraceque sulcatis; elytris stri- 
ato-punctatis; punctis lateribus, maculisque duabus 
viridaureis. Longit. lin. 6. Java, 


Aſchgrau, Kopf und Halsſchild mit einer Furche; Fluͤ⸗ 
geldecken Bern punktirt, Punkte, Seiten und zwei er 
gruͤngolden. 

Grundfatbe wahrhaft af gran Fühler gebrochen, er⸗ 
ſtes Glied ſehr dick, faſt ſo lang als Kopf und Ruͤſſel, zwei: 
tes und drittes kurz, von gleicher Laͤnge, folgende noch kuͤr⸗ 
zet, ſo breit als lang; Kolbe vom achten Gliede anfangend, 
ziemlich dick, aber in eine kurze Spitze endigend, ſchwarz. 
Furche des Kopfs nach vorn geſpalten. Außer der Laͤngs⸗ 
furche des Halsſchilds an jeder Seite zwei Queerfurchen, 
welche den Halsſchild in ſtarke Runzeln theilen; Laͤngsfurche 
und an jeder Seite daneben eine Strieme roͤthlichweiß; Sei⸗ 
ten gruͤngolden. Fluͤgeldecken mit ſehr groben Punkten, die 
in regelmaͤßige Laͤngsreihen geordnet und in der Vertiefung 
gruͤngolden ſind. Jede Fluͤgeldecke hat gegen die Wurzel 
hin einen kleineren, gegen die Spitze hin einen groͤßeren 
gruͤngoldnen punktfoͤrmigen Fleck; an den Seiten und an 
der Spitze ſelbſt find. die Fluͤgeldecken uberall gruͤngolden. 
Alles gruͤngoldne iſt ſehr licht, ins apfelgruͤne fallend. 
Beine lichtkupferroͤthlich; Innenſeite der hintern ere 
. NR . f 


70 29. nen Mo nb ratte 


Fuscus; thorace quingue-elytris sex- - vittatis; ; 
senlis albido - circumdatis. Longit. lin. 4. Bengalia. 


5 Braun ; Halsſchild mit fuͤnf Fluͤgeldecken mit ſechs 
Striemen. Augen mit weißlicher Einfaſſung. 


Fühler gebrochen, erſtes Glied fo lang als der ganz⸗ 
Zcol. Mag. Bd. 1. St. 3. 12 


— 


— 7s — 


Kopf, flach gedruckt, nach außen gekruͤmmt, oben wenig roͤth⸗ 
lich metalliſch, unten weißlich; folgende weißlich; Kolbe we: 
nig verdickt, am Ende etwas ſpitz, roͤthlich. Kopf braͤunlich 
ohne Furche; Augenkreis roͤthlichweiß, Halsſchild grob punk⸗ 
tirt, braͤunlich, mit einer ſchmaͤleren roͤthlichweißen Mittel- 
linie und je zwei breiteren ſolchen Striemen, deren aͤußerſte 
von oben geſehen nicht in's Auge faͤllt. Jede Fluͤgeldecke 
mit ſechs roͤthlichen, ein wenig metalliſchen Striemen, deren 
innerſte dicht an der Nath, die aͤußerſte dicht am Außen⸗ 
rande liegt; die Striemen ſind ein wenig ſchmaͤler als die 
braͤunlichen Zwiſchenraͤume und von ziemlich groben Punkt⸗ 
reihen begrenzt. Unterſeite des Koͤrpers ſehr licht ſchimmel⸗ 
grau. Beine kupferroͤthlich; Schenkel mit ſchwachem Zahn. 


30. Cryptorhynchus varipes. 


Fuscus, elytris apice albidis, scrobiculato - sul ca- 
tis, pedibus lineis angulosis albis. Longit. lin. 6 (ca- 
pite non computato). Bengalia. 


Braun, Fluͤgeldecken mit weißlicher Spitze vollgrubig⸗ 
gefurcht; Beine mit weißen Zickzacklinien. 

Fuͤhler gebrochen, ſchwarz mit weißlichen Haͤrchen, End⸗ 
glied mit gelblichen Haͤrchen beſetzt; Wurzel und Endglied 
von gleicher Laͤnge. Ruͤſſel pechſchwarz. Kopf roſtgelb, hin⸗ 
ten mit weißlichem Fleck. Halsſchild vollgrubig; vorn mit 
wenig erhabener Laͤngsleiſte. Farbe braͤunlich, mitten auf 


und an den Seiten weißlich. Fluͤgeldecken gefurcht, Furchen 


mit dicht aneinander ſtehenden Gruͤbchen, ſo daß in jeder 
Furche nur eine Reihe von Gruͤbchen ſteht, welche aber die 
ganze Furche fuͤlt. An der Wurzel jeder Fluͤgeldecke nach 
innen zu ein weißlicher Punkt; in der Mitte der Nath ein 
roſtgelber, laͤnglicher, weißbegraͤnzter Fleck; Spitze der Fluͤ⸗ 


geldecken ſchmutzig gelblichweiß. Unterſeite des Körpers weiß⸗ 


dich; drei vorletzte Bauchabſchnitte ſchwarz, jeder mit einem 


\ 


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weißen roſtgelb geſaͤumten Mittelflecke und an jeder Seite 
einem roſtgelben weißgeſaͤumten Randflecke; letzter Ab ſchnitt 
faſt ganz roſtgelb. Schenkel ungezahnt, an der Wurzel weiß, 
welches an den hinterſten bis zur Hälfte der Länge hinab⸗ 
geht; auf das weiße folgt an jedem Schenkel ein ſchwaͤrz⸗ 
lichbrauner Fleck, das uͤbrige iſt ocherbraun, mit zwei weißen 
queergehenden Zickzacklinien, die ſich an den Seiten verei⸗ 
nigen; auch die Schienen ſind braun, mit weißen etwas 
dickeren ee. 


31. Chrysomela ortientalis. 


Tota nigro-aenea, punctata, thorace utrinque 
sub-exeso. Longit. lin. 5.  Bengalia, 


Ueberall nie punctirt; Halsſeiten 
faſt wurmfraßig. 
8 Farbe viel ſchwaͤrzlicher als bei Chr. Banksii, mit der 
dieſe Art übrigens in der Geſtalt überhaupt und aller ein⸗ 
zelnen Theile, in der Punktirung der Fluͤgeldecken, dem faſt 
wurmfraßigen Anſehen der Halsſchildsſeiten und dem glat⸗ 
ten Wulſte derſelben, die groͤßte Aehnlichkeit hat; nur daß 
der Halsſchild auch in der Mitte und überall punktirt, bei 
Chr. Banksii aber in der Mitte und am Hinterrande ohne 
Punkte iſt, und daß bei unſter Art auch Fuͤhler, Unterſeite 
des Koͤrpers und Beine ſchwaͤtzlich erzgruͤn ſind, welches zu⸗ 
mal an den Beinen ſich ſchon dem ſtaͤhlblauen naͤhert. 


32. Galleruca semi fla a. 


Antennis, capite, thorace elytrorumque basi fla- 
vis, elytris punctato-sulcatis, postice nigro-chalybeis, 
EN nigro. Longit. lin. 4%,. Java. 


Fühler, Kopf, Halsſchild und Fluͤgeldeckenwurzel iR 


5 480 ve 


Ftuͤgelbecken punktet gefurcht, ae coli ſtahlblau; ; 
mann: ſchwarz. 

Erſtes Fuͤhlerglied nebſt Kopf 155 Halsſchild glaͤnzend⸗ 
wthlich kurkumegelb; uͤbrige Fuͤhlerglieder roſtgelb. Kopf 


mit vorn breiterer Laͤngsfurche; Halsſchild an jedet Seite 


mit einer Queergrube. Schildchen ſchwarz, an jeder Seite 
der Wurzel gelb. Wurzel der Fluͤgeldecken bis etwas uͤber 
ein Drittheil der ganzen Laͤnge ſehr geſaͤttigt ſafrangelb; 
das übrige der Decken dunkel ſtahlblau ſtark in's veilchen⸗ 
blaue fallend. Bruſt und Bauch ſchwarz, Schenkel ſchwarz, 
an der Spitze und die vorderſten an der ganzen Vorderflöche 
gelb. Schienen gelb mit ſchwarzem Außenrande. Fußwur⸗ 
zeln gelb, obenauf ſchwarz. g 


78ip: Ba «Galberuca i@evana, 


Rubido-flava, elytris bino - striato - punotatis, 
maculis duabus, anteriore.minore, nigris. Longit. 
lin. 3%. Java. 4 


Röͤthlichgelb, Fluͤgeldecken paartpeife ſtreifig punktirt, 
mit zwei ſchwarzen Flecken, wovon der vordere kleiner iſt. 

Kopf und Halsſchild ein. wenig lichter gelb als die a 
Fluͤgeldecken. An den Fuͤhlern nur die drei erſten Glieder 
gelb, die uͤbrigen braͤunlichſchwarz. Kopf ohne Furche. Hals⸗ 
ſchild an jeder Seite mit einer Queervertiefung, welche von 
einer braunen abgekuͤrzten Strieme durchkreuzt wird; mitten 
vor dem Schildchen ein brauner Punkt; Seitenraͤnder in der 
Mitte mit einem breiten Zahn. Schildchen braun. Fluͤgel⸗ 
decken ſtark roͤthlichgelb, mit einem vordern ziemlich dicht 
hinter der Wurzel liegenden Queer- und einem hintern ſchon 
vor der Mitte anfangenden und bis ſaſt zur Spitze gehen⸗ 
den Laͤngsflecke; beide erreichen weder die Nath noch den 
Außenrand. An Nath und Außenrand liegt eine einzelne 
Punktreihe, die an der Nath iſt ganz vorn in zwei geſpal⸗ 


ten; ſonſt ſind noch vier Paar folder Punktreihen auf jeder 
Fluͤgeldecke, deren je zwei Paar ſich an der Spitze in einen 
Winkel vereinigen, ſo daß die beiden mittelſten und die bei⸗ 
den Seitenpaare hinten zuſammenſtoßen und folglich jene 
von der Fluͤgelſpitze viel weiter entfernt bleiben, als das 
innere und äußere Paar. Unterſeite des Koͤrpers gelb; Sei⸗ 
ten der Bruſt breit ſchwarz; auf jedem Abſchnitte des 
Bouchs an jeder Seite ein ſchwarzer Queetrfleck Beine 
gelb; vordere und hintere Flaͤche der Schenkel faſt der gan⸗ 
zen Laͤnge nach, Schienen an der ee und Fußwurzeln 
Tor ganz ſchwarz. 


34. Haltica mar morea. 
2 2 = X u 
Capite thoraceque subferruginosis, elytris badio- 
flavoque marmoratis; corpore wan badiis. Lon- 


git. lin. 4½. Bengalıa. 


Kopf und Halsſchild faft oderkeäundig; Deckſchilde 
kaſtanienbraun und gelb marmorirt; Koͤrper und Beine ka⸗ 
ſtanienbraun. 
Fuͤhler ocherbraͤunlich; Kopf wenig kaſtanieabraͤunlich, 
- Lefze gelblich. Halsſchild mitten mehr ins Kaſtanienbraune, 
an den Seiten mehr ins Gelbliche; Seitenrand mitten ein 
klein wenig eingeſchnitten, vorn conver; von dem Einſchnitte 
geht eine Reihe grober Punkte bis auf ein Vierthel der 
Breite einwaͤrts und ſtoͤßt hier an eine vom Vorderrande 
herkommende Laͤngsreihe ſolcher Punkte; die ſich dann gleich 
nach hinten einwaͤrts biegt und hier mit zerſtreueten Punk⸗ 
ten endet. Fluͤgeldecken grob punktirt geſtreift; die kaſtanien⸗ 
braune Hauptf arbe wird von gelben Flecken und Punkten 
in drei bindenaͤhnliche Hauptmaſſen getheilt, in welchen aber 
noch einzelne kleinere gelbe Punkte ſtehen. Die ganze Un⸗ 
terſeite nebſt den Beinen iſt kaſtanienbraun. Hinterſchenkel 
ſehr verdickt. ! 


* 


35. Haltica acroleuca. 


Rubida antennis apice albis, pedibus nigris, he 
git. 3%. Java. 


Braͤunlichroth; Fuͤhlerſpitze weiß, Beine ſchwarz. 
Statur einer Chryſomele. Vier erſte Fuͤhlerglieder 
braͤunlichroth, folgende ſchwarz, zwei Endglieder gelblichweiß. 
Kopf, Halsſchild, Fluͤgeldecken glaͤnzend braͤunlichroth. Hals⸗ 
ſchild ohne andre Vertiefungen als aͤußerſt flache kaum ſicht⸗ 
bare Punkte, welche ſich auch auf den Fluͤgeldecken finden, 
die außer einem flachen Eindrucke an der Wurzel auch keine 
andre Vertiefungen haben. Bruft ſehr dunkel rothbraun, 
an den Seiten ſchwarz; Bauch ins Roſtgelbliche ziehend. 
Die ſtark verdickten hinterſten Schenkel an der hintern Flaͤche 
roͤthlichgelb; übrigens find die Beine erdpechſchwarz. ö 


6. amıa AAuata 


Thorace mutico, fusco, albo-trilineato; elytris 
albidis, basi lineisque abbreviatis fuscis, antennis me- 
diocribus. Longit. lin. 14. Bengalia. 


Halsſchild unbewehrt brandbraun mit drei Wen Li⸗ 
nien; Deckſchilde weißlich, Wurzel und abgekuͤrzte Linien 
braun; Fuͤhler mittellang. 

Fuͤhler gelblich, zweites und drittes Glied ſchwörzlich⸗ 
braun, auch die uͤbrigen aber nur in gewiſſer Richtung und 
nicht ſo tiefbraun. Kopf mit vertiefter ſchwarzer Mittellinie 
und zwei braunen Striemen, die an jeder Seite gelblich 
eingefaßt find. Halsſchild mit gelblichweißer mitten vertief- 
ter Laͤngslinie und an jeder Seite noch einer gelblichweißen 
Linie, die von oben geſehen nicht zum Vorſchein kommt. 
Fluͤgeldeckenwurzel braͤunlichſchwarz, wie verbrannt, in wel— 
ches ſich an der Nath eine gelbliche, weiter nach außen drei 
eben ſolche Striemen hineinziehen. Der groͤßte Theil der 


— 183 — 


Fluͤgeldecken gelblichweiß mit brandbraunen linienartigen 
hin und wieder breiteren Striemen. Schenkel brandbraun 
mit gelblichweißen Laͤngslinien. Schienen gelblich mit brand⸗ 
braunen Striemen. Fußwurzeln braun. Bauch brandbraun 
mit gelblicher Mittelſtrieme und einer etwas gekruͤmmten 
Laͤngslinie an jeder Seite jedes Abſchnitts, die nach außen 
noch ein kurzes Strichelchen neben ſich hat. Letzter Abſchnitt 
gelblich, mit zwei braunen Punkten. Seitenrand jedes Abs 
ſchnitts auch ſchmal gelblich. 


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